AMDs neue Dual-Core-Modelle steuern statt DDR2-400-Speicher jetzt DDR2-800-Memory an. Darüber hinaus hat der CPU-Hersteller die Taktfrequenz auf 2,8 GHz erhöht und den Debütanten eine neue Arbeitsumgebung verpasst. Statt im bekannten Socket 939 muss der AMD-Prozessor seine Arbeit im Socket AM2 verrichten.
Diese technisch nicht gerade tief greifenden Neuerungen der AMD-CPU-Architektur haben die Chipsatzhersteller genutzt, um ihre entsprechenden Chipsätze zu präsentieren. Neben NVIDIA als AMDs Launch-Partner haben die Mitbewerber ATI und VIA ebenfalls ihre neuen Produkte vorgestellt.
Die Mainboard-Hersteller haben entsprechend auf die neu angekündigten AMD-Prozessoren reagiert und entsprechende Mainboard-Varianten präsentiert.
CrossFire-Xpress-3200-Chipsatz von ATI
Der kanadische Chipsatz- und Grafikchiphersteller ATI präsentiert zum Launch der neuen AMD-Prozessorfamilie den CrossFire-Xpress-3200-Chipsatz mit Socket AM2. Die Northbridge, Codename RD580, verfügt über zwei x16-PCI-Express-Interfaces und arbeitet mit ATIs SB600-Northbridge zusammen.
Der CrossFire-Xpress-3200-Chipsatz wurde bereits am 01. März 2006 für AMDs Socket 939 vorgestellt. Gegenüber der aktuellen Socket-AM2-Variante bleiben die Basisparameter unverändert.
ATIs Chipsatz wird in 0,11-Low-k-Technologie gefertigt und verfügt standardmäßig über zwei x16-PCI-Express-Grafikschnittstellen. Insgesamt stellt ATI vier DIMM-Sockel für den DualChannel-DDRII-800-Speicher der neuen AMD-CPU-Generation zur Verfügung. Die Anbindung der Northbridge an die Southbridge erfolgt dynamisch per bis zu x4-PCI-Express-Lanes (A-Link Express II).
Die Southbridge des Xpress-3200-Chipsatzes steuert acht SATA-II-Ports inklusive RAID-Funktionalität und zwei PATA/133-Kanäle. Der Chip verwaltet zehn USB-2.0-Interfaces und insgesamt sechs PCI-2.3-Slots. Darüber hinaus sorgt High-Definition-Azalia-Audio für den guten Ton. Für Floppy-Laufwerk, parallele und serielle Schnittstellen sowie Tastatur- und Maussteuerung ist ein LPC-Interface verantwortlich.
nForce-500-Chipsatzfamilie von NVIDIA
Gleich vier neue Chipsätze stellt NVIDIA zum Launch der neuen Athlon-64-Generation mit Socket AM2 vor. Mit nForce 590 SLI, nForce 570 SLI/Ultra und nForce 550 will der Chipsatzhersteller seine Marktposition in verschiedenen Segmenten weiter ausbauen.
Um dieses Vorhaben zu erreichen, unterzog NVIDIA den Vorgänger-Chipsatz nForce4 einem Facelifting. Im neuen Design soll die nForce-500-Familie sowohl den Mainstream- als auch den Enthusiast-Bereich abdecken. Hierzu stattete der Hersteller die verschiedenen Chipsätze mit zahlreichen Features aus, wie die folgende Tabelle zeigt:
Zu dem Flaggschiff aus NVIDIAs neuem Produktportfolio zählt der Chipsatz nForce 590 SLI. Dieser verfügt über insgesamt 46 PCI-Express-Lanes und unterstützt somit zwei x16-PCI-Express-Grafikkarten und je nach Kundenwunsch weitere optionale PCI-Express-Steckkarten.
Der Chipsatz verwaltet neben sechs SATA-Laufwerken zusätzlich zwei PATA-Devices. Die SATA-Festplatten arbeiten nach der SATA-II-Spezifikation mit einer theoretischen Transferrate von 300 MByte/s und voller Native-Command-Queuing-Unterstützung. Sowohl die PATA- als auch die SATA-Controller besitzen erweiterte RAID-Funktionalität.
Für den Anwender bietet der Chipsatz 10 USB-2.0-Ports und 5 PCI-Slots sowie zwei native Gigabit-Ethernet-Ports inklusive NVIDIAs DualNet- und FirstPacket-Technologie. Die Sound-Ausgabe entspricht HD-Audio-Standard (Azalia).
VIA
VIA frischt seine Chipsätze für die AMD-Prozessoren K8T890 und K8T900 auf und verpasst ihnen den Support für den Socket AM2 inklusive DDR2-800-Unterstützung. Die Chipsätze arbeiten wie gewohnt mit einem FSB von 1 GHz bei einem 16 Bit breiten HyperTransport-Bus-Link. Sowohl der K8T900- als auch der K8T890-Northbridge verfügen über 20 PCI-Express-Lanes. Der K8T900 kann per Dual-x8-PCI-Express zwei Grafikkarten parallel oder per x16-PCI-Express im Single-Modus ansprechen. Dagegen unterstützt der K8T890 nur Grafikkarten nach dem x16-PCI-Express-Verfahren. Die weiteren 4 PCI-Express-Lanes können für Peripheriegeräte genutzt werden. Die Anbindung zur VT8251-Southbridge erfolgt über einen Ultra-V-Link-Bus mit einer Geschwindigkeit von 1066 MByte/s.
Der VT8251-Baustein bietet als Besonderheit zwei PCI-Express-x1-Schnittstellen und vier SATA-II-Ports mit Command-Queuing- und Port-Multiplier-Support. Zur weiteren Ausstattung gehören High-Definition-Audio, V-RAID-Funktionalität, acht USB-2.0-Ports, integriertes 10/100-Ethernet und AC97-Support.
Zusätzlich erweitern sechs Bus-Master-fähige PCI-Slots und ein LAN-Controller den Funktionsumfang des VT8251. Letzterer benötigt für die vollwertige 10/100-Mbit-Ethernet-Funktionalität einen externen PHY-Baustein. Die Kontrolle von Seriell-, Parallel-Ports sowie Floppy Disk übernimmt ein LPC-Bus-I/O-Chip, der über ein LPC-Interface (Low Pin Count) mit dem I/O-Baustein verbunden wird.
Asus
Asus stellt ein neues Mainboard der AI Lifestyle Serie vor. Das M2N32-SLI Deluxe bietet Dual-Channel-DDR2-800-Support und unterstützt die neuen AMD-Prozessoren auf Basis des AM2 Sockels. Zusammen mit dem von ASUS entwickelten StackCool 2 und dem 8-Phasen-Power-Design ist das neue Mainboard für leise und zuverlässige Systeme entworfen worden, so der Hersteller.
Das M2N32-SLI unterstützt die Dual-Channel-DDR2-Architektur. Damit soll eine höhere Speichertaktung und Bandbreite für eine verbesserte Gesamtleistung der AM2-Plattform im Vergleich zu früheren AMD-Systemen möglich sein.
Durch die Möglichkeit, zwei Grafikkarten zu betreiben, ist das Mainboard für anspruchvollste Grafikanwendungen geeignet. Das M2N32-SLI Deluxe Mainboard basiert auf dem nForce-590-SLI-MCP-Chipsatz von NVIDIA und unterstützt die NVIDIA-SLI-Technologie. Zwei voll nutzbare PCI-Express-x16-Steckplätze erlauben den simultanen Einsatz von zwei identischen SLI-geeigneten Grafikkarten.
Laut Asus soll im Vergleich zu Dual-x8-PCI-Express Dual-x16-PCI-Express einen Leistungszuwachs von bis zu zehn Prozent liefern. Entsprechend kann die Bildqualität zusammen mit der Render-Leistung gesteigert werden: Es besteht keine Notwendigkeit mehr, die Bildschirmauflösung zu reduzieren, um eine hohe Bildqualität zu erhalten.
Mit AI Nap können Benutzer ihre PCs sofort in den Ruhezustand versetzen. Es muss aber keine der laufenden Aufgaben mehr unterbrochen werden. Bei Abwesenheit des Benutzers arbeitet das System mit minimalem Stromverbrauch und geringster Geräuschkulisse weiter, Downloads und andere Anwendungen werden weiterhin ausgeführt. Ein einfacher Mausklick genügt, um das System binnen Sekunden aufzuwecken.
Für eine gute Balance aus Leistung und Störgeräuschentwicklung kann der Anwender durch AI Gear aus verschiedenen Profilen von unterschiedlichen CPUs Frequenzen und VCore-Spannungen wählen, um Betriebsgeräusche und Stromaufnahme zu minimieren.
Der Lieferumfang des M2N32-SLI Deluxe beinhaltet ein Richtmikrofon. Während der Aufnahme empfängt das Mikrofon nur Geräusche, die aus der Aufnahmerichtung kommen und ignoriert Geräusche aus anderen Richtungen. Ferner unterstützt es die "Echo Cancellation Technology", die lästige Echos in Audio-Anwendungen unterdrückt.
Das ASUS M2N32-SLI Deluxe Mainboard ist ab sofort zu einem Preis von etwa 190 Euro erhältlich.
ECS
Elitegroup Computer Systems (ECS) kündigt mit dem KN3 SLI2 sein neues AM2 Motherboard mit NVIDIA-nForce-590-SLI-Chipsatz an. Das Mainbaord unterstützt folgende AM2-Prozessoren: AthlonTM FX, Athlon 64 X2 Dual-Core, Athlon 64, Sempron sowie die neuen AM2-Energy-Efficient-Mikroprozessoren – die neuen CPUs von AMD mit einem Stromverbrauch von 35 beziehungsweise 65 Watt.
Das KN3 SLI2 erfüllt AMDs Anforderungen an eine Multimedia-Plattform und darf somit die Bezeichnung AMD Live!TM tragen. Mit dem KN3 SLI2 lassen sich digitale Dateien problemlos erstellen und an andere elektronische Geräte übertragen.
Für den HD-Audio-Sound sorgt beim KN3 SLI2 ein 8-Channel-Audio-Codec. Zahlreiche I/O-Anschlüsse und Speichereigenschaften erweitern die Mulitmedia-Fähigkeit, so dass laut Hersteller sich das KN3 SLI2 optimal als Plattform für einen Digital-Home-Center-PC nutzen lässt, aber auch als Gaming- oder Workstation-Plattform ist dieses Motherboard geeignet.
Weitere Features des KN3 SLI2 sind: Realtek ALC883 Audio Codec für 8 Channel Audio, 2x SATAII (JMB363), 4x SATAII (SB), 8x USB 2.0, Dual GB Ethernet, RAID 5 Support, 2x S/PDIF (optisch und koaxial) sowie 2x 1394a.
Das KN3 SLI2 wird voraussichtlich Mitte Juni 2006 zu einem Preis von zirka 150 Euro verfügbar sein.
Neben dem KN3 SLI2 kündigt ECS auch das RS485M-M-Mainboard auf Basis des ATI-Radeon-Xpress 1100-Chipsatz mit integrierter Grafik an. Anders als Sockel-939- und Sockel-754-Motherboards verfügt das RS485M-M über Dual Channel DDR2-533, 667 und 800 SDRAM Memory. Außerdem nutzt das RS485M-M ATIs neue SB460-Southbridge zur Unterstützung von 2x Ultra DMA 133/100/66, 4x SATA und HD-Audio-Funktionen. Weitere Features des Boards sind zum Beispiel 1x PCI-Express x16, 1x PCI-Express x1, 4x SATA, 4 USB-Anschlüsse.
Das RS485M-M wird Anfang Juni 2006 zu einem Preis von etwa 70 Euro im Handel erhältlich sein.
MSI
MSI präsentiert die neue nForce-500-Mainboard-Familie für AMD-Prozessoren mit Sockel AM2. Vom K9N Neo mit nForce-550-Chipsatz über Mainstream-Lösungen wie das K9N SLI Platinum (nForce 570 SLI) und K9N Platinum (nForce 570), bis hin zum Highend-Modell K9N Diamond, mit nForce 590 SLI, Creative Audigy SE und Heatpipe-Kühlung bietet der Mainboard-Hersteller für jeden Geldbeutel und Anforderung die passende Lösung.
Alle Boards der K9N-Familie mit Ausnahme des Einsteigermodells K9N Neo-F sind mit zwei mechanischen PCI-e x16-Slots ausgestattet. Die Modelle mit der Bezeichnung SLI im Namen bieten dabei Hardware-seitig volle Unterstützung für NVIDIAs SLI-Technologie. Auf den Boards mit einem rein mechanischen, zweiten x16-Slot ist der Parallelbetrieb zweier Karten treiberabhängig ebenfalls möglich. Das Boardlayout wurde dabei so abgestimmt, dass der Abstand zwischen den zwei PEG-Slots gleichfalls auch beim Betrieb von zwei Karten im Dual-Slot-Design mehr als ausreichend ist.
Neben dem im Funktionsumfang stark erweiterten BIOS sowie dem onboard Creative Audigy S.E.-Soundchip, sind alle Boards der K9N-Serie mit MSI’s Dual-CoreCell-Technologie ausgestattet. Damit ist die Überwachung und Steuerung aller systemrelevanten Einstellungen sowie eine dynamische Übertaktung von Mainboard und Grafikkarte gleichzeitig unter einer Bedienoberfläche aus Windows heraus möglich.
Auf dem K9N Diamond wird der aus zwei Einheiten bestehende Chipsatz durch ein ausgeklügeltes Wärmetauschsystem (Heatpipe) passiv auf optimaler Betriebstemperatur gehalten.
Alle Mainboard-Varianten außer K9N Neo-F sind mit zwei integrierten Gigabit-LAN-Controllern ausgestattet. Je nach Ausführung und der Anzahl vorhandener Codecs bieten die Boards zwei (Diamond, SLI Platinum, Platinum und alle Modelle mit der Kennzeichnung „-2F“) oder einen Gigabit-Ethernet-Anschluss (Kennzeichung „–F“). Zusätzlich zu den beiden x16-PCI-Express-Steckplätzen stehen ausreichend x1 PCI-Express- sowie 32-Bit-PCI-2.3-Slots für Erweiterungskarten bereit. Zum Anschluss von externen Geräten sind insgesamt 10 USB-2.0-Ports vorhanden. K9N Diamond, das K9N SLI Platinum, K9N Platinum und K9N SLI-F sind zudem noch mit drei (nur das K9N Diamond) respektive zwei Firewire-Anschlüssen ausgestattet. Alle Mainboards schalten beim Einsatz zweier Grafikkarten dank digitalem SLI-Switch selbstständig in den SLI-Modus um, ohne Wahlkarte oder Eingriff ins BIOS.
Insgesamt 6 S-ATA-II-Ports stehen auf allen Boards, mit Ausnahme des K9N Neo-F, das nur über vier Ports verfügt, zum Anschluss von Massenspeichergeräten mit einer maximalen Datenbusbreite pro Kanal von drei Gbit/s bereit. Der integrierte Controller unterstützt dabei grundsätzlich die RAID Level 0, 1 und 0+1 sowie bei ausgewählten Topmodellen den Level 5. Mit dem Creative Audigy S.E.-Chip bietet das K9N Diamond zudem einen gegenüber dem Standard onboard Sound-Codecs verbesserten 8-Kanal-Sound mit bis 24-Bit und 96 kHz.
Die Mainbords K9N SLI Platinum, K9N Platinum und K9N Neo-F sind ab sofort verfügbar und kosten 149, 119 und 79 Euro. Die Board-Varianten K9N SLI-2F, K9N Ultra-2F und K9N Ultra-F werden ab Juni zu einem Preis von etwa 90 bis 110 Euro verfügbar sein.
Detaillierte Informationen über AMDs neue Prozessorgeneration erfahren Sie in dem Artikel „Erster Test: Die neue Athlon-64-Generation“. (hal)
|
Links zum Thema Mainboards |
Angebot |
|---|---|
|
Bookshop |
|
|
eBooks (50 % Preisvorteil) |
|
|
Preisvergleich |