Microsoft System Center

17.02.2007 von Martin Kuppinger
Unter der Bezeichnung Microsoft System Center fasst Microsoft immer mehr Produkte zusammen, die für das Management von Systemen benötigt werden. Der Artikel gibt einen Überblick über Konzept, Status und Vision von Microsoft für das System Center im Besonderen und das Systemmanagement im Allgemeinen.

Microsofts Einstieg in das Systemmanagement mit dem ersten Release des System Management Server (SMS) liegt schon etliche Jahre zurück. Inzwischen ist das Feld des Systemmanagements komplexer geworden – und Microsoft bietet viel mehr Lösungen an. Neben dem bekannten SMS und dem ebenfalls schon seit einigen Jahren verfügbaren mMOM (Microsoft Operations Manager) gibt es mittlerweile etliche weitere Produkte, die entweder schon auf dem Markt sind oder die sich derzeit in der Betaphase befinden.

Da das Systemmanagement sowohl für Clients wie für Server eine der wesentlichen Herausforderungen der Administration ist, geht es im Schwerpunkt dieses Hefts um die verschiedenen Produkte des System Center, aber auch um ergänzende Lösungen.

Die Teilbereiche

Als System Center bezeichnet Microsoft die Familie seiner Systemmanagementprodukte und - lösungen. Dazu gehören nach der aktuellen Darstellung von Microsoft folgende Bereiche:

Wie bei der Aufzählung deutlich wird, werden diese derzeit in unterschiedlichem Umfang abgedeckt. Auch mit den aktuellen Produkten, die nachfolgend besprochen werden, hat Microsoft sicherlich noch nicht für jeden Bereich eine optimale Lösung. Das System Center ist also auch eine strategische Leitlinie für die Weiterentwicklung des Angebots im Bereich des Systemmanagements.

Die Produkte

Derzeit gibt es folgende Produkte, die entweder bereits fertig oder in einer Betaversion sind:

Wenn man die Liste mit dem Status noch vor ein oder zwei Jahren vergleicht, ist sie doch erstaunlich lang geworden. Das frühere Produkt Microsoft Application Center wird dagegen eingestellt. Seit dem 1. Oktober 2006 sind keine Lizenzen mehr erhältlich. Microsoft will die Funktionalität des Produkts, soweit noch nicht geschehen, mit anderen System Center-Produkten ersetzen. Lösungen wie ein Virtual Machine Manager spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die strategischen Ziele

Das System Center ist ein Kernelement der DSI (Dynamic Systems Initiative) von Microsoft, mit der man Systeme anstrebt, die sich einfach an geänderte Anforderungen anpassen lassen. DSI ist sozusagen das Gegenstück zur „On Demand“- Strategie von IBM mit zwar teilweise etwas anderen Facetten, aber doch dem gleichen Kern. Entsprechend spielen auch Themen wie ITIL (IT Infrastructure Library) bei der weiteren Entwicklung eine wichtige Rolle.

Letztlich möchte Microsoft mit der Strategie eine vollständige Lösung für das Systemmanagement von Windows-Umgebungen liefern sowie zumindest in Teilbereichen über Add-Ons auch andere Plattformen unterstützen.

Allerdings sind dabei zwei Punkte durchaus problematisch:

Die „Wellen“ der Produkte

Derzeit arbeitet Microsoft an der „Wave 2“, also der zweiten Welle von System Center-Produkten. Die Elemente wurden zum Großteil weiter oben bei der Auflistung der Produkte schon genannt. Zur zweiten Welle soll aber neben der neuen Version des Microsoft Operations Manager auch eine neue Version des Microsoft SMS gehören, die dann als Microsoft System Center Configuration Manager 2007 bezeichnet werden wird. Die zweite Welle soll im Zeitraum 2006-2008 vollständig fertiggestellt werden.

Geplant ist eine dritte Welle im darauf folgenden Zeitraum. Dabei wird es um eine stärker modellbasierende Umsetzung des Systemmanagements gehen, bei der die Strukturen des Netzwerks und der Anwendungslandschaft auch grafisch modelliert und möglichst automatisch umgesetzt werden. Dabei wird auch sehr viel stärker als bisher mit verteilten Managementdiensten statt zentralen Servern gearbeitet werden. Allerdings wird bis dahin noch einige Zeit vergehen – jetzt stehen erst mal die Produkte der zweiten Welle an, mit denen der funktionale Umfang der Systemmanagement-Lösungen von Microsoft deutlich ausgebaut wird.