Rechtfertigung?

Microsoft-Dokument: Fünf missverstandene Funktionen in Windows Vista

21.05.2008
Microsoft hat ein Dokument veröffentlicht, in dem die Firma „falsch verstandene Funktionen“ in Windows Vista verteidigt.

Windows Vista kann man nicht gerade als durchschlagenden Erfolg bezeichnen. Microsoft gibt sich zwar zufrieden mit den Verkaufszahlen, diese dürften aber eher auf OEM-Abkommen zurückzuführen sein. Die Presse und andere unabhängige Tester überhäufen das neueste Betriebssystem von Microsoft nicht gerade mit Überschwang. Daher hat Microsoft ein Dokument veröffentlicht, das fünf missverstandene Funktionen in Windows Vista näher erläutern soll.

An erster Stelle ist hier UAC zu finden. Die Anwender beschweren sich reihenweise, dass dieser Kontrollmechanismus viel zu oft nachfrage. Microsoft behauptet, dass es die Sicherheit des Systems wesentlich verbessern würde. Schadhafter Code könne weniger Zerstörung in einem limitierten Konto anrichten als in einem Administrator-Account. Außerdem wolle man damit die Programmierer anstoßen, Applikationen zu schreiben, die ohne Einschränkungen im Standardbenutzermodus laufen. Als zweites Thema widmet sich das Dokument dem Abbild-Management. Dies dürfte Menschen interessieren, die Vista in großer Anzahl ausrollen wollen.

Nummer drei und vier sind als „Display Driver Model“ und „Windows Search“ aufgelistet. Hier spricht Microsoft in erster Linie von Geschwindigkeit. Das neue „Display Drive“-Modell aktiviert UAC, was wiederum eine schnelle Grafikkarte verlangt. Windows Search ist laut Microsoft ein Ressourcen-Schwein. Diese Funktion belaste den Prozessor ständig, um das Dateisystem zu überwachen. Natürlich verbrauche dies Rechenpower. Der letzte Punkt des Dokuments behandelt das 64-Bit-Vista.

Wegen Inkompatibilitäten von Anwendungen und Geschwindigkeitseinbußen würden Anwender laut dem Schriftstück nicht wechseln wollen. Microsoft schreibt: „Uns kam zu Ohren, dass einige von Euch sagen, dass Windows Vista langsamer als Windows XP ist. Was passiert hier wirklich? Zuerst sollten wir keine Äpfel mit Orangen vergleichen – Windows Vista macht sehr viel mehr als Windows XP und dafür braucht es Ressourcen. Somit ist es wichtig, dass ein Rechner genug PS unter der Haube hat. Auf älteren PCs wird es zu Flaschenhälsen kommen, da Vista einen wesentlich größeren Schuh anhat.“

Zieht man diverse Testberichte zu Rate, kommen Experten zu dem Schluss, dass Vista mit zwei GByte RAM und einer CPU mit 2GHz gut läuft. Andere halten diese Mindestanforderungen, nur ein Betriebssystem vernünftig zu betreiben, für etwas lächerlich. (jdo)