Zubehör für die Reise

Mit Mac und iPhone in den Urlaub

11.07.2015 von Peter Müller
Statt Fotoausrüstung, Videokamera und dicker Reiselektüre kommen Mac und iPhone ins Gepäck. Mit unseren Tipps haben Sie alles Wichtige dabei und schützen sich vor Notfällen und versteckten Kosten

Auch im Urlaub müssen Sie nicht auf die lieb gewonnene digitale Infrastruktur verzichten. Selbst auf Reisen mit kleinem Gepäck ist Platz, wenn Sie sich vorher ein gutes Setup für die Reise zulegen. Was sollte also mit in den Urlaub, um nicht auf Fotos, Videos, Restaurantführer, Facebook und mehr verzichten zu müssen? Wir geben Tipps zur empfehlenswerten Ausrüstung und vor allem zum Thema Sicherheit.

Die wichtigen Drei: Backup, Passwortschutz, Suchfunktion

In manchen Hotelzimmern finden Sie einen Ethernet-Anschluss für den Internetzugang. Mit einem Mini-WLAN-Router können Sie auch mit einem iPhone das Internet nutzen. Ein empfehlenswertes Gerät ist der rund 50 Euro teure TP-Link MR3040.
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Wichtigste Maßnahme vor einer Reise ist ein Backup aller Daten der Geräte, die Sie mit in den Urlaub nehmen. Für das Macbook empfehlen wir ein komplettes Backup per Time Machine, für iPhone oder iPad sollten Sie auf dem Rechner oder in iCloud Sicherheitskopien anlegen. Wenn noch nicht geschehen, sollten Sie zweitens Ihre Geräte mit einem guten Passwort sichern. Und drittens aktivieren Sie die Funktion "Mein iPhone/iPad/Mac suchen" für den Fall, dass ein Gerät gestohlen oder verloren wird. Per App oder per Webbrowser können Sie so mit Glück ein vermisstes Gerät finden oder zumindest aus der Ferne einen Warnton schicken. Besser noch legen Sie mit dem Modus "Verloren" eine Textnachricht mit einer Telefonnummer fest, die der Finder direkt anrufen kann - selbst wenn das iPhone gesperrt ist. Als Ultima Ratio lassen sich die Daten aus der Ferne löschen, sobald sich das verlorene Gerät mit dem Internet verbindet. Die Suchfunktion aktivieren Sie sowohl am Mac als auch am iPhone/iPad in den iCloud-Einstellungen.

Sinnvoll oder nicht: Geräteversicherungen

Für Ihre Apple-Geräte können Sie den Service-Plan Apple Care+ (iOS-Geräte) beziehungsweise einen Apple Care Protection Plan für Macbooks abschließen. Dieser Service ist zwei Jahre gültig und kostet für ein iPhone beziehungsweise iPad 99 Euro extra. Für alle Macbook-Modelle bis 13 Zoll zahlen Sie für den Apple Care Protection Plan 249 Euro, für 15 Zoll große Macbook-Modelle 349 Euro. Auf Reisen lohnt sich das bei einer guten Infrastruktur am Urlaubsort, denn wenn es einen Apple Store oder einen Apple zertifizierten Händler vor Ort gibt, kann man den Service mit einem iOS-Gerät europaweit in Anspruch nehmen, mit einem Macbook sogar weltweit.

Sollte beispielsweise beim iPhone das Display-Glas brechen, repariert oder tauscht Apple das iPhone gegen eine Gebühr von 69 Euro. Für alle abgeschlossenen Service-Pläne können Sie zudem einen erweiterten Telefon-Support nutzen. Bei Verlust Ihres Apple-Gerätes nützen Apple Care oder ähnliche Angebote wie der Gravis Hardware-Schutz allerdings nichts. Diesen Schaden ersetzt Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen Ihre Haftpflichtversicherung. Oder Sie schließen eine Zusatzversicherung ab, die sich die Versicherer aber teuer bezahlen lassen und sich daher in vielen Fällen nicht lohnt.

Mobilfunkgebühren sparen

Wenn Sie im Ausland mit Ihrem iPhone telefonieren oder im Internet surfen, zahlen Sie extra. Die EU möchte bis 2018 zwar alle Roaming-Kosten in Europa abschaffen, doch noch stemmt sich die Lobby der Telefonanbieter dagegen. Immerhin setzt die Roaming-Verordnung der EU Höchstgrenzen fest, die über die Jahre immer weiter gesenkt wurden. Ein eigener Anruf aus dem EU-Ausland kostet maximal 19 Cent pro Minute, angenommene Anrufe fünf Cent pro Minute. Datendienste kosten maximal 20 Cent pro Megabyte und eine ausgehende SMS sechs Cent. Eine SMS, die Sie im Ausland empfangen, ist kostenlos.

Gerade für mobile Apple-Geräte empfehlen wir die iCloud-Funktion "Mein iPhone/iPad/Mac suchen" einzuschalten. So haben Sie die Chance, Geräte zu orten.

Je nach Mobilfunkvertrag werden diese Obergrenzen unterschiedlich ausgereizt. So bieten teurere Verträge mitunter ein Freikontingent für Roaming an. Möchten Sie auch im Urlaub nicht auf mobiles Internet und Telefonieren verzichten, dann können Sie vor dem Urlaub einen günstigeren Prepaid-Vertrag für das Ausland abschließen beziehungsweise Ihren Mobilfunkvertrag mit einer Auslandsoption erweitern. Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrem Anbieter. Bei 1&1 können Sie beispielsweise per SMS verschiedene Auslandspakete buchen, unter anderem erhalten Sie so für 4,99 Euro ein Datenvolumen von 150 MB.

Mobile Router wie der TP-Link M7350, der zudem noch als Notfall-Akku dient, ermöglichen zudem einen Internetzugang völlig unabhängig von der Hotel-Infrastruktur. Dazu verwendet der Router eine Sim-Karte, beispielsweise eine Prepaid-Karte. Für den gelegentlichen Internetzugang unterwegs reicht auch das iPhone. Aktivieren Sie in den Einstellungen den persönlichen Hotspot, können Sie via iPhone auch mit dem Macbook online gehen.

Gelungene Urlaubsfotos

Die beste Kamera ist die, die man dabei hat, meinte einst der berühmte Magnum-Fotograf Eliott Erwitt. Kein Wunder, dass mittlerweile die meisten Fotos von Smartphones erstellt werden. Doch der Speicher eines iPhone ist begrenzt und so stoßen Sie bei einem längeren Urlaub auf das Problem, wie Sie die Fotos speichern.

Eine Möglichkeit ist, die Bilder in einem Cloud-Speicher zu kopieren. Möchten Sie im Apple-Universum bleiben, bietet sich der Fotostream an. Der Fotostream fasst zwar nur 1000 Fotos, aber immerhin wird dieser Speicherplatz nicht von Ihrem iCloud-Speicher abgezogen. Mit der iCloud Foto-Mediathek bietet Apple zudem die Möglichkeit, Ihre gesamte Fotomediathek vom Mac in die Cloud zu laden und diese so mit all Ihren Apple-Geräten zu verwenden. Kostenlos sind allerdings nur fünf Gigabyte Speicher, mehr Platz kostet monatlich Geld. Dropbox ist eine weitere gute Alternative. Denn mit der kostenlosen Dropbox-App können Sie Fotos und Videos, die Sie mit dem iPhone aufnehmen, automatisch hochladen lassen.

Die My Passport Wireless von Western Digital ist eine externe Festplatte mit WLAN-Schnittstelle und SD-Kartensteckplatz. So können Sie unterwegs die Bilder und Videos von einer Kamera zwischenspeichern.
Foto: Western Digital

Eine Unsicherheit bleibt allerdings: Sie können sich nicht darauf verlassen, im Urlaub einen ausreichend schnellen Internetzugang nutzen zu können. Hotels oder Campingplätze locken zwar meist mit kostenlosem WLAN. Doch Sie müssen damit rechnen, dass die WLAN-Verbindung langsam ist oder nicht überall verfügbar.

TIPP Oft können Sie in einer Hotel-Lobby oder einem Café über einen WLAN-Hotspot ein flottes Internet nutzen. Ergreifen Sie diese Gelegenheiten zum Streamen von Fotos und Videos. So können Sie Ihre Urlaubsfotos noch vor Ort auf die Schnelle mit Freunden und Verwandten teilen.

TIPP Wir empfehlen, einen externen Speicher mit in den Urlaub zu nehmen, auf den Sie auch die Fotos und Videos von einem iPhone speichern können. Als Speichermedium können Sie diverse mobile Festplatten verwenden, die zudem einen WLAN-Anschluss besitzen.

Wer Urlaubsbilder in hoher Qualität aufnehmen will, hat meist eine Spiegelreflex-oder Systemkamera im Gepäck. Je nach Anspruch ist es hier ein Kompromiss, ob Sie ein Allround-Objektiv verwenden, das einen möglichst großen Zoombereich abdeckt, oder ob Sie mehrere Objektive für bestimmte Zwecke mitnehmen. Das Allround-Objektiv nimmt weniger Platz als viele spezielle Objektive ein. Dafür müssen Sie gegenüber Objektiven mit geringem Zoombereich leichte Einbußen bei der Bildqualität und Lichtstärke in Kauf nehmen. Von modernen Spiegelreflex-oder Systemkameras aus können Sie die Fotos per WLAN auf das iPhone übertragen und von dort aus weiter auf Dropbox oder den Fotostream sichern. Nachrüsten lässt sich diese Funktion mit einer Wi-Fi-fähigen SD-Card, beispielsweise mit den Eye-Fi-Karten, der Toshiba Flashair oder der Transcend Wi-Fi-Card. Diese Karten bieten aber wenig Speicherplatz und sind viel teurer als normale SD-Cards.

Tipp Eine SD-Card ist günstig und nimmt keinen Platz in Anspruch. 64 GB gibt es bereits für etwa 50 Euro. Daher lohnt es sich, mehrere SD-Cards einzupacken.

Energie für unterwegs

In Ihr Gepäck gehören nicht nur die Netzteile für Macbook und Phone oder iPad. Sorgen Sie am besten vorab dafür, dass keine Engpässe auftreten, wenn sie länger an keine Steckdose kommen. In der Bahn können Sie beispielsweise Sitzplätze mit Stromanschluss verwenden, für eine Autofahrt empfehlen wir ein USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder. Auch wenn solche Adapter an gut sortierten Tankstellen zu finden sind, wer vor dem Urlaub bestellt, erhält für sein Geld sicherlich ein besseres Produkt.

Der Tizi-Turbo-Lader erkennt, wieviel Strom das Gerät braucht und lädt es mit optimaler Geschwindigkeit.
Foto: Tizi

TIPP Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem Universaladapter für die ganze Welt, wie dem Skross World Adapter Pro, der in über 150 Ländern funktioniert und USB-Steckplätze bietet. Und wenn Sie noch etwas Platz im Gepäck haben, nehmen Sie eine Steckdosenleiste mit. Dann bleibt Ihnen die Suche nach Hotelsteckdosen erspart.

Empfehlenswert ist ein Zusatzakku zumindest für Ihr iPhone, somit ist der Medienkonsum auf langen Reisen gesichert. Das Angebot ist groß und mittlerweile sind die Akkus auch günstig zu haben. In unserem Test in Macwelt 2/2015 hat der grade mal 20 Euro teure Swees Power Bank mit beachtlichen 12 000 mAh als Preistipp überzeugt. Empfehlenswert ist dieser Akku für den gelegentlichen Einsatz, Qualitätsbewusste sollten zu Elgato Smart Power greifen.

Sound unterwegs

Das Angebot an Bluetooth-Lautsprechern, die auch in das Handgepäck passen, ist riesig. Wer es besonders schlank möchte, kann einen superkompakten Lautsprecher wie den Leitz Complete 6358 wählen, der nur etwas größer als eine Espressotasse ist, aber schon akzeptablen Sound bietet. Wer es anspruchsvoll möchte, greift zum Bose Soundlink Mini. Dieser Mini-Lautsprecher bietet einen erstaunlich satten Bass und einen sehr guten Klang, den man so bei keinem anderen Lautsprecher dieser Größe findet. Leider ist er nicht für draußen geeignet. Wer einen Lautsprecher mit an den Strand, zum Paddeln oder auf eine Trecking-Tour mitnehmen möchte, der sollte etwa den UE Boom oder den Winzling UE Roll wählen, der wasserfest ist.

Legen Sie viel Wert auf feinen Klang, dann ist der Bowers & Wilkins P5 S2 eine gute Empfehlung. Ein super Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der Bluetooth-Kopfhörer JBL E50 BT.
Foto: Bowers & Wilkins

Noch größer ist das Angebot an Kopfhörern: Vom handlichen In-Ear-Kopfhörer bis zum mächtigen Onear-Kopfhörer findet jeder ein passendes Modell. Auch bei Kopfhörern ist Bluetooth immer beliebter und mit dem aktuellen Bluetooth-Standard bemerken Sie kaum einen Unterschied im Vergleich zur Verbindung über Kabel. Sollen Außengeräusche auch außen bleiben, dann achten Sie auf Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Noice Canceling).

(Macwelt/ad)