Interessierte und qualifizierte Regierungen können damit den Quellcode der Bürosuite einsehen. Genauer gesagt etwa 90 Prozent davon - weiterhin verschlossen bleiben die Teile, an denen Drittanbieter das Copyright halten, sowie Microsofts eigene Antipiraterietechnik. Bislang hatte der Redmonder Konzern im Rahmen des GSP bereits die Windows-Sourcen offen gelegt; separat wurden außerdem bereits die von Office verwendeten XML-Dateiformate publiziert (nicht aber die weiterhin bestehenden nativen Formate wie .doc oder .xls).
Zu den rund 60 Ländern und Organisationen, die dem Programm beigetreten sind, zählen China, Großbritannien, Norwegen, Russland und das Verteidigungsbündnis Nato. Andere wichtige Länder verweigern sich allerdings. So will sich etwa Japan nicht den juristischen Restriktionen unterwerfen, die Microsoft als Auflage für die Code-Einsicht verhängt hat. Manager des Software-Riesen erklärten, man verhandele diesbezüglich weiter mit Japan.
Für die Office-Quellen interessiert sich bislang nur die Regierung Großbritanniens. Microsofts GSP zielt primär gegen Open-Source-Konkurrenzprodukte wie Linux oder OpenOffice.org, die sich aus Kosten-, aber auch aus Sicherheitsgründen bei den öffentlichen Händen weltweit zunehmender Beliebtheit erfreuen. Es soll unter anderem Befürchtungen entkräften, Software von Microsoft enthalte "Hintertüren", über die US-Regierung und -Geheimdienste Einblick in Rechnersysteme weltweit nehmen könnten.
Microsoft hat in weiteren Initiativen - etwa dem Shared Source Program - den Quellcode auch für andere Benutzergruppen offen gelegt. Auch seinen nützlichen Helfern, den Most Valuable Professionals, gönnt Microsoft Einblicke, wir berichteten. (Thomas Cloer/uba)
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