Kostenlos und auch für Mac

Microsoft öffnet OneNote als Service

18.03.2014 von Thomas  Cloer
Microsofts Notizprogramm OneNote war bis dato vor allem für Nutzer von Office unter Windows interessant. Das soll nun anders werden.

In einer weitreichenden Ankündigung hat Microsoft OneNote gestern als Service geöffnet - und feuert damit natürlich auch eine volle Breitseite vor allem gegen den auf mobilen Endgeräten nahezu omnipräsenten Anbieter Evernote, der lange vor Redmond erkannt hatte, dass eine Präsenz auf möglichst vielen Plattformen in Zeichen von Mobile und BYOD entscheidend ist.

Doch zurück zur Ankündigung von Microsoft, die drei Kernaussagen enthält: OneNote erscheint erstens erstmalig auch für Rechner von Apple, ist zweitens nun auf allen unterstützten Plattformen (auch für Windows) kostenlos zu haben und bekommt drittens ein Cloud-API, das beliebige Anwendungen mit OneNote verbindet. Die neue Programmierschnittstelle, für die es auch schon ein Entwicklerportal und -Blog gibt, wird zum Start auch schon weidlich benutzt:

Zum Speichern der Notizen greifen die allesamt auf www.onenote.com erhältlichen kostenlosen Versionen von OneNote auf Microsofts Cloud-Speicher OneDrive (vormals SkyDrive) zurück. Die Notizbücher bleiben so über alle benutzten Geräte hinweg synchron. 7 Gigabyte ohne irgendwelche monatlichen Upload-Limits bekommt jeder Nutzer bei der OneDrive-Anmeldung kostenlos; Microsoft bot zuletzt über allerlei Marketing-Aktionen immer wieder die Möglichkeit, den Speicherplatz kostenlos aufzubohren.

OneNote-Notizbücher lassen sich so freigeben, dass andere Anwender die Notizen ergänzen und bearbeiten können. Das funktioniert über den Browser auch für Personen und Arbeitsgruppen, die keine OneNote-Software installiert haben. Notizen lassen sich auch untereinander oder mit anderen Dokumenten verknüpfen.

"OneNote ist ein wichtiger Baustein in unserer Vision des modernen Arbeitens und unterstützt unsere auf der Sharepoint-Konferenz vorgestellten Neuerungen zum Thema Transforming Workplace", sagt Microsofts deutscher Office-Chef Thorsten Hübschen. "Ideen entstehen eben überall, längst nicht nur am klassischen Büroarbeitsplatz. OneNote ist ein gutes Beispiel dafür, wie die mobile Nutzung den PC und Digital das Papier ablösen."

Hübschen selbst nutzt OneNote im privaten Alltag zum Beispiel, um am Wochenende den Familieneinkauf zu erledigen. Er gibt den Einkaufszettel am PC in OneNote ein. Seine Frau, die als Architektin ein iPhone benutzt, und er mit seinem Windows Phone können dann arbeitsteilig losziehen und die erledigten Einkäufe auf ihrem jeweiligen Smartphone abhaken; der andere sieht das auf seinem Telefon dank Cloud-Sync sofort.

Die bezahlte OneNote-Version aus Office-Paketen und -365-Abonnements gibt es auch weiterhin, ihr bleiben Premium-Features wie Integration mit Outlook und Sharepoint oder Versionskontrolle vorbehalten. Eine OneNote-App für Blackberry hat Microsoft angesichts des derzeitigen Marktanteils der Kanadier leider (noch) nicht entwickelt; außerdem können die neuen kostenlosen OneNote-Programme leider keine Notizen aus beispielsweise Evernote importieren, was einen geschmeidigen Wechsel der Notizbuch-Plattform unmöglich macht. (cvi)