Know-how: Die richtige Hardware für Linux

16.01.2007 von Klaus Manhart
Wer bei der Einrichtung eines Linux-Servers oder -Desktops ein Konfigurationschaos vermeiden möchte, der sollte vorab die Hardware geeignet auswählen. Mit ein paar Grundregeln und etwas Wissen um die verschiedenen Treiber- und Geräteklassen sind die wichtigsten Hürden schon im Vorfeld beseitigt.

Immer noch gilt Linux als rückständig, was die Unterstützung von Hardware anbelangt. Besonders dann, wenn Geräte brandneu oder exotischer Natur sind. Meist lässt sich zwar auch Hardware zum Laufen bringen, die von Linux nicht perfekt unterstützt wird. Doch oft kommt man um aufwändige Konfigurationsarbeit oder Treiberbasteleien nicht umhin. Schlimmstenfalls lässt sich der Drucker oder die WLAN-Karte gar nicht installieren.

Wenn Sie beim Kauf Vorsorge treffen und gezielt nach Linux-kompatibler Hardware Ausschau halten lässt sich Ärger leicht vermeiden. Einige grundlegende Regeln sollten Sie dabei beachten. So ist allerneueste Hardware generell zu meiden. Denn bis Linux-Treiber für diese Geräte verfügbar sind, können Wochen und Monate vergehen. Die Distributoren brauchen nochmals einige Zeit, bis sie diese integrieren oder als Updates bereitstellen.

Einen weiten Bogen schlagen sollten Sie auch um Hardware, die speziell für Windows entwickelt wurde, wie GDI-Drucker. Der Einsatz unter Linux ist zwar möglich, aber der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum meist schlechten Ergebnis. Dies gilt auch für Noname-Produkte. Statt Billig-Hardware aus Taiwan sollten Sie besser Marken-Hardware besorgen. Bei dieser ist die Chance größer, dass sofort oder zumindest in absehbarer Zeit Open-Source-Treiber zur Verfügung stehen.

Aktuelle Distribution besser

Wenn Sie eine ältere Linux-Distribution nutzen sollten Sie ein Update in Erwägung ziehen. So gehen Sie einem Großteil der Treiberprobleme von vornherein dadurch aus dem Weg, dass neuere Distributionen einfach mehr und aktuellere Geräte erkennen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie nicht nur ein, sondern mehrere Geräte installieren wollen.

Hinsichtlich ihrer Aktualität sind die einzelnen Linux-Distributionen sehr unterschiedlich. Auf der langsamen Seite steht das für seine langen Update-Zyklen berüchtigte Debian, das deshalb neue Hardware eher schlecht unterstützt. Das andere Extrem ist Fedora: Deren Entwickler aktualisieren den Kernel regelmäßig mit neuen und verbesserten Treibern. Suse steht mit einem halbjährlichen Update-Zyklus dazwischen.

Die wohl zuverlässigste Methode, Kompatibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen ist, die Hardware im Vorfeld zu testen. Wer diese Möglichkeit hat, sollte dies am besten auf dem Rechner machen, auf dem die neue Hardware eingesetzt werden soll. Die Linux-Distribution sollte dabei natürlich auch mit derjenigen identisch sein, auf der die Hardware später eingesetzt wird.

Hardware-Support Datenbanken

Konkret ist vor dem Kauf auf alle Fälle ein Blick ins Internet ratsam. Für die Suche eignen sich Anfragen nach dem Muster „Linux Distributionsname Hersteller Modell“ oder ähnliche Varianten.

Gezielte Anlaufstellen sind weniger die Websites der Gerätehersteller. Denn die von den Distributionen eingesetzten Treiber sind meist andere als die der Hardware-Hersteller – falls diese überhaupt Linux-Treiber anbieten.

Stattdessen sollte man besser die Hardware-Support-Datenbanken der Distributoren zu Rate ziehen. Für Suse Linux können Sie beispielsweise unter http://hardwaredb.suse.de/ die gewünschte Hardware suchen und prüfen, ob sie von Suse unterstützt wird. Sie sollten dabei aber beachten, dass es sich um die Datenbank des Distributors Suse handelt und keine allgemein gültige Aussage über andere Distributionen getroffen werden kann.

Kompatibilität: Aufschluss über die Kompatibilität von Hardware geben die Datenbanken der Distributoren

Die Chance, dass eine von Suse unterstützte Hardware auch unter anderen Distributionen zum Laufen gebracht werden kann, ist allerdings groß. Notfalls hilft ein Kernel-Patch oder ein Versions-Upgrade der Distribution.

Sollte eine Hardware als nicht unterstützt in der Datenbank stehen, können Sie diese in manchen Fällen trotzdem zum Laufen bringen. Dies erfordert jedoch tiefergehende Linux-Kenntnisse.

Kleine Treiberkunde - Kernelspace und Userspace

Treiber sind das A und O bei der Hardware-Unterstützung. Die besten und unproblematischsten Treiber sind jene, die den Weg in den Linux-Kernel geschafft haben. Diese Open-Source-Treiber laufen im Kernelspace, dem für den Kernel reservierten Bereich im Arbeitsspeicher. Dazu gehören beispielsweise die Treiber für Prozessoren, Mainboard-Chipsätze, Storage-Adapter, ISDN-, Sound- und Netzwerkkarten. Bei der Installation einer Linux-Distribution werden die Treiber automatisch eingerichtet, jedes Update bringt neue Treiber mit.

Im Kernel sind allerdings nur die unter Open-Source-Lizenzen stehenden Treiber enthalten. Das hat zur Folge dass viele Treiber fehlen. Denn zum einen klafft eine zeitliche Lücke zwischen Treiberentwicklung und Kernel-Updates. Zum zweiten lehnen Kernel-Entwickler Treiber auch aus Qualitätsgründen ab, wie etwa den kürzlich von SIS programmierten SASA-Treiber. Drittens können schließlich auch Lizenzprobleme verhindern, dass ein Treiber in den Kernel integriert wird.

Wollen Sie selbst einen Treiber in den Kernel integrieren, sind die Kernel-Module passend zu kompilieren. Dafür sind die Kernelsourcen erforderlich. Sie müssen vom Installationsmedium der Distribution nachinstalliert werden, falls sie es nicht schon sind. Fortgeschrittene Linux-Kenntnisse sind hier unabdingbar. Zudem ist in der Regel eine Neuinstallation des Treibers nach jeder Aktualisierung des Kernels fällig.

Die zweite Gruppe von Treibern ist unabhängig vom Kernel, sie laufen nicht im zentralen Kernelspace, sondern außerhalb im Userspace. Diese Treiber kommunizieren über standardisierte Schnittstellen wie USB- oder Parallel-Port mit dem Betriebssystem. Dazu gehören etwa die Scannertreiber des Sane-Projektes oder die Grafikkartentreiber von XFree bzw. Xorg.

Open-Source- versus Closed-Source-Treiber

In dieser Treibergruppe tummeln sich neben Open-Source-Treibern auch oft kommerzielle „Closed-Source-Treiber“. Installieren Sie solche Closed-Source-Treiber handeln Sie sich allerdings einige Nachteile ein. So lassen Dokumentation und Installation teilweise zu wünschen übrig, häufig werden die Treiber nur auf einer Distribution getestet. Zudem werden Fehlerberichte auf der Linux Kernel Mailingliste für Closed Source Treiber nicht berücksichtigt.

In der Open-Source-Szene grassiert eine heftige Diskussion um Closed-Source-Treiber. Einige führende Kernel-Entwickler sehen sie als illegal an. Sie möchten das API des Kernels nur noch für Treiber frei geben, die unter Open-Source-Lizenz stehen. Heutige Closed-Source-Treiber würden dann möglicherweise nicht mehr funktionieren.

Allerdings haben Closed-Source-Treiber nicht nur Nachteile. So unterstützen sie die Hardware oft umfassender also die Open-Source-Treiber, die oft nur Teilfunktionen der Hardware abdecken. Einer der Gründe dafür ist, dass die vom Hersteller freigegebene Dokumentation häufig nicht ausreichend ist.

Die besten Treiber sind deshalb in der Regel von den Herstellern selbst entwickelte Open-Source-Treiber, wie es sie etwa von HP oder für Centrino-WLAN-Hardware gibt. Sie werden meist schnell in den Kernel mit aufgenommen, mit Problemen muss man hier nicht rechnen.

Unkritische Hardware – Tastatur, Maus, Netzwerk und Co.

Für Tastaturen, Mäuse und USB-Speicherkartenleser bringen Kernel und Distributionen universelle Treiber mit, die unproblematisch sind. Selbst die Zusatztasten für Multimedia-Funktionen vieler Eingabegeräte lassen sich damit meist nutzen.

Auch Netzwerkkarten und CD- und DVD-Brenner sind unter Linux in der Regel kein Problem. Unkritisch sind ebenso USB- und Firewire-Controller, da die Treiber über ein standardisiertes Protokoll mit der Hardware kommunizieren.

Die CPU verrichtet unter Linux ohne einen speziellen Treiber ihre Dienste, für Features wie den Stromsparmodus braucht es allerdings entsprechende Software zur Anpassung. Ebenfalls ohne spezifische Treiber arbeiten PCI-Geräte, Disketten-Laufwerk, Arbeitsspeicher und parallele und serielle Anschlüsse.

Einige Bauteile auf Mainboards muss Linux jedoch unterstützen. Dazu gehört vor allem der Mainboard-Chipsatz und die SATA- und Parallel-ATA-Adapter. Für diese Bausteine sind chipsatzspezifische Treiber notwendig.

Auch hier gibt es normalerweise keine Probleme. Chipsatz-Treiber werden oft schon in den Kernel integriert, lange bevor Mainboards mit den neuen Chipsätzen auf den Markt kommen. Intel etwa nimmt aktiv an der Entwicklung von Open-Source-Treibern teil. Auch bei Nvidia hat die Treiberunterstützung bislang gut funktioniert. Bei anderen Chipsatz-Herstellern kann es vorkommen, dass man länger auf Treiber warten muss. So fehlten etwa lange Zeit brauchbare Treiber für die SIS-SATA Controller.

Grafikkarten – Nvidia und ATI punkten

Für die Ansteuerung der Grafikkarte ist bei Linux der X-Server zuständig. Er stellt auch die nötigen Treiber bereit. Die unter Linux am häufigsten verwendeten X-Server stammen von X.org und Xfree.org. Wenn eine Karte gar nicht funktionieren will, ist oft ein Update des X-Servers notwendig.

Die Installation im alten VGA-Vega-Modus müsste immer gelingen. Dafür erhält man Auflösungen, die im Alltagsbetrieb kaum tauglich sind. Zudem bietet der Standard-Vesa-Treiber keine Funktionen zur beschleunigten Ausgabe.

Für viele der bekannten Grafikchips bringen aber die Distributionen passende Open-Source-Treiber mit. Sie beherrschen 16:9-Auflösungen und beschleunigte 2D- und Video-Ausgabe. Für Nvidia gibt es Open-Source-Treiber direkt auf der Homepage, die aber einige Features wie Zweischirmbetrieb vermissen lassen. Der Nvidia-eigene Closed-Source-Treiber hat diese Mängel nicht.

Besser für die Installation sind aber ohnehin die überarbeiteten Treiber der Distributoren. Deren angepasste Pakete lassen sich optimaler in das Linux-Derivat integrieren. Suse-Nutzer können die Nvdia-Treiber über Yast-Online-Update installieren. Bei Debian gibt es Repositories mit vorbereiten Treiber-Paketen. Fedora hält rpm.livna.org-Pakete bereit, die Yum installiert.

Vorbildlich: ATI bringt für seine Grafikkarten einen komfortablen Linux-Installer mit

ATI stellt auf x86- und x64-Systemen für seine Grafikchips bis zum Radeon X850 den Treiber fglrx zur Verfügung. Der Installer kann angepasste Pakete für Suse und Debian direkt einstellen. Für Fedora bietet rpm.livna.org Treiber an. In allen Fällen muss man sich für die Konfiguration auf die Kommandozeile begeben. Quellen für Konfigurationsanleitungen zu diesen und weiteren Grafikchips finden Sie im Link-Kasten.

WLAN-Karten – bescheidene Lage

Während Netzwerkkarten zu den problemlosen Linux-Komponenten gehören, bereiten WLAN-Hardware oft Probleme. Hier gibt es eine Unzahl von Chips, von denen die Distributionen nur eine kleine Minderheit integriert haben.

Zumindest Intel bietet inzwischen einen freien Linux-Treiber für das WLAN-Modul an, das in Centrino-Notebooks enthalten ist. Die meisten aktuellen Distributionen haben den Open-Source-Treiber integriert und richten ihn automatisch ein. Einige verlangen, die unter einer speziellen Lizenz stehende Firmware noch manuell herunterzuladen und einzubinden.

WLAN-Karten von Intel: hier gibt es Open-Source-Treiber, die Distributionen wie Suse mitbringen und automatisch einrichten

Für einige andere Chips gibt es ebenfalls Open-Source-Treiber, die aber nicht von allen Distributionen mitgeliefert werden. Dazu gehören die Treiber madwifi für die Chips von Atheos, rt2x00 für Ralink und ein Treiber für Broadcom Chips.

Gibt es gar keine Linux-Treiber so bekommt man WLAN-Karten eventuell mit Hilfe des Ndiswrapper-Projekts in Betrieb. Es verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz, WLAN-Karten anzusprechen: Der Treiber, ein Kernel-Modul namens ndiswrapper, unterstützt selbst keine Hardware. Seine Aufgabe ist es, den Windows-Treiber zu laden und die Karte darüber unter Linux ansprechbar zu machen. Der Treiber sollte allerdings nur im Notfall eingesetzt werden – zumal seine weitere Entwicklung in den Sternen steht.

ndiswrapper: ein Ausweg im Notfall, wenn keine anderen WLAN-Treiber zur Verfügung stehen

Bei Modems ist die Situation ähnlich. Viele der über USB oder PCI angebunden Analog-Modems verweigern unter Linux ihre Dienste. Dies gilt auch für die integrierten Modems bei Notebooks. Weiter helfen kann in diesem Fall die Website Linmodems.org, auf der Sie Treiber und unterstützte Geräte finden. Viele Notebook-Modems können Sie mit dem Smartlink-Treiber nutzen.

Besser sieht es bei ISDN aus. Treiber für die verbreitetsten ISDN-Karten sind in den Kernel integriert, auf der ISDN4Linux-FAQ finden Sie eine Liste der unterstützten Hardware. AVM bietet eine Reihe von Closed-Source-Treibern an. Closed-Source-Treiber von AVM sind auch die Rettung bei DSL-Modems, die über PCI oder USB angeschlossen werden. Ansonsten sieht es hier mager aus – allerdings sollten Sie bei DSL ohnehin besser auf Modems oder Router setzen, die übers Netzwerk angeschlossen sind.

Drucker – Vorteil HP

Drucker werden unter Linux über Druckerspooler angesprochen, die auch die Treiber bereitstellen. Der unter Linux am weitesten verbreitete Druckerspooler ist CUPS (Common Unix Printing System). CUPS nimmt den Druckauftrag im Postscript-Format entgegen und wandelt ihn mit Hilfe von Ghostscript und dessen Treiber in ein Format um, das der Drucker versteht.

Einen guten Überblick über die von Linux unterstützten Drucker und erhältliche Treiber gibt es bei Linuxprinting.org. Dort sind fast 2000 Drucker mit 250 Treibern registriert. Wenn Sie beabsichtigen, einen neuen Drucker zu kaufen, sollten Sie sich vorher hier über die Kompatibilität zu Linux informieren.

Soll ein Tintenstrahldrucker angeschafft werden, kommen eigentlich nur Geräte von Epson, HP oder Canon in Frage. Von HP gibt es den Open-Source-Treiber HPlib, der als Ghostscript-Plugin im Sourceforge-Projekt entwickelt wurde und die meisten aktuellen und älteren HP-Modelle unterstützt. Er ist bei den aktuellen Distributionen dabei.

HP: bietet mit eigenen Open-Source-Druckertreibern vorbildliche Linux-Unterstützung für fast alle Modelle

Epson-Drucker werden über das Gimp-Print-Projekt unterstützt, das demnächst Gutenprint heißen soll. Damit werden fast alle aktuellen und älteren Epson-Modelle abgedeckt. Bei Canon-Druckern bietet Avasys Treiber für die aktuellen Modelle.

Unter Umständen müssen Sie bei Canon-Druckern den kommerziellen Turboprint-Treiber einkalkulieren. Die deutsche Firma bietet für etwa 30 Euro auch noch kommerzielle Treiber für viele weitere Drucker von HP, Epson und Brother an. Die meisten Drucker von HP und Epson funktionieren aber mit den Open-Source-Treibern der Distribution einwandfrei und mit guter Qualität.

Bei Laserdruckern sollten Sie möglichst Geräte auswählen, die Postscript unterstützen. Die Seitenbeschreibungssprache wird bei Linux auch intern im Drucksystem verwendet. Statt der teuren Postscript-Drucker bieten sich als Alternative Geräte an, die die Druckersprache PCL5 oder PCL5 beherrschen. Deren Treiber bieten unter Linux eine gute Druckqualität. HP unterstützt die meisten Laserdrucker über den bereits erwähnten Open-Source-Treiber HPlib.

Nicht für Linux geeignet sind GDI-Drucker, die auf Windows optimiert sind. Auch Multifunktions-Drucker werden nur sporadisch unterstützt, am besten gelingt dies noch mit HP-Druckern. Auch hier kann ein kommerzieller Turboprint-Treiber einspringen.

Zu guter Letzt ein Tipp: Sollten doch einmal alle Stricke reißen und für ein neueres Druckermodell keine Treiber auffindbar sein, probieren Sie den Treiber des Vorgängermodells aus. Das klappt in der Regel problemlos.

Scanner – miese Treiberlage

Bei Scannern ist die Treiberlage nicht so positiv. Hier gibt es eine ganze Reihe zu Linux inkompatibler Modelle. Zudem finden sich unter den Kompatiblen viele, die nicht perfekt funktionieren. Erste Anlaufstelle vor dem Scannerkauf sollte das Sane-Projekt sein).

Scanner: sind unbedingt vor dem Kauf auf Linux-Kompatibilität zu prüfen – für den Canon 4200F beispielsweise gibt es keine Treiber

Sane ist ein Framework für Scanner-Treiber. Auf der Website finden Sie von Sane unterstützte und nicht unterstützte Scanner. Dabei werden sechs verschiedene Scanner-Kategorien unterschieden: complete, good, basic, minimal, untestet und unsupportet.

Daumen hoch oder runter: Das Sane-Projekt scheidet für Linux geeignete von nicht geeigneten Scannern

Am besten für Linux geeignet sind Scanner, die das Label „complete“ erhalten. Hier werden von den Treibern alle Features unterstützt. Etwa 160 Scanner dürfen sich mit diesem Prädikat schmücken. Ein „good“ bekommen etwa 300 Scanner. Mit ihnen lassen sich Alltagsarbeiten gut erledigen, auf exotische Features müssen Sie aber verzichten. Scanner, die ein „basic“ erhalten, bieten zumindest noch rudimentäre Scan-Features.

Bei der Einrichtung der Treiber müssen Sie sich in der Regel mit den Sane-Konfigurationsdateien beschäftigen. Die Datei dll.conf listet die aktiven Scanner-Treiber, die im gleichen Verzeichnis eigene Konfigurationsdateien haben. Zum Aufbau geben die dazugehörigen man-Pages Auskunft.

Für viele aktuelle Scanner finden sich allerdings gar keine Treiber, sie sind „unsupported“. Gelegentlich lässt sich Hardware noch mit Treibern für ein anderes Gerät oder neuen Treibern aus dem Internet in Betrieb nehmen. Auch hier bietet die Homepage des Sane-Projekts Anlaufstellen. Klappt auch das nicht ist der letzte Ausweg der kommerzielle Treiber Vuescan von Hamrick. Er kostet 50 Dollar und arbeitet mit über 400 Scannern zusammen, die Sane großteils nicht unterstützt.

Festplatten und optische Laufwerke

Adapter zum Betrieb von Festplatten und optischen Laufwerken werden unterschiedlich gut supported. Storage-Chips von Broadcom, Marvell, Highpoint und Promise, die sich auf Mainboards oder Steckkarten befinden, werden nicht oder nur teilweise unterstützt.

Besonders kritisch sind Storage-Adapter mit RAID-Fähigkeiten für Parallel- oder Serial-ATA-Festplatten. Die neueren Linux-Kernel ignorieren die RAID-Konfiguration – die Gefahr ist groß, dass Daten zerstört werden. Abhilfe verspricht das Programm dmraid, mit dem der Kernel solche Platten lesend und schreibend ansprechen kann. Viele Distributionen liefern es bereits mit, es muss jedoch manuell bei der Installation aktiviert und in den Boot-Prozess eingebunden werden. Hierzu sind sehr gute Linux-Kenntnisse erforderlich.

Am wenigsten Probleme gibt es bei den Mainboard-Chipsätzen von Intel und Nvidia. Hierfür stehen passende Open-Source-Treiber zur Verfügung, wenn die Distribution oder der Kernel ein paar Monate nach der Hardware-Einführung erschienen ist. Treiber für die Chipsätze von ATI, SiS, Uli und Via können am besten via Internet gesucht werden. Die Chance, dass Sie hier fündig werden, ist groß.

Notebooks – Nur abgehangene Hardware

Notebooks sind unter Linux immer etwas heikel, da sich nicht funktionierende Komponenten oft nicht ersetzen lassen. Problematisch sind Stromspar-Modi, Software-Suspend, nicht unterstützte WLAN-Chips und kleinere Fehler wie nicht funktionierende Tasten zur Regelung der Displayhelligkeit oder Lautstärke. Wenn Sie unbedingt ein bestimmtes Notebook-Modell unter Linux betreiben wollen sollten Sie sich im Vorfeld die Erfahrungsberichte auf linux-laptop.net zu Gemüte führen.

Linux on Laptops: stellt, sortiert nach Herstellern, Erfahrungsberichte von Anwendern vor

Am besten fahren Sie bei Notebooks, wenn Sie Suse oder Ubuntu als Betriebssystem einsetzen. Sie bringen von Haus aus viele Notebook-Treiber mit, die im Linux-Kernel und in anderen Distributionen fehlen und ansonsten aufwändig nachinstalliert werden müssten. Beide Distributionen verwenden auch Programme, die die Nutzung der Suspend-Modi verbessern.

IBMs Lenovo-Notebooks: harmonieren gut mit Linux

Hardwaremässig sollten Sie nicht die neuesten Notebook-Modelle für Linux verwenden. Andernfalls sind Probleme vorprogrammiert. Mindestens fünf oder sechs Monate sollten die Notebooks auf dem Markt sein, um den Entwicklern Zeit zu lassen, kritische Probleme zu beseitigen. Als brauchbare Notebook-Hardware für Linux gelten IBMs Lenovo-Geräte und die HP-Modelle. Einige seiner Notebooks wie den nc6120 liefert HP gleich mit vorinstalliertem Ubuntu aus. Beispielsweise verkauft Linuxland den nc6120 mit Ubuntu. (ala)

Linux-Hardware-Kompatiblität und –Treiber – Gesammelte Webquellen

Allgemeines

Suse Linux Hardware-Datenbank

http://hardwaredb.suse.de/

Konfiguration von Suse-Hardware

http://portal.suse.de/sdb/de/index.html

Red Hat Hardware Catalog

https://hardware.redhat.com/hwcert/index.cgi

Hardware-Compatibility Howto

http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO/

Deutsche Hardware FAQ

http://www.dcoul.de/faq/html/index.html#3

Website der de.comp.os.unix.linux Hierarchie

http://www.dcoul.de/

Grafikkarten

X-Server – unterstützte Grafikkarten

http://www.xfree.org/4.5.0/RELNOTES4.html

Driver Status für Xfree86

http://www.xfree86.org/4.3.0/Status.html

X.org

http://x.org

ATI-Treiber

http://ati.amd.com/support/driver.html

Nvidia-Treiber

http://www.nvidia.com/object/linux_display_archive.html

ATI für Suse Linux

http://www.suse.de/%7Esndirsch/ati-installer-HOWTO.html

Karten mit Kyro-Chip

http://www.powervr.com/Downloads/Drivers/Index.asp

Drucker

Open-Source-Druckertreiber

http://www.linuxprinting.org

CUPS

http://www.cups.org

Hplib - Treiber für HP-Tintenstrahler

http://hpinkjet.sourceforge.net/

HP Officejet Linuxtreiber

http://hpoj.sourceforge.net/

Gimp-Print

http://gimp-print.sourceforge.net/

Canon-Treiber über japanischen FTP-Server

ftp://download.canon.jp/pub/driver/bj/linux

Kommerzielle Druckertreiber von Turboprint

http://www.turboprint.de

Scanner

Sane-Projekt – Homepage

http://www.sane-project.org/

Unterstützte Scanner

http://www.sane-project.org/sane-supported-devices.html

Epson Avasys-Treiber

http://www.avasys.jp/english/index_e.html

Vuescan-Treiber – kommerziell

http://www.hamrick.com/vsm.html

WLAN

Wireless LAN Ressourcen

http://www.hpl.hp.com/personal/Jean_Tourrilhes/Linux/

Intel Centrino WLAN 802.11b Treiber

http://ipw2100.sourceforge.net/

Intel Centrino WLAN 802.11 a/b/g

http://ipw2200.sf.net/

Madwifi

http://madwifi.org

Ralink 2x00

http://rt2x00.serialmonkey.com

Prism54

http://prism54.org

Broadcom

http://bcm43xx.berlios.de

Ndiswrapper

http://ndiswrapper.sourceforge.net/

Ndiswrapper unter Suse

http://portal.suse.de/sdb/de/2004/04/pohletz_ndiswrapper.html

Linuxant Driverlaoder (kommerziell)

http://www.linuxant.com/driverloader/

Modem / ISDN /DSL

Linmodems.org

http://linmodems.org

Linuxant Modem-Treiber

http://www.linuxant.com/drivers/

ISDN-Karten - ISDN4Linux-FAQ

http://www.isdn4linux.de/faq/i4lfaq-5.html#hardware

Linux-Treiber von AVM

http://www.avm.de/de/Download/index.php3

Installation FRITZ!Card DSL SL für RHEL

http://martin.wojtczyk.de/howto/fritzcard_dsl_sl/fcdslsl.html

Storage

Dmraid

http://people.redhat.com/~heinzm/sw/dmraid/

SATA Support

http://linux-ata.org/driver-status.html

RAID-Adapter

http://linuxmafia.com/faq/Hardware/sata.html

USB

Unterstützt Ihr USB-Gerät Linux?

http://www.qbik.ch/usb/devices/

Linux und USB 2.0

http://www.linux-usb.org/usb2.html

Soundkarten

Vom OSS unterstützte Soundkarten

http://www.opensound.com/osshw.html

ALSA-Projekt

http://www.alsa-project.org

Unterstützte Chipsätze

http://www.alsa-project.org/alsa-doc/

Notebooks

Erfahrungsberichte, nach Herstellern sortiert

http://www.linux-laptop.net

Erfahrungsberichte von Linux-Usern

http://www.tuxmobil.org