Microsoft und Sun Microsystems verbessern Produkt-Interoperabilität

14.05.2005 von Frank Klinkenberg
Microsoft und Sun haben eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Interoperabilität ihrer Produkte weiter zu verbessern. Dies haben Steve Ballmer, CEO Microsoft Corporation, und Scott McNealy, CEO Sun Microsystems, bekannt gegeben.

Die Entwicklung neuer Spezifikationen soll den Anwendern die gleichzeitige Nutzung von Liberty- und WS-Web-Service-Architekturen nach einmaliger Authentifikation (Single Sign-On) ermöglichen. Die Maßnahmen sind das Ergebnis der im April 2004 beschlossenen technischen Zusammenarbeit. Die Vereinbarung der beiden Unternehmen bezieht sich auf einen Zeitraum von zehn Jahren und hat zum Ziel, das Zusammenspiel zwischen den Produkten weiter zu verbessern.

Ballmer und McNealy betonten, dass ihre Unternehmen im letzten Jahr in vielen Bereichen beachtliche Fortschritte bei der Schaffung einer produktiven Arbeitsbeziehung gemacht hätten. Darüber hinaus sei die Grundlage für eine Reihe von Initiativen gelegt worden, um die Bedürfnisse der Kunden nach Interoperabilität zu erfüllen.

"Wir haben im letzten Jahr daran gearbeitet, eine umfassende Kommunikation unserer Unternehmen auf allen Ebenen zu etablieren - von regulären Meetings auf Geschäftsführungsebene bis zu intensiven Arbeitstreffen unserer Ingenieure", so Steve Ballmer. "Im ersten Jahr sind wir vom Gerichtssaal in das Computerlabor gezogen. Jetzt wollen wir vom Labor auf den Markt."

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Friede, Freude, Eierkuchen

"Sun und Microsoft arbeiten zusammen - und das richtig gut", sagte Scott McNealy. "Vor einem Jahr haben die Skeptiker gezweifelt, ob wir uns überhaupt einigen und die dringendsten Probleme des Markts lösen können. Aber genau das haben wir getan und sind seit heute noch einen Schritt weiter. Single-Sign-On-Lösungen zwischen dem Sun Java Enterprise System und Microsoft Windows Server wurden von den Kunden am stärksten nachgefragt. Aber dies ist nur das erste von vielen Projekten, an denen wir arbeiten."

Zusätzlich zu den Webspezifikationen haben die Unternehmen Lizenzvereinbarungen und Produkt-Kooperationen beschlossen, um die Nachfrage der Kunden nach Interoperabilität zu befriedigen. Dies gilt auch für die lokalen Märkte.

"Auch in Deutschland planen Sun und Microsoft eine Intensivierung der Zusammenarbeit und erstellen derzeit eine abgestimmte Go-to-Market-Strategie", so Marcel Schneider, Vice President und Geschäftsführer Sun Microsystems Deutschland. "Vor allem durch die engen Bindungen zu den gleichen Systemintegratoren macht ein gemeinsames Adressieren von Kunden zunehmend Sinn und gibt uns einen strategischen Vorteil gegenüber IBM. Durch die Kooperation schaffen wir einen Mehrwert, indem wir die Komplexität in der IT reduzieren."

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Gemeinsame Spezifikationen

Bezüglich Web Single Sign-On (SSO) haben die Unternehmen zwei Spezifikationsentwürfe entwickelt und veröffentlicht: Web Single Sign-On Metadata Exchange Protocol (Web SSO MEX) und Web Single Sign-On Interoperability Profile (Web SSO Interop Profile). Die neuen Spezifikationen ermöglichen Web SSO zwischen Systemen, die Liberty und WS-Web-Service-Architekturen nutzen. Die neuen Spezifikationen sollen künftig in die Microsoft- bzw. Sun-Produktlinien integriert werden, beispielsweise in Windows Server und das Sun-Java-Enterprise-System.

Microsoft und Sun begrüßen eine Beteiligung im Rahmen der von Microsoft veranstalteten Web Services Protocol Workshops bei der weiteren Entwicklung dieser Spezifikationen. Letztlich werden die Spezifikationen zur Ratifizierung als Industriestandard einer dafür zuständigen Organisation vorgelegt. Die Entwürfe der neuen Spezifikation finden sich auf den Webseiten von Microsoft und Sun.

Die Unternehmen wollen auch im Bereich Systemmanagement kooperieren, um die Interoperabilität zwischen Managementprodukten und Betriebssystemen der beiden Unternehmen zu ermöglichen. So arbeiten Microsoft und Sun Microsystems gemeinsam an der Entwicklung der WS-Management-Spezifikation. Sun will das WS-Management in die x64-basierten Sun Fire Server, die N1 Management Tools und Solaris 10 integrieren. Darüber hinaus hat Sun das WS-Management in Java implementiert. Diese Implementierung wird der Open Source Community unter www.java.net zur Verfügung gestellt, um eine Lösung für Linux zu entwickeln.

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Sun-Hardware designed for Windows

Bezüglich 64-Bit-Hardware hat Microsoft die AMD-Opteron-basierten Server und Workstations von Sun in den Microsoft Hardware Quality Labs als "Designed for Windows" zertifiziert. Darüber hinaus hat Sun mit Microsoft ein Premier Support Services Agreement vereinbart, welches beiden Unternehmen direkten Zugang zu technischem Support ermöglicht. Microsoft stellt hierfür ein Team zusammen, das exklusiv mit Sun zusammenarbeiten wird.

Die Unternehmen haben weiterhin bekannt gegeben, dass Sun das Remote Desktop Protokoll von Microsoft lizenziert hat und es in naher Zukunft in die Sun-Ray-Ultra-Thin-Client-Produktlinie integrieren will. (fkh)

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