Kleine Unternehmen verstärken den Kampf gegen Viren

02.05.2006
Auch kleine Unternehmen haben die Gefahren von Viren, Trojanern, Spam-Mails und anderen Attacken erkannt und räumen der IT-Sicherheit einen sehr hohen Stellenwert ein. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Trendbarometer für kleine Unternehmen“, die monatlich erhoben wird.

18 Prozent der Unternehmen planen, ihre Ausgaben für IT-Sicherheit im Jahr 2006 zu erhöhen, während der Rest beim Security-Budget zumindest das Niveau von 2005 halten wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Microsoft Deutschland GmbH beim Marktforschungsinstitut TechConsult in Auftrag gegebene Marktstudie. 66 Prozent der Befragten hatten im letzten Jahr keine virenbedingten Rechnerausfälle zu beklagen. Offenbar haben kleine Unternehmen ihre Systeme bereits sehr gut gegen derartige Angriffe geschützt.

Die große Mehrheit der befragten Unternehmen ist sich bewusst, dass die IT-Sicherheit für sie von existenzieller Bedeutung ist. So ist für 51 Prozent der kleinen Firmen IT-Security „sehr wichtig“, weitere 34 Prozent erachten sie als „wichtig“. Höchste Priorität hat die IT-Sicherheit für Finanzagenturen. In diesem Segment halten 92 Prozent der Befragten IT-Sicherheit für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Eine geringere Bedeutung kommt der IT-Sicherheit derzeit noch in kleinen Industriebetrieben und Handelsbetrieben zu. Hier gaben 32 beziehungsweise 17 Prozent an, dass sie die IT-Sicherheit für „weniger wichtig“ halten.

Zwei Drittel der kleinen Unternehmen sind bereits gut mit Sicherheitslösungen ausgerüstet. Hier traten im letzten Jahr keine Rechnerausfälle auf, die durch Viren, Spam-Mails, Trojanische Pferde und ähnliche Attacken verursacht wurden. Vorbild bei der sicheren Infrastruktur sind die Finanzdienstleister, bei denen 89 Prozent keine Rechnerausfälle zu beklagen haben. Die übrigen elf Prozent haben etwa ein bis zwei Ausfälle im Jahr. Dagegen verzeichnen zehn Prozent der kleinen Industriebetriebe und sechs Prozent der kleinen Handelsunternehmen immerhin drei bis fünf Rechnerausfälle pro Jahr. Hier besteht durchaus noch Handlungsbedarf in punkto IT-Sicherheit.

Steigende Investitionen in Antivirenlösungen und Firewalls

18 Prozent der befragten Unternehmer werden ihre Ausgaben für IT-Sicherheit in 2006 erhöhen. 80 Prozent der Befragten planen, ihr Budget für die Sicherung ihrer IT-Infrastruktur und Unternehmensanwendungen zumindest auf dem Vorjahresniveau zu belassen. Mehr Geld investieren in erster Linie die kleinen Finanz- und Versicherungsagenturen (34 Prozent der Befragten), die ihre sensiblen Daten vermehrt vor Hackern und Computerattacken schützen müssen. Die Sicherheitsvorkehrungen in kleinen Unternehmen beschränken sich im Wesentlichen auf Virenschutz und Firewall. Jedes zweite befragte Unternehmen investiert in Antivirenlösungen, 42 Prozent der Kleinunternehmer geben 2006 Geld für Firewalls und Anti-Spamlösungen aus. Damit sind die Rechner gegen die Bedrohungen durch einfache Viren und Würmer bereits in ausreichendem Maße geschützt.

Nicht zu unterschätzen sind allerdings neue Gefahrenpotenziale wie Phishing und Spyware-Attacken, die in wachsendem Ausmaß auf die Unternehmen zukommen. Einfache Virenlösungen reichen hier oft nicht mehr aus, um IT-basierte Geschäftsprozesse und Daten in den kleinen Unternehmen rundum abzusichern. Daher investieren überdurchschnittlich viele kleine Finanzdienstleister in Content-Security, das heißt umfassende Software-Lösungen zur Sicherheit der Unternehmen hinsichtlich ein- und ausgehender Daten und Informationen. 17 Prozent geben an, 2006 in diesem Bereich tätig zu werden. Fünf Prozent der Befragten wollen Geld für Software Appliances in die Hand nehmen.

Es besteht dennoch Verbesserungsbedarf

„Die Lage hat sich allerdings in den letzten zwei Jahren nur mäßig verbessert“, so Ralf Korb, Research Director der deutschen Hewson Group aus Bad Nauheim. „Fehlende Sicherheitsdokumentationen, oft nicht ernannte Sicherheitsbeauftragte für die IT sowie die Nutzung von nicht professionellen Soft- und Hardware-Produkten kennzeichneten das Bild von Untersuchungen aus den Jahren 2004 und 2005. Ich erachte es als gefährliche Sorglosigkeit, wie kleine Unternehmen im Security-Bereich agieren. Hier herrscht Nachholbedarf. Diesem Bedarf mit professionellen Software-Produkten, die eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, als auch mit Sicherheitslösungen auf Hardware-Basis zu Leibe zu rücken, halte ich für am Erfolg versprechendsten. Dabei spielen einfache Werkzeuge zur Einrichtung der Systeme eine wichtige Rolle.“

Mit dem „Trendbarometer für kleine Unternehmen“ erhebt das Marktforschungsinstitut TechConsult monatlich im Auftrag von Microsoft Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage, zu realisierten und geplanten ITK-Investitionen und zu wirtschaftspolitischen Fragen. Dafür führt TechConsult Interviews mit 200 kleinen Unternehmen und Organisationen aus den Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation. Untersucht werden Unternehmen mit zwei bis 49 Mitarbeitern. Diese repräsentieren etwa 97 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. (mha)

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