Computer einfach verwalten

Microsoft System Center Essentials 2010 – erste Schritte

07.06.2010 von Thomas Joos
Microsofts Systemverwaltungssuite SCE 2010 adressiert insbesondere mittelständische Unternehmen. Die Anbindung von Clients sowie die grundlegende Konfiguration lassen sich in wenigen Schritten durchführen.

Damit sich Computer mit System Center Essentials 2010 verwalten lassen, müssen in den Firewall-Einstellungen Ausnahmen vorhanden sein. Diese Ausnahmen werden durch Gruppenrichtlinien automatisch vorgenommen. Bei der manuellen Einrichtung müssen Sie hier selbst die Ports freischalten.

Regelwerk: Anbindung und Konfiguration verwalteter Computer erfolgen über Gruppenrichtlinien oder lokale Richtlinien.

Es empfiehlt sich, die von Microsoft angebotenen Dokumente diesbezüglich zu Rate zu ziehen. Eine umfassende Anleitung zur Installation und Inbetriebnahme stellt Microsoft gesondert zur Verfügung. Das Handbuch für den Betrieb im Netzwerk finden Sie wiederum hier.

Für die Remote-Verwaltung ist der TCP-Port 135 erforderlich. Für Datei- und Druckerfreigaben und andere Einstellungen benötigen Sie zusätzlich den Port 445 und 6270; außerdem sind die UDP-Ports 137 und 138 notwendig. Auf dem Verwaltungsserver müssen folgende TCP-Ports geöffnet sein, um eine Kommunikation mit anderen Serverdiensten und den angebundenen Clients zu gewährleisten: 80, 445, 5723, 5724, 8530, 8531 und 51906.

Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Die Anbindung und Konfiguration verwalteter Computer erfolgt über Gruppenrichtlinien oder lokale Richtlinien.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Client-Computer lassen sich auf Basis von OUs automatisch anbinden.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Client-Computer lassen sich auch manuell anbinden.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Nach der Erstellung von Paketen legen Administratoren die Computer fest, auf denen die Software installiert werden soll.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Aktuelle Alarme können Sie zentral anzeigen lassen und bearbeiten.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Alarme lassen sich über das Kontextmenü verwalten.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Über Views können Sie sich einen Überblick zu verschiedenen Themen anzeigen lassen.
Microsoft System Center Essentials 2010 - Erste Schritte
Das Überwachen von Computern ist bei einigen Aufgaben auch ohne installierten Agenten möglich.

Falls Sie System Center Essentials 2010 auf einem Server mit ISA 2006 oder dessen Nachfolger Forefront Threat Management Gateway 2010 installieren, müssen Sie noch die Ports 5723 und 5724 für das interne Netzwerk zulassen. Darüber hinaus ist ein neuer Web-Listener zu den Ports 8530 (HTTP) und 8531 (HTTPS) zu erstellen, damit Clients auf WSUS zugreifen dürfen. Auch hier finden Sie in den Bereitstellungsdokumenten entsprechende Hinweise.

Anbindung von Clients

Die Einstellungen hinterlegt System Center Essentials in den Richtlinien auf den Computern, sodass Sie keine manuelle Konfiguration durchführen müssen. Während der Einrichtung legen Sie auch fest, wie System Center Essentials Computer im Netzwerk automatisch an das System anbinden und den notwendigen Client installieren soll. Hier bietet SCE 2010 mehr Möglichkeit als System Center Essentials 2007. Dabei haben Administratoren zudem die Möglichkeit, einzelne OUs (Organisation Units, Organisationseinheiten) auszuwählen. Erst wenn sich das Computerkonto in einer der OUs befindet, die Sie hier hinterlegen, bindet SCE den Client an.

Organisierte Anbindung: Client-Computer lassen sich auf Basis von OUs automatisch anbinden.

Nach der Installation können Sie entweder warten, bis SCE automatisch Clients findet, oder Sie können Client-Computer manuell an System Center Essentials anbinden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf All Windows Clients und wählen Sie Add New Computers and Devices aus.

Handarbeit: Client-Computer lassen sich auch manuell anbinden.

Anschließend startet ein Assistent, über den Sie Netzwerkgeräte oder Windows-Clients anbinden können. Den notwendigen Assistenten installieren Sie dann über die Konsole, wie bei System Center Essentials 2007 auch.

Bei der Anbindung von Netzwerkgeräten können Sie einen kompletten IP-Bereich eingeben, den System Center Essentials nach Geräten scannt und diese auf einmal anbinden kann.

Erste Schritte mit SCE 2010

Haben Sie Server und Computer an System Center Essentials angebunden, lassen sich diese bereits überwachen. Auch Software können Sie leicht auf den Clients verteilen. Die grundlegenden Techniken dahinter unterscheiden sich nicht von der automatischen Installation in System Center Essentials 2010, jedoch bietet die neue Version mehr Filtermöglichkeiten zur Verteilung der erstellten Pakete. Nachdem Sie über den Knoten Software ein Paket erstellt haben, erscheint bereits der Assistent, der bei der Verteilung unterstützt. Nachträglich lassen sich diese Einstellungen über das Kontextmenü anpassen.

Verteiler: Nach der Erstellung von Paketen legen Administratoren die Computer fest, auf denen die Software installiert werden soll.

Die Verwaltung der hinterlegten Pakete steuern Sie in der Verwaltungskonsole der SCE im Knoten Software. Wenn Sie den Bereich Computer in der Konsole öffnen, sehen Sie im obersten Bereich eine Zusammenfassung aller angebundenen Computer, den aktuellen Zustand, die Alarme und Informationen zum Thema Virtualisierung. Unterhalb des Knotens All Virtual Machines zeigen System Center Essentials 2010 auch sogenannte PRO Tips (Performance and Resource Optimization). Hier erhalten Administratoren Tipps zur besseren Verwendung der Ressourcen für die Virtualisierung. Vor allem die Aufteilung der verschiedenen virtuellen Computer auf die einzelnen angebundenen Hosts lässt sich dadurch verbessern, und Administratoren erhalten schnell umsetzbare Tipps zur Leistungsverbesserung. Hauptaufgabe der PRO Tips ist die Verbesserung der Leistung von Servern mit Hyper-V.

Monitoring und Alarme

Über die SCE können Sie auch zusätzliche Hosts an SCE anbinden und die auf den Hosts installierten virtuellen Maschinen über System Center Essentials verwalten.

Auf einen Blick: Aktuelle Alarme können Sie zentral anzeigen lassen und bearbeiten.

Im Bereich Computer zeigen SCE auch die angebundenen virtuellen und physischen Rechner an. Über das Kontextmenü der Computer sehen Sie zudem den aktuellen Status der Softwareverteilung und die zur Installation vorgesehenen und bereits installierten Pakete. Eine Zusammenfassung aller Alarme können Sie über den Knoten Monitoring anzeigen lassen.

Alarmbereitschaft: Alarme lassen sich über das Kontextmenü verwalten.

Über das Kontextmenü der verschiedenen Alarme können Sie verschiedene Aufgaben durchführen.

Ansichtssache: Über Views können Sie sich einen Überblick zu verschiedenen Themen anzeigen lassen.

Hier hat sich in der Verwaltung im Vergleich zu SCE 2007 wenig geändert. Über den Knoten Monitoring können Sie auch eigene zentrale Views erstellen, die den Status oder Informationen zu allen angebundenen Computer anzeigen. Hier bieten SCE 2010 mehr Möglichkeiten als der Vorgänger, diese Ansichten zu konfigurieren und einen Überblick zu erstellen.

Verwaltung von Computern mit und ohne Agenten

Wie bei SCE 2007 auch, muss auf dem angebundenen Windows-Client ein Agent von SCE installiert sein, der den Computer an System Center Essentials anbindet. Die Installation erfolgt entweder durch die automatische Suche oder manuell, was Sie über die Verwaltungskonsole durchführen können.

Informantenschutz: Das Überwachen von Computern ist bei einigen Aufgaben auch ohne installierten Agenten möglich.

Mit dem Features Agentless Exception Monitoring (AEM) können verschiedene Aufgaben auch den Clients auch ohne Agent durchgeführt werden, zum Beispiel die Suche nach Fehlern. Die entsprechenden Ansichten finden Sie über Monitoring\Agentless Exception Monitoring. Hier sind bereits standardmäßig verschiedene Views angelegt.

Generell sollten Administratoren gut mit der Oberfläche zurechtkommen, auch wenn sie sich noch nicht so stark mit SCE beschäftigt haben. Wie SCE 2007, lassen sich auch System Center Essentials 2010 intuitiv bedienen. (mje)