Offene Distribution

Mandriva mit neuer Mission und frischem Wind

21.09.2010
Linux-Distributor Mandriva kündigt an, dass man gestärkt aus der schwierigen Zeit hervorgehen will. Ein neuer Investor ist gefunden.

TecChannel hat berichtet, dass die Community Mandriva das Misstrauen ausgesprochen hat und man den Fork Mageia ins Leben ruft. Doch Mandriva kontert mit einer eigenen, offenen Distribution. Laut eigener Ankündigung habe man eine schwierige zeit überstanden. Neustrukturierungen, eine neue Strategie und ein neuer Investor seien nötig gewesen. Nun wurde auch der Schlachtplan vorgestellt. Man will der Community so gut wie möglich den Rücken stärken, unglaublich innovativ in Sachen Desktop sein, eine spezielle Distributionen für Bildung zur Verfügung stellen und.

Die Mandriva-Community soll komplett unabhängig sein. Mandriva Enterprise ist lediglich ein Element dieser unabhängigen Gemeinschaft. Die nächste Version einer Mandriva-Community-Distribution soll es im Frühling 2011 geben. Auf dieser werden auch Powerpack, Corporate Desktop und Enterprise Server basieren. Auch wenn sich die Community-Edition auf KDE fokussiere, wolle man die Gemeinschaft ermutigen, auch die anderen Desktop-Manager wie zum Beispiel GNOME, LXDE, Xfce und E17 in Betracht zu ziehen und entsprechende Abkömmlinge zu erschaffen.

Eine spezielle Distribution für den Bildungs-Sektor soll in Kürze verfügbar sein. Damit soll man binnen Minuten ein ganzes Klassenzimmer-Setup aufsetzen können - inlusive Shareing und Klassenzimmer-Kontrolle.

Derzeit habe Mandriva 27 Entwickler, die in Brasilien, Frankreich und Russland sitzen. Ebenso sind vier Freelancer angestellt. In Brasilien will Mandriva sieben weitere Entwickler einstellen. In Frankreich können fünf Leute einen neuen Job finden. In Russland will man weitere 15 Menschen für Qualitäts-Kontrolle einstellen. Ebenso suche man nach Freelancern.

Am Ende der Ankündigung räumt Mandriva noch mit einigen Gerüchten auf. Mandriva sei am Leben und man habe keine Pläne von RPM nach DEB als Paket-Format zu wechseln. Cooker bleibt ebenfalls erhalten und hier wird sich nichts ändern. Mandriva soll nicht der besitz weniger technischer Gruppen sein. Es soll für alle zugänglich sein.

Gerade der letzte Punkt war Stein des Anstoßes der Abspaltung von Mageia. Viele Entwickler waren über die Firmenpolitik extrem verärgert und die Ankündigung, speziell die Community stärken zu wollen, könnte etwas spät kommen. Mandriva wird es durch den Fork sicher nicht einfacher haben. (jdo)