Korea will Roboter für Militär- und Polizei-Einsatz entwickeln

20.01.2006
Die koreanische Regierung will 34 Millionen Dollar bis zum Jahr 2011 zur Entwicklung bereitstellen. Dabei sind zwei Robotertypen in Planung: Einer für den nächtlichen Patrouilleneinsatz und ein Kampfroboter mit acht Rädern.

Korea plant den Einsatz von Robotern bei Polizei- und Militäreinsätzen. Eine Machbarkeitsstudie soll laut einem Bericht der Tageszeitung Korea Times nun klären, ob die Roboternutzung technisch und finanziell realisierbar sei. Im Falle eines positiven Ergebnisses durch das südkoreanische Ministerium für Information und Kommunikation sowie das Verteidigungsministerium dürfte dem Entwicklungs- und Produktionsbeginn der künstlichen Assistenten ab Ende 2007 nichts mehr im Wege stehen. Dafür will die Regierung 34 Millionen Dollar bis zum Jahr 2011 bereitstellen.

Dabei sind zwei Robotertypen für polizeiliche und militärische Einsätze in Planung. Während das eine Modell vor allem für den nächtlichen Patrouilleneinsatz vorgesehen ist und sogar in der Lage sein soll, Kriminelle zu verfolgen, ist für das Kampfrobotermodell eine tierähnliche Körperform mit sechs oder acht Rädern geplant. "Die Steuerung wird über ein Remote-Control-System oder über die robotereigene künstliche Intelligenz erfolgen", sagt Projektleiter Sang-rok Oh.

Um die Produktionskosten zu minimieren, werden laut Oh nur die Bewegungsbefehle roboterintern verarbeitet und ausgeführt. Die meisten Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse würden über eine kabellose Hochgeschwindigkeitsverbindung und externe Hard- und Software ausgeführt.

Roboter für den Hausgebrauch

Abseits des Einsatzes im Rahmen der Sicherheit und Verteidigung hoffen die Entwickler, ihre Roboter auch an Interessierte für den Hausgebrauch vermitteln zu können. Schon Ende dieses Jahres sollen erste Modelle, die ebenfalls auf ausgelagerte Soft- und Hardware-Komponenten vertrauen, der koreanischen Bevölkerung als Saubermacher, Kinderunterhalter, Mechanikergehilfen oder Hausüberwacher unter die Arme greifen. Der Handelspreis soll mit ein bis zwei Mio. Won (rund 800 bis 1600 Euro) pro Gerät deutlich unter dem japanischer Produkte liegen und zu Verkaufszahlen jenseits von 3000 Einheiten in diesem Jahr führen, so die Einschätzung des südkoreanischen Ministeriums.

"Wir befinden uns derzeit sicherlich an der Schwelle zwischen kommerzieller Vermarktung und technologischem Prestigeobjekt", meint auch Roboterexperte Wolfram Burgard vom Institut für Informatik an der Universität Freiburg. Vor allem in der Sicherheitstechnik würden Roboter aber eine viel versprechende Alternative darstellen - etwa als mobile Alarmanlage oder auch bei gefährlichen Polizei- und Militäreinsätzen, so Burgard. Als erprobtes Beispiel verwies er auf den Einsatz von Robotern in Afghanistan, die dort bereits zur Erkundung eingesetzt wurden. (uka)

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