Sharepoint, Exchange, Communications, Live Meeting

Microsoft Office Online-Dienste

03.04.2009 von Wolfgang Sommergut
Seit April 2009 sind Exchange, Sharepoint, Communications und Live Meeting als Online-Versionen für Firmen verfügbar. Microsoft kündigt mit der Business Productivity Online Suite (BPOS) und Deskless Worker Suite webbasierte Software-Services für Mail, Collaboration, Unified Communication und Web-Konferenzen an.

Die Online-Services sind für Unternehmen gedacht, während die „bekannten Live“-Dienste private Anwender und kleine Firmen adressieren. Die „Business Productivity Online Suite“ (BPOS) bietet Online-Anwendungen für Mitarbeiter, die den PC täglich nutzen. Die „Deskless Worker Suite“ enthält Lösungen für Mitarbeiter, die wenig Arbeitszeit am Computer verbringen, jedoch auf kontinuierliche Kommunikation mit Kollegen und Partnern angewiesen sind, so Microsoft.

Die Dienste sind als Ergänzung oder Alternative zu lokal installierter Software gedacht. Microsoft setzt dabei auf „Software plus Services“ und sieht Internetdienste und lokale Anwendungen als Einheit. Lokal installierte Software ist mit „Mietlösungen“ kombinierbar, die sich in die vorhandene IT-Infrastruktur einbinden lassen.

Die Services der Business Productivity Online Suite (BPOS) bestehen aus:

• Microsoft Exchange Online - Messaging-Dienst, der auf dem Microsoft Exchange Server 2007 basiert. Er soll die unternehmensweite Kommunikationsinfrastruktur zentralisieren.

• Microsoft SharePoint Online - integrierte virtuelle Umgebung für die unternehmensweite Zusammenarbeit. Mitarbeiter können sich mit Teammitgliedern weltweit austauschen, Ressourcen einzusehen, Informationen suchen, aufzubereiten und verwalten.

• Microsoft Office Live Meeting - mit Kollegen und Kunden Webkonferenzen abzuhalten.

• Microsoft Office Communications Online - Kommunikation über ein textbasiertes Instant Messaging.

Im Zentrum der Microsoft Online Deskless Suite stehen:

• Exchange Online Deskless Worker. Dieser Service bietet Mitarbeitern Zugriff auf E-Mail-Funktionen, Kalender und Firmen-Adresslisten über Outlook Web Access Light. Anti-Virus- und Anti-Spam-Filter sind standardmäßig aktiv.

• SharePoint Online Deskless Worker gibt Mitarbeitern Zugriff auf das SharePoint Portal allen wichtigen Firmeninformationen ihres Unternehmens.

Achim Berg, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, betonte auf der CeBIT-2009-Pressekonferenz seines Unternehmens, dass die Online-Versionen auf der gleichen Technik beruhen wie die Produkte, die Firmen auf ihren eigenen Servern installieren. Daher erhalten sie einen identischen Funktionsumfang und das gleiche Bedienungkonzept.

Preise und kostenlose Testmöglichkeit

Bis dato waren die Online-Dienste nur auf dem amerikanischen Markt verfügbar. Auf der CeBIT 2009 kündigte Microsoft die Anpassung der gehosteten Lösungen für 19 weitere Länder an, darunter auch Deutschland. Die für Europa zuständigen Rechenzentren befinden sich in Dublin und Amsterdam.

Dem Service-Modell entsprechend müssen Kunden für die Online-Software monatliche Gebühren entrichten. Bereits für 2,13 Euro (Office Communications Online) pro Anwender und Monat sollen Firmen diese Collaboration-Tools nutzen können. Microsoft bietet die neuen Services mit einer weltweit gültige Preisstruktur an. Die Services können entweder als Einzelanwendung oder als komplette Suite auf Basis einer Abrechnung pro Nutzer und Monat gebucht werden. Exchange kostet beispielsweise pro User und Monat 8,32 Euro, Sharepoint 6,18 Euro. Gegenüber den Einzeldiensten sparen Unternehmen beim Abonnement der gesamten Suite laut Microsoft 38 Prozent. Die Business Productivity Online Suite kostet für bis zu 250 Nutzer 12,78 Euro (alle Preise zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer) pro Nutzer und Monat. Eine Gesamtübersicht finden Sie auf der Online-Services-Webseite.

Microsoft bietet auch eine kostenlose Testmöglichkeit (30 Tage) für die Dienste an.

Nach den Erfahrungen in den USA hofft Microsoft darauf, dass es mit den gehosteten Lösungen vor allem Neukunden gewinnen kann, also solche, die bis dato hausintern keinen der online angebotenen Server nutzt. Als Referenzkunden nannte Microsoft den Pharmakonzern GlaxoSmithKline, der im Vergleich zur Installation im eigenen Rechenzentrum Einsparungen von 30 Prozent erwarten soll.

Angebot über Partner

Auch wenn Microsoft die Online-Dienste selbst betreibt und Kunden sich dafür über das Web direkt anmelden können, sollen die Partner am Hosting-Geschäft beteiligt werden.

Beim Abschluss eines Vertrags müssen Kunden einen Microsoft-Partner festlegen, wobei sie diesen nach verschiedenen Kriterien auswählen können, etwa nach der Entfernung vom eigenen Standort. „Der Kunde zahlt an Microsoft, um die Abrechnung mit dem Partner kümmern wir uns“, so Christian Mehrtens, Microsoft Direktor Geschäftsbereich Infomation Worker, gegenüber TecChannel.

Laut Computerwoche erhält der Partner im ersten Jahr 12 Prozent des Umsatzes, in den Folgejahren sechs Prozent. Als Vertriebspartner konnte Microsoft auch Vodafone gewinnen, das in den nächsten Wochen ein entsprechendes Portal online stellen will. (mec)