OS X und Windows 10

Mit Bootcamp 6 Windows 10 auf dem Mac installieren

25.01.2016 von Thomas Joos
Windows 10 kann auch ohne kostenpflichtige Programme auf dem Mac laufen. Wir zeigen, wie man mit Bootcamp und Alternativen beide Welten vereint.

Viele Mac-Anwender benötigen aus beruflichen Gründen oder auch für den privaten Nutzen die Möglichkeit, parallel zu OS X auf einen Windows-PC zuzugreifen. Häufig geschieht das, weil bestimmte Programme auf Mac-Rechnern nicht verfügbar sind. Als zusätzlichen Vorteil erhalten Anwender mit Windows 10 auch noch die Möglichkeit, den neuen Sprachassistenten von Windows 10 Cortana zu nutzen.

Praktische Vorgehensweise beim Einsatz von Windows 10 mit Mac OS X

Windows 10 können Sie zusammen mit Bootcamp 6 hervorragend auf Mac-Hardware virtualisieren. Dazu laden Sie sich die Unterstützungsdateien über den Bootcamp-Assistenten in OS X auf einen USB-Stick herunter. Installieren Sie danach Windows 10 parallel zu OS X über den Bootcamp-Assistenten, müssen Sie nur noch Bootcamp 6 installieren. In der neuen Version sind alle notwendigen Treiber für Windows 10 dabei.

Mit Bootcamp 6 können Sie Windows 10 auf Mac-Hardware installieren, und dabei alle Features und Hardware nutzen

Für den optimalen Betrieb eines Macbook-Touchpads mit Windows 10 sollten Sie noch den kostenlosen Touchpad-Treiber Trackpad++ installieren. Dieser bietet mehr Möglichkeiten zur Einstellung des Touchpads als der Standardtreiber von Apple.

Um Daten zwischen Ihrem Windows-System und dem Mac-Rechner auszutauschen, verwenden Sie entweder einen USB-Stick oder iCloud. Apple bietet die iCloud-Systemsteuerung auch für Windows an. Damit können Sie Verzeichnisse Ihres Mac-Rechners mit Verzeichnissen aus Windows synchronisieren. Natürlich lassen sich die Daten auch mit anderen Cloudspeichern austauschen, auch mit OneDrive.

Sie können mit iCloud Drive Daten zwischen Mac und Windows synchronisieren

Lesen können Sie Daten aus NTFS-Datenträger auch von Ihrer Mac-Installation aus, wenn Sie Windows 10 auf der internen Festplatte des Macs installiert haben. Das geht umgekehrt leider nicht, und Sie können von der Mac-Partition auch nicht schreibend auf die NTFS-Partition zugreifen.

Allerdings haben Sie die Möglichkeit mit der Zusatzlösung Paragon NTFS für Mac ab Version 14 auch von Rechnern aus mit OS X El Capitan auf NTFS-Laufwerke zuzugreifen. Der Treiber kostet 19,95 Euro, Sie können ihn zehn Tage lang kostenlos testen. Den Treiber brauchen Sie aber nur dann, wenn Sie von Mac-Rechnern aus auf NTFS-Datenträger schreibend zugreifen wollen. Beim Betrieb von Windows 10 mit Parallels Desktop oder VMware Fusion ist dieser Treiber nicht notwendig.

Es geht auch kostenlos: Virtual Box und Wine

Wer die erweiterten Funktionen von Parallels Desktop 11 oder VMware Fusion 8 nicht benötigt, kann auch auf die kostenlose Virtualisierungslösung Oracle Virtual Box setzen. Mit dieser Software können Sie problemlos einen virtuellen Computer mit Windows 10 installieren. Dadurch können Sie zu Ihren Mac-Programmen Windows-Software nutzen. Die Verwendung von Virtual Box ist allerdings etwas komplizierter und bei weitem nicht so komfortabel. Wie der Einsatz von Parallels Desktop oder VMware Fusion. Dafür ist die Software kostenlos. Wem ein virtualisierter Windows-10-PC ohne zusätzliche Features wie Cortana oder Interaktion von Windows und Mac reicht, der benötigt auch keine teure Zusatzsoftware.

Noch etwas komplizierter ist Wine. Dabei handelt es sich um eine Open-Source-Lösung, mit der Sie Windows-Programme auf Rechnern mit Linux, BSD, Mac OS X installieren und nutzen können. Allerdings ist die Lösung nur für erfahrene Anwender interessant, die kein Problem damit haben, relativ komplexe Einstellungen vornehmen zu müssen. Dafür besteht der Vorteil darin, dass Sie Windows-Programme auch ohne installiertes Windows-10-System nutzen können. Für die Systemleistung ist das sicher besser, und wer sich etwas Mühe gibt, kann durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen.

Mit dem Wine-Zusatz WineBottler können Sie über eine grafische Oberfläche mit einem Assistenten Windows-Programme mit Wine starten lassen. Sie müssen dazu Konfigurationsdateien erstellen, die Wine dazu veranlassen die Windows-Programme zu starten. Die entsprechende Konfigurationsdatei muss angepasst und für OS X optimiert werden.

Fazit

Der eleganteste Weg, um Windows 10 und Windows-Programme parallel mit OS X zu nutzen, ist sicherlich Parallels Desktop, gefolgt von VMware-Fusion. Durch die Seamless-Technologie lassen sich Windows-Programme nutzen, als ob sie auf dem Mac-Rechner installiert werden. Als zusätzliches Gimmick stehen zusätzlich noch Cortana und Windows-Apps in Windows 10 zur Verfügung. Der Nachteil dieser Lösung ist der sehr starke Ressourcenverbrauch der Windows-10-VM. Reicht die Leistungsfähigkeit der eigenen Hardware nicht aus, ist der Parallelbetrieb mit Bootcamp 10 der bessere Weg. Denn Windows 10 läuft auf aktuellen Mac-Rechnern problemlos, der Datenaustausch wird in diesem Fall über Cloud-Dienste, USB-Sticks oder spezielle Treiber durchgeführt.

(Macwelt/ad)