Finanzielle Probleme

Mandriva in Schwierigkeiten - Community macht sich selbständig

19.09.2010
Da eine Weiterführung der Linux-Distribution für den Desktop immer unwahrscheinlicher wird, hat sich die Community abgespalten und einen so genannten Fork ins Leben gerufen: Mageia.

Eine Gruppe der wichtigsten Entwickler und ehemalige Mitarbeiter der Linux-Distribution Mandriva gab eine Ankündigung aus. Die Zukunft der Linux-Distribution sei alles andere als klar und gesichert. Im Zuge der Liquidierung von Edge-IT wurden auch die meisten der an der Distribution arbeitenden Entwickler entlassen. Somit hätten eine Menge Entwickler nicht mehr das notwendige Vertrauen in das Unternehmen und das Betriebssystem sei nicht mehr in einem sicheren Hafen.

Mageia: For der Mandriva-Distribution

Die vergangenen 12 Jahre hätten viele unterschiedliche, zum Teil sehr erfreuliche Entwicklungen hervorgebracht. Darunter befinden sich eine große, motivierte Gemeinschaft, sowie eine einfach und innovativ zu benutzende Distribution, die mehrfach ausgezeichnet wurde. Mandriva gehört ohne Zweifel zu den populärsten Linux-Distributionen auf dem Markt. Es habe Ereignisse gegeben, die unschöne Konsequenzen mit sich brachten. Das Vertrauen und die Tragfähigkeit vieler Menschen sei erschüttert worden. Dies liege auch an nicht nachvollziehbaren Entscheidungen des Unternehmens.

Daher habe man sich zu einem so genannten Fork, einer Erstellung eines abweichenden Zweiges, entschieden. Dies sei alles andere als eine einfache Entscheidung, weil das Forken von Mandriva eine gewaltige Aufgabe sei. Die Entscheidung sei nicht aus einem Impuls zu Stande gekommen. Man hätte sich ausgiebig darüber beraten und zu dem Entschluss gekommen, dass ein Fork des Open-Source-Produkts die beste Lösung sei. Das Kind trägt den Namen Mageia, das griechische Wort für Zauberei.

Mageia ist ein Community-Projekt, das nicht an das Schicksal eines bestimmten Unternehmens gebunden ist. In den kommenden Tagen wollen die Entwickler eine Non-Profit-Organisation gründen, die unter der Leitung von Community-Mitgliedern stehen wird. Diese Organisation wird die Distribution verwalten und koordinieren. Man habe bereits einige Ideen und Pläne. Man brauche die Hilfe der Community. Jeder sei eingeladen, mit zu helfen. Kontaktadressen und weitere Informationen finden Sie in deutscher Sprache auf mandrivauser.de. (jdo)