Notebook-Tuning

Lüfter-Tuning im Laptop: Immer gut gekühlt

02.09.2015 von Thomas Rau
Lüfter-Tuning ist Feinarbeit: Der Luftquirl soll zuverlässig kühlen, aber nicht ständig störend surren. Mit diesen Tools bestimmen Sie selbst die Drehzahl.

Das nervt: Sie wollen konzentriert am Notebook arbeiten. Doch jede Minute dreht der Lüfter im Laptop hoch, jault kurz auf und beruhight sich dann wieder. Endlich Stille? Nein, kurze Zeit später geht das Lüfter-Konzert wieder von vorne los.

Besonders in den Zeiten lautloser Notebooks mit SSD fällt der Lüfter störend auf. Doch eine optimale Lüftersteuerung kann auch für mehr Leistung im Notebook sorgen. Das ist besonders interessant, wenn Sie ein flaches Notebook mit einem hoch getakteten Prozessor haben: Wird der Prozessor nicht ausreichend gekühlt, bremst er herunter durch "Throttling" – ein hochgetakteter Core i7 ist dann eventuell nicht mehr schneller als ein langsamerer Core i5. will.

Damit der Notebook-Prozessor immer Vollgas geben kann, muss er ausreichend gekühlt werden. Ob das bei Ihrem Notebook der Fall ist, prüfen Sie mit dem Stress-Test des Intel Extreme Tuning Utility

Wie gut die Kühlung im Notebook unter Last funktioniert, können Sie mit dem Tool Intel Xtreme Utility testen. Um die CPU unter Last zu setzen, wählen Sie den „Stress Test“. Markieren Sie dort „CPU“ und legen Sie eine Dauer für den Test fest. Die sollte davon abhängen, wie lange und häufig Sie normalerweise anstrengende Programme am Notebook ausführen – zum Beispiel Spiele. Wenn Sie rechts oben im Tool auf „Monitoring“ klicken, verkleinert sich das Programmfenster und Sie können bequem den Verlauf von CPU-Temperatur und Throttling überwachen.

Lüfter-Tuning: Stellen Sie den Luftquirl ruhig

Um einen zu lauten Lüfter leise zu stellen oder ihm abzugewöhnen ständig die Drehgeschwindigkeit zu ändern, sollten Sie zunächst das Bios aktualisieren: Zwar werden Sie auch in einem neuen Bios meist keine Einstellungen finden, um den Lüfter direkt zu beeinflussen. Aber die Notebook-Hersteller passen in einem Update oft die Drehgeschwindigkeit oder Temperaturgrenzen an, ab denen der Lüfter einsetzt. Wollen Sie den Notebook-Lüfter ohne Leistungsverlust einbremsen, nutzen Sie das Tool Notebookfancontrol.

Mit NotebookFanControl können Sie den Lüfter des Notebooks leiser stellen, falls das Tool Ihren Laptop unterstützt.

Nach dem Start, wählen Sie die passende Konfiguration für Ihr Notebook aus. Dazu öffnen Sie rechts neben dem Eingabefenster in der obersten Zeile die Liste der unterstützten Notebooks. Ist Ihr Modell nicht aufgeführt, versuchen Sie es mit einer Variante, die Ihrem Gerät möglichst nahe kommt. Drücken Sie anschließend auf „Apply“. Wählen Sie nun eine Zielgeschwindigkeit für den Lüfter aus und aktivieren Sie „Fan control service enabled“. Anschließend sollten Sie aber unbedingt die CPU-Temperatur und das Throttling im Auge behalten: Ein leiser Lüfter ist kontraproduktv, wenn sich dadurch das Notebook zu stark erwärmt und deshalb der Prozessor zurückschalten muss. Programmier-Profis können sich eine eigene Config-Datei für Ihr Notebook schreiben. Wie das geht, beschreibt der Autor von NotebookFanControl in der Anleitung für das Programm.

Lüfter steuern ohne Tools

Auch mit Windows-Bordmitteln können Sie den Lüfter leiser stellen. Allerdings nur auf Kosten der Rechenleistung

Um den Lüfter leiser drehen zu lassen, benötigen Sie nicht unbedingt spezielle Tools. Das klappt auch mit Windows-Bordmitteln: Dazu begrenzen Sie in den Energieoptionen die maximale Taktrate der CPU. Wenn der Prozessor mit einem niedrigeren Takt läuft, wird er weniger warm und der Lüfter wird seltener gebraucht. Nachteil: Die Leistung des Notebooks sinkt. Rechenintensive Tätigkeiten wie Spielen und Bild- oder Videobearbeitung laufen dann eventuell nicht mehr flüssig oder benötigen deutlich mehr Zeit.

Um die Taktrate zu begrenzen, gehen Sie in der Systemsteuerung zu den Energieoptionen. Beim aktiven Energiesparplan klicken Sie auf Energiesparplaneinstellungen ändern –> Erweiterte Energieeinstellungen –> Prozessorenergieverwaltung. Dort geben Sie bei „Maximaler Leistungszustand des Prozessors“ als Prozentwert ein, mit welcher Taktrate die CPU künftig laufen darf. Sie können die Taktrate jeweils für Netz- und Akkubetrieb getrennt bestimmen. Die Prozentangabe bezieht sich dabei auf den maximal möglichen Takt, bei Intel-CPUs also inklusive Turbo Boost: Ein Prozessor, der im Turbo-Boost-Modus 2,4 GHz schafft, läuft mit maximale 1,2 GHz, wenn Sie in den Energieoptionen „50 %“ eingeben.

(PC-Welt/ad)