Client-Tools für Windows

Kostenlose Anwender-Utilities von Microsoft

12.11.2011 von Ramon Schwenk
Abseits von Betriebssystemen und Anwendungen bringt Microsoft jedes Jahr mehrere Hundert Utilities für Anwender heraus. Sie stehen auf den Microsoft-Servern zum Download, werden vom Redmonder Konzern aber kaum beworben. Ein Überblick.

Auf den verschiedenen Websites von Microsoft finden sich neben haufenweise Informationen, Werbung und Supportanleitungen auch viele kostenlose Software. Der Großteil der Downloads ist unter dem Utility-Aspekt uninteressant, weil es sich vorwiegend um Updates und Bugfixes handelt. Das macht die Suche nach nützlichen Windows-Ergänzungen zur Herkulesaufgabe. Aus dem Angebot an Microsoft-Utilities haben wir einen Querschnitt herausgefischt, der zeigt, was es an neuen Programmen und Klassikern aus Microsofts Händen gibt.

Bildergalerie: Kostenlose Utilities von Microsoft. Abseits von Betriebssystemen und Anwendungen bringt Microsoft jedes Jahr mehrere Hundert Utilities für Anwender heraus. Ein Überblick.
Microsoft Attack Surface Analyzer
Das kostenlose Microsoft-Tool kann Snapshots vom Systemzustand vergleichen.
Microsoft Attack Surface Analyzer
Das Reporting-Tool findet heraus, was durch ein Software-Setup in Windows verändert wurde. Aufgespürt werden Manipulationen an Registry, Port-Einstellungen, DLL-Bibliotheken, Dateisystem, Diensten und weiteren sicherheitsrelevanten Systemobjekte.
Microsoft Mathematics
Microsoft Mathematics ist ein solides Mathe- und Rechenprogramm, das Gleichungssysteme aller Art schrittweise lösen und grafisch umsetzen kann.
Microsoft Windows Memory Diagnostic
Es stehen acht Diagnosemodule zur Auswahl, wobei der Standardtest zu empfehlen ist. Die Tests laufen unabhängig vom Betriebssystem durch, daher müssen Sie zuerst eine bootfähige Test-CD oder -Diskette mit den Programmdateien erstellen.
Microsoft Office Visualization Tool
Microsoft Office Visualization Tool (Offvis) ermöglicht eine Analyse von Office-Dokumenten, bevor Sie geöffnet werden. Dazu untersucht die Software Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien auf Exploits. Nutzt ein eingebettetes Skript bekannte Sicherheitslücken aus, erhalten Sie einen Hinweis. Zur weiteren Analyse zeigt Offivs die interne Struktur der Office-Datei in einer Hex-Darstellung an.
Microsoft Remote Desktop Connection Manager
Der Remote Desktop Connection Manager erweitert die Windows-eigene Fernwartungsfunktion um einen praktischen Server-Manager auf. Nützlich ist das Tool für alle, die viel mit Remote-Desktop-Verbindungen arbeiten.
Microsoft Richcopy
Microsoft Richcopy kopiert Verzeichnisse durch eine spezielle Lese- und Schreibmethode bis zu achtmal schneller als der Windows-Explorer. Davon profitiert, wer häufiger größere Datenmengen kopieren muss.
Microsoft Security Essentials
Microsoft Security Essentials ist eine Virenschutz-Software. Für die Nutzung von Microsoft Security Essentials ist keinerlei Registrierung notwendig sein. Einzige Bedingung: Während der Installation wird das vom Anwender genutzte Betriebssystem auf seine Echtheit hin überprüft.
Microsoft Security Essentials
Security Essentials ist nach Microsofts Bekunden so konzipiert, dass es möglichst wenig die CPU und den Arbeitsspeicher belastet. Dadurch soll erreicht werden, dass selbst Besitzer eines älteren Rechners möglichst wenig vom Echtzeit-Schutz vor Viren und Malware mitbekommen.
Microsoft SyncToy
Das Gratis-Tool ist hilfreich, wenn man oft Dateien zwischen zwei Orten hin- und herschieben muss. Man können bei SyncToy Verzeichnispaare anlegen, um beispielsweise Dateien eines Ordners mit einem Backup-Ordner zu synchronisieren.
Microsoft Standalone System Sweeper
Mit dem Microsoft Standalone System Sweeper sollen sich infolge eines Malware-Befalls nicht mehr startende Windows-Systeme wieder in Gang bringen lassen.
Microsoft Standalone System Sweeper
Die Freeware erstellt eine bootfähige Rettungs-CD oder einen USB-Stick, mit dem man den verseuchten Rechner startet. Dann lässt sich innerhalb der sicheren Umgebung nach Viren, Trojanern und Spyware suchen.

Attack Surface Analyzer: Snapshots vom Systemzustand vergleichen

Microsoft Attack Surface Analyzer soll Veränderungen am Betriebssystem erkennen und anzeigen. Das Reporting-Tool findet heraus, was durch ein Software-Setup in Windows verändert wurde. Aufgespürt werden Manipulationen an Registry, Port-Einstellungen, DLL-Bibliotheken, Dateisystem, Diensten und weiteren sicherheitsrelevanten Systemobjekte.

Das Security-Tool vergleicht dazu einen Schnappschuss des Systemzustands, den es vor der Installation der betreffenden Software erzeugt hat, mit einem nach dem Setup angelegten System-Scan. Jeder Scan generiert eine CAB-datei, die gespeichert wird und jederzeit mit dem Attack Surface Analyzer geprüft werden kann. So erhalten Sie Anhaltspunkte dafür, ob durch eine Software-Installation ungewollt mögliche Sicherheitslücken entstehen.

SharedView: Bildschirm über Netz freigeben

Oft ist es gar nicht einfach, in einer Mail oder am Telefon zu beschreiben, was auf dem Monitor gerade zu sehen ist. In solchen Fällen geben Sie mit SharedView den Bildschirm für die gemeinsame Nutzung frei. Bis zu 15 Anwender an unterschiedlichen Standorten können damit gleichzeitig Programme verwenden und gemeinsam an Dokumenten arbeiten.

SharedView funktioniert sowohl im Netzwerk als auch über das Internet. Einer oder mehrere Teilnehmer der Online-Konferenz erhalten über das Tool Zugriff auf den Desktop eines entfernten Rechners. Die Fernsteuerung erfolgt mit Maus und Tastatur.

Die übrigen Teilnehmer sehen sich das Geschehen auf dem Desktop wie in einer Präsentation an. Für die Einrichtung von SharedView ist eine Windows Live-ID erforderlich, die Konferenzteilnehmer selbst brauchen keine Microsoft-Kennung.

Windows Memory Diagnostic: Arbeitsspeicher testen

Mit dem kostenlosen Windows Memory Diagnostic kommen Sie Hardwarefehlern im PC-Arbeitsspeicher auf die Schliche. Vor allem wiederkehrenden Fehlermeldungen oder Abstürzen ohne erkennbare Ursache gehen Sie damit gezielt auf den Grund. Das Check-Tool stellt eine Auswahl an diagnostischen Tests zur Verfügung, mit denen Sie die RAM-Bausteine, das Speichersystem des Mainboards und die Hauptfestplatte im Rechner auf Fehler scannen.

Es stehen acht Diagnosemodule zur Auswahl, wobei der Standardtest zu empfehlen ist. Die Tests laufen unabhängig vom Betriebssystem durch, daher müssen Sie zuerst eine bootfähige Test-CD oder -Diskette mit den Programmdateien erstellen.

In Vista und Windows 7 ist das Tool übrigens bereits enthalten und lässt sich durch Eingabe von mdsched im Suchfeld aufrufen.

Richcopy: Beschleunigt Kopiervorgänge

Microsoft Richcopy kopiert Verzeichnisse durch eine spezielle Lese- und Schreibmethode bis zu achtmal schneller als der Windows-Explorer. Davon profitiert, wer häufiger größere Datenmengen von A nach B kopieren muss. Das bereits ältere Tool präsentiert sich mit einer schlichten Oberfläche, in der man ganz oben den Quellordner (Source) und das Ziel (Destination) auswählt.

Ein Klick auf Options bringt umfangreiche Einstellmöglichkeiten zum Vorschein. So lassen sich Dateien beim Kopiervorgang nach Namen, Attributen, Größe oder Erstellungszeitpunkt filtern. Zudem kann man die kopierten Dateien überprüfen lassen. Bei Thread number tragen Sie ein, wie viele Daten das Tool gleichzeitig kopiert.

Remote Desktop Connection Manager: Assistent für RDP-Sitzungen

Der Remote Desktop Connection Manager erweitert die Windows-eigene Fernwartungsfunktion um einen praktischen Server-Manager auf. Nützlich ist das Tool für alle, die viel mit Remote-Desktop-Verbindungen arbeiten.

Mit dem Manager bauen Sie RDP-Sitzungen (Remote Desktop Protokoll) zu häufig benötigen Gegenstellen blitzschnell auf. Die zur Fernsteuerung vorgesehenen Systeme zeigt die Software in einer Baum-Struktur ähnlich dem Windows Explorer an. Für jeden Server lassen sich alle erforderlichen Verbindungsparameter und Anmeldeinformationen wie Benutzername, Kennwort, Bildschirmauflösung und Dateifreigabe hinterlegen.

Die einzelnen Verbindungen zeigt der Manager platzsparend in Tabs des Programmfensters an. So behalten Sie auch beim gleichzeitigen Bedienen mehrerer Rechner den Überblick.

Offvis: Sicherheits-Check für Office

Aus dem Internet geladene Office-Dokumente sind häufig mit Malware verseucht. Microsoft Office Visualization Tool (Offvis) ermöglicht eine Analyse von Office-Dokumenten, bevor Sie geöffnet werden. Dazu untersucht die Software Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien auf Exploits. Nutzt ein eingebettetes Skript bekannte Sicherheitslücken aus, erhalten Sie einen Hinweis. Zur weiteren Analyse zeigt Offivs die interne Struktur der Office-Datei in einer Hex-Darstellung an.

Mit dem Microsoft Outlook Hotmail Connector binden Sie Ihr Windows Live- oder Hotmail-Konto in Outlook ein. Anschießend können Sie in Outlook auf alle Nachrichten zugreifen, Mails abrufen und senden sowie die Ordner verwalten. Auch Ihre im Live-Onlinedienst gespeicherten Kontakte, Kalendereinträge und Aufgaben synchronisiert die Software automatisch. Unterstützt werden die Outlook-Versionen 2003, 2007 und 2010.

Mathematics: Wissenschaftlicher Taschenrechner und Gleichungslöser

Microsoft Mathematics ist ein Mathe- und Rechenprogramm, das Gleichungen aller Art schrittweise lösen und grafisch umsetzen kann. Das Tool orientiert sich an den Bedürfnissen von Personen im Ausbildungs- und Forschungsbereich. Nach dem Start zeigt Mathematics einen naturwissenschaftlichen Taschenrechner mit Ribbon-Oberfläche an.

Ein Highlight ist die Handschrifterkennung zur komfortablen Eingabe von Formeln. Auf dem Reiter Arbeitsblatt formulieren Sie Ihre Gleichung - etwa aus den Bereichen lineare Algebra, Trigonometrie oder Statistik. Der Rechner kann Einheiten umwandeln, Dreiecke berechnen und ist von reellen auf komplexe Zahlen umschaltbar. Unter Graphen erstellt die Software Diagramme von Gleichungen und Funktionen.

Windows Live OneCare Safety Scanner: Virensuche on-the-fly

Verhält sich Windows seltsam, vermutet man schnell einen Virus im System. Der Windows Live OneCare Safety Scanner liefert Hinweise, ob der Rechner infiziert wurde und Schadprogramme enthält. Mit dem kompletten Service-Scan können Sie den PC überprüfen lassen. Wollen Sie spezifischen Problemen auf den Grund gehen, nutzen Sie die einzelnen Suchmodule.

Im Unterschied zu Microsoft Security Essentials muss die Software nicht dauerhaft auf Ihrem Rechner installiert sein. Deshalb eignet sich der Safety Scanner auch hervorragend als Zweit-Scanner, um bei einem Virenalarm eine weitere Überprüfung durchzuführen.

Standalone System Sweeper: Generator für Notfallmedien

Mit dem Microsoft Standalone System Sweeper sollen sich infolge eines Malware-Befalls nicht mehr startende Windows-Systeme wieder in Gang bringen lassen. Die Freeware erstellt eine bootfähige Rettungs-CD oder einen USB-Stick, mit dem man den verseuchten Rechner startet. Dann lässt sich innerhalb der sicheren Umgebung nach Viren, Trojanern und Spyware suchen. Wird das Tool fündig, kann es die erkannten Schädlinge auch gleich aus Windows entfernen. Dadurch macht die Software den Rechner in vielen Fällen wieder startklar.

Der Standalone System Sweeper basiert auf Microsofts Virenscanner Security Essentials, der auf dem betroffenen Rechner jedoch nicht installiert sein muss. Angeboten wird die Software in einer 32- und 64-Bit-Version, die man passend zur jeweils installierten Windows-Version verwendet. Das Tool selbst ist nicht einmal 1 MByte groß, setzt allerdings eine Internetverbindung voraus, über die etwa 250 MByte nachgeladen werden. Aufgebaut ist der System Sweeper wie ein Assistent.

PowerToys-Sammlung: Klassiker fürs System

Oldies, but Goldies - so könnte man die PowerToys-Sammlung treffend beschreiben. Die von Microsoft im Laufe der Jahre herausgegebenen Windows-Ergänzungen umfassen inzwischen mehr als zehn Helferlein, die man einzeln herunterladen kann. Das bekannteste Tool ist Tweak UI, das eine Reihe versteckte Einstellungen von Windows optimiert. Außerdem dabei ist etwa der Image Resizer, der Bilder mit einem Klick verkleinert. Wichtig: Viele der Tools tragen sich nicht unter "Start, Programme" ein, sondern tauchen etwa nur im Kontextmenü auf. Einige kurze Hinweise zur Funktionsweise der einzelnen Hilfsprogramme bekommen Sie auf der Microsoft-Website. Zu beachten ist, dass die meisten der Tools bereits für Windows XP entwickelt wurden. Mache davon wie der Datenabgleichshelfer SyncToy laufen auch unter Windows 7, andere verweigern auf neueren Windows-Versionen ihren Dienst.