Microsoft Patch Day: Fünf kritische Patches

11.04.2007
Im März ist der Patch Day ausgefallen, dafür brachte der April ein vorgezogenes Update und nun weitere fünf. Auch mit dabei: Einige Fehler in Windows Vista.

Jeden zweiten Dienstag im Monat ist Microsoft Patch Day. An diesem Tag veröffentlicht der Software-Gigant aus Redmond eine Liste entdeckter Bugs samt zugehöriger Fixes. Durch einen festen Monatsrhythmus möchte man Systemadministratoren das Leben erleichtern und die Updates zu einer planbaren Größe im IT-Management machen.

So ganz lässt sich dieser Rhythmus allerdings nicht immer einhalten. So musste Microsoft für die kürzlich entdeckte Lücke in animierten Mauszeigern vorab einen Patch bringen, da schon Exploits existierten.

Im April beseitigt Microsoft mit den insgesamt sechs Patches fünfzehn Sicherheitslücken, fünf davon sind als kritisch eingestuft. Betroffen ist auch diesmal wieder das Dauer-Sorgenkind Internet Explorer. Die restlichen Updates betreffen Windows inklusive Vista und den Content Management Server.

MS07-017: Diverse Lücken im GDI-Subsystem

Gleich eine ganze Reihe von Lücken hat Microsoft im GDI-Subsystem (Graphics Device Interface) behoben. Ein Fehler beim Verarbeiten von WMF- und EMF-Grafikdateien (Windows Metafile und Enhanced Metafile) kann zu einer lokalen Rechteausweitung führen. Über eine weitere Schwachstelle bei WMF-Dateien, kann ein Angreifer das System zum Absturz bringen. Er muss nur das Opfer dazu bringen, eine entsprechend präparierte Datei zu öffnen.

Einen Fehler beim Rendern von geschichteten Applikationsfenstern ermöglicht einem lokalen Angreifer, sich erweiterte Rechte zu verschaffen. Weitere Lücken bei der Verarbeitung von Farbparametern und Schriften bieten dasselbe Ziel.

Und zu guter Letzt behebt dieses Update auch die kritische Lücke bei der Verarbeitung von animierten Mauszeigern. Diese lässt sich auch über den Internet Explorer oder Outlook ausnutzen.

MS07-017: Diverse Lücken im GDI-Subsystem

Datum

03.04.2007

Warnstufe

Kritisch

Betrifft

Windows 2000, XP, Server 2003, Vista

Auswirkung

Ausführen beliebigen Codes, Rechteausweitung, Denial of Service

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2006-5758, CVE-2007-1211, CVE-2007-1212, CVE-2006-5586, CVE-2007-0038, CVE-2007-1215, CVE-2007-1213

MS07-018: Code-Ausführung über Content Management Server

Über einen speziell präparierten HTTP-Request kann ein Angreifer über den Microsoft Content Management Server (MCMS) beliebigen Code mit vollen Benutzerrechten ausführen.

Zudem ist der MCMS anfällig für Cross-Site-Scripting (XSS), so dass ein Angreifer an sensitive Informationen von anderen Benutzern gelangen kann.

MS07-018: Code-Ausführung über Content Management Server

Datum

10.04.2007

Warnstufe

Kritisch

Betrifft

Microsoft Content Management Server 2001, Microsoft Content Management Server 2002

Auswirkung

Ausführen beliebigen Codes, Preisgabe von Informationen

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2007-0938, CVE-2007-0939,

MS07-019: Code-Ausführung via Universal Plug and Play (UPnP)

Über einen Fehler im UPnP-Dienst kann ein Angreifer beliebigen Code im Rechtekontext Lokaler Service ausführen. Dazu muss er lediglich einen speziell präparierten HTTP-Request an einen Rechner mit Windows XP schicken.

Zudem muss sich der Angreifer im selben Subnetz befinden wie die angegriffene Maschine.

MS07-019: Code-Ausführung via Universal Plug and Play (UPnP)

Datum

10.04.2007

Warnstufe

Kritisch

Betrifft

Windows XP

Auswirkung

Ausführen beliebigen Codes

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2007-1204

MS07-020: Code-Ausführung via Microsoft Agent

Microsoft Agent ist eine Komponente in Windows, die mittels animierter Comic-Figuren dem Benutzer helfen soll, das System kennen zu lernen. Bekannt ist dabei sicherlich noch Karl Klammer aus Microsoft Office.

Ein Fehler beim Parsen von URLs kann allerdings dazu führen, dass ein Angreifer beliebigen Code mit vollen Benutzerrechten ausführen darf. Dazu muss er das Opfer lediglich dazu bewegen, auf einen speziell präparierten Link zu klicken.

Benutzer von Internet Explorer 7 sind von dieser Lücke nicht betroffen.

MS07-020: Code-Ausführung via Microsoft Agent

Datum

10.04.2007

Warnstufe

Kritisch

Betrifft

Windows 2000, XP, Server 2003

Auswirkung

Ausführen beliebigen Codes

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2007-1205

MS07-021: Code-Ausführung via CSRSS

Drei Fehler im Client Server Runtime Subsystem (CSRSS) behebt dieser Patch. Der erste ermöglicht es einem entfernten Angreifer, beliebigen Code mit vollen Systemrechten auszuführen. Dazu muss er das Opfer nur auf eine speziell präparierte Web-Seite locken. Der Grund ist ein Fehler bei der Verarbeitung von Fehlermeldungen. Dieser kritische Fehler betrifft alle Windows-Versionen.

Ein zweiter Fehler betrifft nur Windows Vista. Hier ermöglicht ein Fehler beim Starten und Stoppen von Prozessen einem lokalen Angreifer, sich erweiterte Rechte zu verschaffen.

Der dritte Fehler betrifft ebenfalls die Verarbeitung von Fehlermeldungen. Hier kann ein lokaler Angreifer das System zum Absturz bringen.

MS07-021: Code-Ausführung via CSRSS

Datum

10.04.2007

Warnstufe

Kritisch

Betrifft

Windows 2000, XP, Server 2003, Vista

Auswirkung

Ausführen beliebigen Codes, Rechteausweitung, Denial of Service

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2006-6696, CVE-2007-1209, CVE-2006-6797

MS07-022: lokale Rechteausweitung über Kernel

Beim Mapping von Speichersegmenten erlaubt der Windows-Kernel die Verwendung unkorrekter Rechte. Damit kann sich ein lokaler Angreifer erweiterte Rechte verschaffen, indem er ein speziell präpariertes Programm ausführt.

MS07-022: lokale Rechteausweitung über Kernel

Datum

10.04.2007

Warnstufe

Wichtig

Betrifft

Windows 2000, XP, Server 2003

Auswirkung

Rechteausweitung

Workaround

siehe Security-Bulletin

Updates

siehe Security-Bulletin

CVE

CVE-2007-1206