LightSurf überträgt Fotos per Handy

12.06.2001
Die kalifornische Firma LightSurf hat heute in München ihre MediaExchange-Plattform vorgestellt, mit der sich Bilder über das Handy übertragen lassen. Anfang 2002 soll dieser Service auch im deutschen GPRS-Netz starten.

Derzeit führe LightSurf entsprechende Verhandlungen mit dem Mobilfunkbetreiber T-Mobil, sagte Marketing-Chef Robin Nijor. Nähere Details gab er allerdings nicht bekannt. Er verwies jedoch auf erfolgreiche Tests der Telekom-Tochter One 2 One in Großbritannien.

Dort waren ein Motorola-Handy sowie eine ebenfalls von Motorola gefertigte aufsteckbare Digitalkamera im Einsatz. Die Benutzer konnten das aufgenommene Bild dann als elektronische Postkarte über das GPRS-Netz von One 2 One an ein anderes Handy oder einen PDA verschicken. Auch Anmerkungen und Kommentare in Textform waren möglich. Die Größe der Bilddateien betrug dabei zwischen 30 und 50 KByte.

Das farbige JPEG-Bild gelangt zunächst in einer Auflösung von 640x480 Pixel auf den MediaExchange-Server von LightSurf. Dort wird es in das Format des Empfangsgeräts umgewandelt, beispielsweise für ein Handy mit monochromen Display ins WBMP-Format mit einer Auflösung von 60x60 Pixel. Will man mit dem Handy das Bild etwa an einen PDA weiterleiten, greift LightSurf erneut auf das Original zurück und verwandelt dieses in ein farbiges GIF-Bild mit einer Auflösung von 160x160 Pixeln. Dadurch sei eine optimale Übertragungsgeschwindigkeit und die Anwendung auf unterschiedlichen Endgeräten gewährleistet, so LightSurf.

Robin Nijor rechnet für 2004 mit einem Volumen von etwa 2 Milliarden drahtlos übertragenen Fotos. Daher erwartet sich LightSurf gute Marktchancen beim "mobilen Instant Visual Messaging". Als Zielgruppe seien insbesondere SMS-Freaks und Business-User wie Versicherungen interessant.

Die Idee von LightSurf überzeugt, die Umsetzung hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Zum einen der Bandbreite, die wohl erst mit der Einführung von UMTS den Anforderungen für den sinnvollen Einsatz genügt. Zum anderen müssen die Netzbetreiber ihren Kunden den Nutzen des neuen Dienstes schmackhaft machen - schließlich sind dafür neue Endgeräte notwendig. Auch die Kosten sind ein heikler Punkt. Nijor rechnet mit einem Preis von etwa 25 Cents (rund 60 Pfennig) pro übertragenem Foto. (jma)