Drahtlose Maus

Logitech MX Master im Praxis-Test

17.04.2015 von Friedrich Stiemer
Die neue Maus kommt mit zwei Scrollrädern, ergonomischen Design und einer Drahtlos-Technik, um auf Knopfdruck bis zu drei verschiedene Geräte zu bedienen.
Der Aufbau der MX Master bietet genug Platz, um seine Hand komplett darauf abzulegen. Allerdings müssen sich Linkshänder nach einer Alternative umsehen, da der Hersteller hier nur Rechtshänder berücksichtigt.
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Die MX Master ist der neuste Wurf des Schweizer Peripherie-Herstellers Logitech und soll eine „Revolution in Sachen Präzision und Geschwindigkeit liefern“. Das Design der Maus ist wohl überlegt und soll eine komfortabel Bedienung ermöglichen: Im Vergleich zu herkömmlichen Mäusen ist die MX Master insgesamt etwas höher und ermöglicht somit die Ablage der gesamten Handfläche, der Daumen findet Platz auf der großzügigen Ablage – bei Gamern nennt sich diese Haltung „Palm Grip“. So liegt die Maus sicher in der Hand und auch über die Verarbeitung gibt es nur positives zu berichten. Für optische Akzente sorgen das griffige Rautenmuster auf der linken Seite und das in dunklem Bronze gehaltene Grundgerüst. Allerdings ist die MX Master aufgrund dieses Designs nur Rechtshändern vorbehalten.

Programmierbare Tasten und adaptives Scrollrad

Das obere Scrollrad passt sich an: Drehen Sie schneller, löst sich das Rad und dreht schneller.
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Insgesamt ist die Logitech MX Master mit sechs Tasten ausgestattet. Die linke und rechte Maustaste sind mit einer glatteren Oberfläche versehen und vergleichsweise leichtgängig. In der ersten Zeit mit der Maus lösen wir oft unbeabsichtigt die rechte Maustaste aus, was sich aber schnell wieder legt. Logitech verspricht hier eine Lebensdauer von 10 Millionen Klicks. Der integrierte Akku verfügt über eine Stromstärke von 500 mA und soll bei voller Ladung bis zu 40 Tage halten. Die Aufladung erfolgt über ein mitgeliefertes Micro-USB-Kabel. Dank eines überarbeiteten Energie-Managements soll eine Minute Aufladung bereits für zwei Stunden normaler Nutzung ausreichen. Natürlich lässt sich die Maus während des Ladevorgangs benutzen.

Die Gestensteuerung lässt sich im Treiber ebenfalls einstellen, je nach Belieben.

Das obere Scrollrad gilt ebenfalls als Maustaste, da es sich klicken lässt. Die Drehung erfolgt in feinen Stufen und rastet damit also immer wieder ein. Allerdings kann das Rad sich auch selbstständig von dieser Beschränkung lösen, um flotter zu scrollen: Möchten Sie beispielsweise ein langes Dokument schnell durchblättern, dann verpassen Sie dem Scrollrad etwas mehr Schwung und es dreht sich nun ohne Rasterung. Diese Technik namens Smartshift funktioniert in der Praxis sehr gut und erlaubt eine schnelle Navigation.

Sowohl auf dem Mac, als auch auf dem Windows-PC sieht der Treiber komplett gleich aus und lässt sich auch so bedienen. Die Einstellungen lassen sich intuitiv regeln, die Software ist übersichtlich aufgebaut.

Eine weitere Taste versteckt sich in der Daumenauflage und lässt sich für verschiedene, programmierbare Gesten einsetzen. Standardmäßige Aktionen sind unter anderem folgende: Halten Sie die Daumentaste gedrückt und bewegen die Maus nach vorne, maximieren sich die Fenster, während sie sich in entgegengesetzter Richtung minimieren. Alle Gesten lassen sich im übersichtlich aufgebauten Treiber aber auch umprogrammieren, genau wie die Belegung der Maustasten. Außerdem ist es möglich, die Maus auch unter MacOS zu betreiben. Hier übernehmen die Gesten in Kombination mit dem Daumenschalter die Funktionen des Multitouch-Trackpads!

Doch der Daumen bekommt noch mehr zu tun, denn der Hersteller verbaut neben zwei übereinander liegenden Daumentasten noch ein weiteres Scrollrad und kompensiert damit die fehlende Tilt-Funktion (seitliches Neigen des Rades) des oberen Drehrads. Logitech verspricht, dass sich damit intuitiver seitlich Scrollen lässt – und wir müssen dem Hersteller Recht geben, denn bereits nach kurzer Zeit haben wir uns das Zusatz-Rad gewöhnt!

Darkfield-Lasersensor und simples Umschalten

Der Sensor löst mit 400 bis 1600 DPI auf, die Stufen lassen sich in 200er-Schritten festlegen. Der Sensor nutzt die von Logitech entwickelte Darkfield-Technik: Hierbei bringt der Hersteller die Signal-LED und den Sensor in bestimmten angewinkelten Positionen an, um auch extrem kleine Oberflächenstrukturen abtasten zu können. Unter anderem funktioniert die MX Master auch auf Hochglanz-Oberflächen wie Glas – sofern es mindestens 4 Millimeter dick ist.

Dank der Darkfield-Sensortechnik funktioniert die Maus auch auf glatten Oberflächen wie Glas - hierbei muss die Dicke aber mindestens 4 Millimeter betragen.

Der Anschluss an den (Windows-) PC erfolgt über den mitgelieferten USB-Dongle, der dank seiner kompakten Größe auch problemlos an schlanken Ultrabooks Platz findet und nicht störend heraussteht. Dieser Dongle ermöglicht dank der sogenannten Unifying-Technik eine „Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung“ über Funk im 2,4-GHz-Bereich – bis zu sechs Eingabegeräte lassen sich an einem einzelnen Stecker verbinden. Neu ist, dass die MX Master sich zusätzlich noch via Bluetooth verbinden lässt, was die Maus auch kompatibel zu MacOS macht. Besonders interessant ist aber die Umschaltfunktion: Bis zu drei Geräte lassen sich mit der Maus koppeln, auf Knopfdruck lässt sich zwischen ihnen umschalten.

An der Unterseite steht unter anderem auch die Taste zum Umschalten zwischen maximal drei Geräten zur Verfügung.

Ein denkbares Szenario wäre also folgendes: Sie nutzen die Maus an Ihrem Desktop-PC mit Hilfe des Dongles. Unterwegs nutzen Sie ein Macbook und ein Surface – beide Male erfolgt dort die Kommunikation über Bluetooth. An der Unterseite befindet sich hier neben der Verbindungs- und Power-Taste ein Schalter mit den Nummern eins, zwei und drei. In unserem Beispiel könnte die Eins für den Desktop, die zwei für das Macbook und die drei für das Surface stehen, mit einem einfachen Knopfdruck schalten Sie nach dem einmaligen Kopplungsvorgang künftig um. Mit einer kaum wahrnehmbaren Verzögerung steht Ihnen der Mauszeiger dann auf dem entsprechenden Gerät zur Verfügung. In der Praxis haben wir eben diese Konfiguration ausprobiert und sind beeindruckt, denn das Umschalten klappt schnell und problemlos – sehr schön!

Test-Fazit zur Logitech MX Master

Die MX Master hinterlässt einen guten Eindruck: Das ergonomische Design sorgt für eine angenehme Bedienung, die sich allerdings nur auf Rechtshänder beschränkt. Die Verarbeitung wird dem doch recht hohen Preis von rund 100 Euro durchaus gerecht. Die smarten Verbindungsoptionen funktionieren einwandfrei und ersetzen in der Theorie eine weitere Maus für den mobilen Gebrauch. Allerdings hätten wir uns hier eine Tasche gewünscht, um die MX Master sicher zu transportieren. Die beiden Scrollräder fühlen sich bei erster Benutzung nicht einmal wirklich fremd an, da die Bedienweise sehr intuitiv ist – wir möchten sie im produktiven Alltag auf jeden Fall nicht mehr missen! Das ist wohl auch Logitech bewusst und veranschlagt eine ziemlich happige unverbindliche Preisempfehlung von 99,99 Euro. Diese Investition lohnt sich, wenn Sie auf Qualität Wert legen und mehrere Geräte parallel oder zumindest abwechselnd benutzen.

Technische Daten

Logitech MX Master

Abmessungen (H x B x T)

85,7 x 126,0 x 48,4 Millimeter

Gewicht

145 Gramm

Tastenanzahl

6

Frei belegbar

Ja

Mausrad

2x 2-Wege

Sensortyp

Laser

Maximale Auflösung in DPI

1600

Profil- / Makrofunktion

nein / nein

Verbindung

Drahtlos (Funk / Bluetooth)

Reichweite

10 Meter

Weitere Ausstattung / Besonderheiten

Integrierter Akku (500 mAh) / Funktioniert auf Glasoberflächen / Plattformübergreifener Betrieb (MacOS & Windows) / Gestensteuerung / Daumen-Scrollrad

Allgemeine Daten

Gerätekategorie

Peripherie

Hersteller

Logitech

Internetadresse

www.logitech.com/de-de

Preis

99,99 Euro

Garantie

24 Monate

(PC-Welt/ad)