Luxusklasse: Centrino-Duo-Notebooks über 1600 Euro

21.05.2006
Profi-Nutzer sollten beim Notebook keine Kompromisse machen: Sie benötigen hohe Rechenleistung, top-aktuelle Hardware-Ausstattung und idealerweise ein ansprechendes Design. Unser Test zeigt, welches Notebook die hohe Investition lohnt.

Muss man mehr als 1600 Euro für ein Notebook ausgeben? Wenn Sie mit einem Laptop vor allem den Arbeits-PC ersetzen wollen und Sie ihn nur dann mobil nutzen, wenn Sie ihn vom Arbeitszimmer auf den Balkon tragen, lautet die Antwort: Nein. Für diesen Einsatzzweck reichen auch Einsteiger- oder Mittelklasse-Notebooks.

Benötigen Sie aber ein Notebook für den produktiven Einsatz im Beruf und unterwegs, lohnt sich die Investition in ein teures Notebook. Diese Mobilrechner sind nicht nur leistungsstark und sehr gut ausgestattet, sie sind auch solide verarbeitet und damit für den täglichen Einsatz geeignet.

Außerdem spiegelt sich ihr hoher Preis meist in einem schicken Design wieder – das Notebook lässt sich auch als Statussymbol nutzen.

Profi-Funktionen wie Zugriffsschutz per Fingerabdruck-Scanner, spezieller Festplattenschutz und flexible Dockinglösungen runden die Ausstattungsmerkmale der Luxus-Notebooks ab.

Die Speerspitze aktueller und rechenstarker Mobiltechnik bilden derzeit Notebooks mit Centrino-Duo-Plattform. Wir haben fünf Centrino-Duo-Notebooks im Testlabor versammelt: das Acer Travelmate 8204WLMi (rund 2500 Euro), das Asus V6J (rund 2100 Euro), das Thinkpad X60s von Lenovo (rund 1900 Euro), das LG P1-JDGBG (rund 1650 Euro) und das Samsung X60-T2300 Chane (rund 1650 Euro).

Testbericht

Geschwindigkeit: Bei Standard-Programmen unterscheidet sich die Rechenleistung der Centrino-Duo-Notebooks nicht besonders. Je nach Taktrate des Core Duo schaffen sie im Sysmark 2004 SE 181 (Samsung X60-T2300) bis 220 Punkte (Acer Travelmate 8204WLMi) – damit gehören sie allesamt zu den derzeit schnellsten Notebooks. Selbst das Lenovo Thinkpad X60s, das den besonders stromsparenden Core Duo Low Voltage L2400 (1,66 GHz) nutzt, liegt mit 173 Punkten am oberen Ende der Temposkala.

Wollen Sie sich den Arbeitsalltag mit einer gelegentlichen Spielpause versüßen, ist das Acer Travelmate 8204WLMi erste Wahl: Seine Grafikkarte ATI Mobility Radeon X1600 schafft eine ordentliche 3D-Leistung. Die anderen Notebooks sind nur bedingt (Asus V6J, LG P1-JDGBG) oder gar nicht spieletauglich (Lenovo Thinkpad X60s, Samsung X60-T2300).

Ausstattung: Alle Notebooks verfügen über eine große Festplatte (80 GB beim Samsung-Notebook, 100 GB bei den Mobilrechnern von Asus und LG, sogar 120 GB beim Acer Travelmate 8204WLMi) und lassen sich per Gigabit-LAN, 11a/g-WLAN und Bluetooth mit einem Netzwerk verbinden.

Ausstattungs-Primus ist das Acer Travelmate 8204WLMi – nur bei ihm findet sich beispielsweise ein digitaler DVI-Ausgang.

Das Thinkpad X60s ist ein Spezialfall: Um besonders viel Gewicht zu sparen, verzichtet Lenovo auf ein integriertes optisches Laufwerk. Dafür und für eine vielfältigere Schnittstellenausstattung müssen Sie beim Thinkpad X60s noch zusätzlich in eine Dockingstation investieren. Bis auf das Asus V6J besitzen alle Notebooks einen Anschluss für eine herstellereigene Dockinglösung – benutzt man das Notebook am Arbeitsplatz lässt sich darüber bequem Peripherie wie Monitor, Tastatur oder Drucker anbinden.

Foto:

Mobilität: Unterwegs unschlagbar ist das Lenovo Thinkpad X60s – es wiegt nur 1,58 Kilogramm und sein Akku hält fast neun Stunden durch. Schätzen Sie Leichtigkeit, wollen aber nicht auf eine großes Display verzichten, empfiehlt sich das Samsung X60-T2300: Es wiegt trotz 15,4-Zoll-Display nur 2,54 Kilogramm und schafft rund vier Stunden Akkulaufzeit. Beim mit über drei Kilogramm recht schweren Acer Travelmate 8204WLMi lässt sich anstelle des optischen Laufwerks ein zweiter Akku einsetzen, um die Laufzeit zu verlängern.

Handhabung: Ein Notebook, das in erster Linie zur Arbeit genutzt wird, sollte sich durch eine hochwertige Tastatur und einfache Bedienung per Mausersatz und Shortcut-Tasten auszeichnen.

Alle Notebooks konnten in diesem Kriterium überzeugen – am wenigstens gefiel uns aber die leicht federnde Tastatur des Asus V6J. Das LG P1-JDGBG besitzt sogar einen Ziffernblock – üblicherweise findet man diesen nur bei größeren Notebooks mit 17-Zoll-Display.

Ergonomie: Die Qualität eines Notebooks erkennen Sie am besten am Display – das teuerste Bauteil in einem Mobilrechner.

Anders als Notebooks zum Fernsehen oder Spielen, die vor allem hell und farbintensiv leuchten sollten, muss ein Arbeits-Notebook neben Helligkeit und Farbdarstellung auch bei Kontrast und Textwiedergabe glänzen.

Apropos glänzen: LG und Samsung setzen auf eine entspiegelte Glare-Oberfläche, die das Display heller und farbenfroher erscheinen lassen soll – allerdings auch für nervige Reflexionen sorgt, wenn eine Lichtquelle von hinten oder seitlich aufs Display scheint. Besser schnitten beim Test das Acer Travelmate 8204WLMi und das Asus V6J ab: Die Displays beider Notebooks sind hell genug, damit man auch unter Sonnenlicht angenehm arbeiten kann. Auch die Farbwiedergabe überzeugte.

Mit dem Umstieg vom PC auf das Notebook, wollen viele Anwender auch dem Lüfterlärm entgehen, den ein Desktop-Rechner verursacht.

Am wenigstens stören die Lüfter des Asus V6J und des Thinkpad X60s die Konzentration. Die Lüfter in den Notebooks von LG und Samsung lassen sich per Taste in einen speziellen Ruhemodus versetzen. Auch das Acer Travelmate 8204WLMi ist an sich leise – doch unter voller Last, zum Beispiel beim Spielen – dreht der Lüfter derart laut auf, dass man sich an einen Dektop-PC erinnert fühlt.

Fazit

Im Test rechtfertigten die Luxus-Notebooks ihren hohen Preis. Der Einstieg in die Luxusklasse beginnt bei rund 1650 Euro mit dem schicken LG P1-JDGBG und dem leichten Samsung X60-T2300, die aber besonders bei Ausstattung und Displayqualität hinter der teureren Konkurrenz zurückbleiben.

Wer vor allem unterwegs arbeitet, findet im Lenovo Thinkpad X60s einen hochwertigen Begleiter. Bei Notebooks ganz vorne in Sachen Tempo und Ausstattung liegt das Acer Travelmate 8204WLMi - für unterwegs ist es aber weniger geeignet.

Einen ordentlichen Kompromiss aus Tempo, Ausstattung und Mobilität verkörpert das Asus V6J: Die Qualität von Mausersatz und Tastatur sind aber eher Holz- als Luxusklasse.

Ausführliche Testberichte:

Acer Travelmate 8204WLMi

Asus V6J

Lenovo Thinkpad X60s

LG P1-JDGBG

Samsung X60-T2300 Chane