Tipps zum Einsatz von MSCE 2007

Microsoft System Center Essentials in der Praxis

01.03.2010 von Thomas Joos
Microsoft System Center Essentials 2007 unterstützt den Administrator beim Management von Servern und Arbeitsstationen in einem Unternehmen. Dieser Artikel beschreibt praxisbezogen wichtige Funktionen von MSCE 2007.

Der zweite Beitrag über Microsoft System Center Essentials 2007 ist mehr der Praxis gewidmet. So gehen wir detailliert auf die Installation von Management Packs sowie das Einrichten von Clients ein und erläutern wie Überwachungs-Agenten für die Verteilung auf die Client-Systeme vorbereitet werden. Auch Besonderheiten der Fernwartung von Windows-7-Clients werden erörtert.

Vorarbeiten: Neue Management Packs für Windows Server 2008 R2 und Windows 7 installieren.

Standardmäßig sind die System Center Essentials für Windows Server 2008 und Windows Vista optimiert. Ohne spezielle Patches lassen sich aber auch Windows 7-Computer oder zusätzliche Server mit Windows Server 2008 R2 problemlos integrieren. Allerdings läuft die Verbindung dieser beiden neuen Systeme erst dann sinnvoll und stabil, wenn Sie System Center Essentials aktualisieren.

Im ersten Schritt sollten Sie die neuen Management Packs für System Center Essentials installieren, welche Windows Server 2008 R2 und Windows 7 unterstützen. Sie finden die Management Packs auf den Internetseiten:

• Windows Client 2000/XP/Vista/Windows 7 Operating System Management Pack for Operations Manager 2007

• Windows Server Operating System Management Pack for Operations Manager 2007

Management Packs für Windows Server 2008 R2 und Windows 7 installieren

Laden Sie sich die beiden Managements herunter und führen Sie die Installation durch. Rufen Sie nach der Installation die Verwaltungskonsole für System Center Essentials auf. Klicken Sie auf das Zahnradsymbol, zum Öffnen der Verwaltungseinstellungen.

Installation: Aufrufen der Verwaltungseinstellungen für SCE.

Klicken Sie anschließend mit der rechten Maustaste auf Management Packs und wählen Sie aus dem Menüpunkt Management Packs importieren. Navigieren Sie in das Verzeichnis in das Sie die Management Packs entpackt haben. Standardmäßig ist das C:\Programme (x86)\System Center Management Packs.

Arbeitstipp: Importieren der neuen Management Packs für Windows 7 in System Center Essentials.

Achten Sie darauf die aktuellste Version zu installieren. Nur die aktuellen Versionen haben die neuen Betriebssysteme integriert. Wählen Sie die Management Packs mit den Bezeichnungen Microsoft.Windows.Client.Win7.* und Microsoft.windows.client.library.mp für den Import aus. Die anderen Management Packs benötigen Sie nicht, wenn diese bereits installiert sind. Installieren Sie diese dennoch, hat das keine negativen Auswirkungen. Bestätigen Sie den Importvorgang in die Konsole.

Kleiner Helfer: Die System-Center-2007-Konsole importiert die neuen Management Packs für Windows 7.

Klappt die Installation auf einem Windows 7 32-Bit-Client nicht, geben Sie in einer Befehlszeile mit Administratorrechten den Befehl gpupdate /force ein. Starten Sie anschließend den Client neu und versuchen Sie die Anbindung noch einmal. Auch die beiden Befehle wuauclt /detectnow und wuauclt /reportnow, helfen oft bei Problemen.

64-Bit-Überwachungs-Agenten von SCE zur Verteilung für die Clients vorbereiten

System Center Essentials 2007 ermöglichen die Verwaltung der Clients durch spezielle Agenten, die sich automatisch auf den Computern verteilen lassen. Nachdem Sie die entsprechenden Management Packs in die Konsole integriert haben, besteht der nächste Schritt darin, diese Verteilung zu konfigurieren.

Agenten für die 64-Bit-Versionen von Windows 7 lassen sich nicht automatisiert über System Center Essentials installieren. Diese Clients müssen Sie manuell auf entsprechende Computer installieren. 32-Bit-Versionen von Windows Vista und Windows 7 lassen sich dagegen automatisiert installieren. Für eine schnelle Installation der 64-Bit-Agenten auf Clients, bietet es sich an eine neue Freigabe für diese Clients zu erstellen, die entsprechenden Programme in die Freigabe zu kopieren und anschließend auf den Clients über diese Freigabe die Agenten von SCE zu installieren.

Folgende Dateien sollten Sie in die Freigabe kopieren:

C:\Programme\System Center Essentials 2007\AgentManagement\amd64

C:\Programme\System Center Essentials 2007\SCECertPolicyConfigUtil.exe

C:\Programme (x86)\System Center 2007 Hotfix Utility\Q954049

Manuelle Installation des 64-Bit-Clients

Um den Client manuell zu installieren, gehen Sie dann folgendermaßen vor: Notieren Sie sich den Namen der Management-Gruppe Ihres Netzwerkes. Den Namen sehen Sie auch in der Titelleiste der System Center Essentials-Konsole.

Durchblick: Anzeigen des Namens der Management-Gruppe im Netzwerk.

1. Melden Sie sich mit einem Administratorbenutzer an dem Windows 7-Client an, auf dem Sie den Agenten installieren wollen.

2. Öffnen Sie die Freigabe in die Sie zuvor die Daten für die 64-Bit-Installation kopiert haben.

3. Klicken Sie doppelt auf MOMAgent.msi im Verzeichnis amd64.

4. Geben Sie den Namen der Management-Gruppe ein und den FQDN des Verwaltungs-Servers.

5. Belassen Sie die restlichen Einstellungen auf dem Standard und schliessen Sie die Installation ab.

6. Klicken Sie doppelt auf SCECertPolicyConfig.msi und installieren Sie die Erweiterung.

7. Beenden Sie den Dienst OpsMgr Health Service auf dem Client.

Details: Agent für SCE 2007 unter Windows 7 installieren.

8. Als nächstes müssen Sie den Hotfix des Verzeichnisses Q954049 auf dem Client installieren. Verwenden Sie dazu den Befehl \\<Server>\<Freigabe>\Q954049\SetupUpdateOM.exe /amd64MSP:Q954049-x64.msp /agent.

9. Starten Sie den Dienst OpsMgr Health Service wieder.

10. Geben Sie in einer Befehlszeile mit Administratorrechten den Befehl GPUpdate /force um die Richtlinie für SCE abzurufen.

11. Lassen Sie über die Systemsteuerung nach Updates für den Client suchen.

12. Geben Sie in der Befehlszeile mit Administratorrechten den Befehl wuauclt /reportnow ein.

Automatische Installation des 64-Bit-Clients

Es besteht auch die Möglichkeit diese Schritte automatisiert mit einem Skript durchzuführen. Für die Befehlszeile benötigen Sie die folgenden Variablen:

• <Server-NetBios> - NetBios-Name des Verwaltungs-Server in Ihrem Netzwerk.

• <Server-FQDN> - Voller DNS-Name des Verwaltungs-Server in Ihrem Netzwerk.

• <Freigabe> - Freigabe in der Sie die Daten gespeichert haben.

• <Verwaltungs-Gruppe> - Name Ihrer Verwaltungsgruppe im Netzwerk.

In der Batchdatei benötigen Sie folgende Befehle. Achten Sie darauf die Pfade entsprechend anzupassen, da diese abhängig von den Verzeichnissen in der Freigabe sind:

• msiexec /i \\<Verwaltungs-Server-NetBios>\<Freigabe>\MOMAgent.msi /qn MANAGEMENT_GROUP=<Verwaltungs-Gruppe>MANAGEMENT_SERVER_DNS=<Verwaltungs-Server-FQDN>ACTIONS_USE_COMPUTER_ACCOUNT=1

• msiexec /i \\<Verwaltungs-Server-NetBios>\<Freigabe>\SCECertPolicyConfig.msi /qn

• \\<Verwaltungs-Server-NetBios>\<Freigabe>\Q954049\SetupUpdateOM.exe /silent /amd64MSP:Q954049-x64.msp /agent

Sie können mit diesen Befehlen eine Batchdatei erstellen und diese über Gruppenrichtlinien verteilen. Bis der Client in der Konsole angezeigt wird, kann es mehrere Stunden dauern. Nach einem Neustart lässt sich dieser Vorgang beschleunigen, allerdings kann das Anzeigen dennoch einige Zeit dauern.

Fernwartung für Windows 7-Clients aktivieren

In einigen Fällen ist die Fernwartung von Windows-7-Clients per Remote Desktop nicht möglich. Das liegt daran, dass der Remote Desktop auf den Clients nicht aktiviert ist. Sie können das entweder manuell in den Eigenschaften des Computers tun, oder über Gruppenrichtlinien.

Sie können dazu beispielsweise die Richtlinie SCE Managed Computers Group Policy nutzen. Die entsprechenden Einstellungen finden Sie unter Computerkonfiguration/Richtlinien/Administrative Vorlagen/Windows-Komponenten/Terminaldienste/Terminalserver/Verbindungen. Die Einstellungen finden Sie bei Remoteverbindungen für Benutzer mithilfe der Terminaldienste zulassen. Aktivieren Sie diese Richtlinie um die Fernwartung per Richtlinie zu nutzen. (hal)