Kleine Unternehmen ignorieren VoIP

13.03.2006
Monatlich erstellt TechConsult für Microsoft das Trendbarometer für kleine Unternehmen bis 50 Mitarbeiter. Eines der Ergebnisse: VoIP ist dort kein Thema - zu Unrecht.

Das Fokusthema des „Trendbarometers für kleine Unternehmen“ im Februar lautet „Voice over IP“ (VoIP). Das Telefonieren über das Internet hat bei den kleinen Unternehmen aktuell noch keinen allzu großen Stellenwert. Nur elf Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit die Internet-Telefonie. In fast jedem zweiten Kleinunternehmen ist der Einsatz der Internet-Telefonie allerdings auch bis Ende 2007 nicht geplant.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Das Gros der Befragten sieht keinen Bedarf, viele haben sich mit diesem Thema noch zu wenig befasst und halten die Technologie für noch nicht ausgereift. Einige Befragte zeigen sich grundsätzlich skeptisch gegenüber Veränderungen. 27 Prozent der befragten Kleinunternehmer haben bisher noch nichts davon gehört und kennen VoIP überhaupt nicht. Immerhin glauben aber 30 Prozent der Kleinunternehmer, dass VoIP die klassische Telefonie auf die Dauer von fünf Jahren ersetzen wird.

Hohe Zufriedenheit bei Nutzern

91 Prozent der Kleinunternehmen, die bereits über das Internet telefonieren, sind zufrieden mit ihrer VoIP-Lösung (24 Prozent sehr zufrieden, 67 Prozent zufrieden). Nur neun Prozent bemängeln eine fehlende Ausfallsicherheit und Probleme mit der Sprachqualität. Diejenigen, die VoIP bereits einsetzen oder den Einsatz planen, bevorzugen als Produktlösung die AVM Fritz!Box (19 Prozent), 15 Prozent setzen auf Skype. Der Großteil unter denjenigen, die sich noch in der Planungsphase befinden (48 Prozent), wissen noch nicht, mit welcher Produktlösung sie VoIP einsetzen werden.

Den Hauptvorteil von VoIP sehen die Befragten im Kostensenkungspotenzial. Bei 81 Prozent stehen die günstigen Tarife im Vordergrund, weitere 67 Prozent sehen eine Kostenersparnis durch das Zusammenlegen der TK-Anlage mit dem Computer. Die Wartung des gemeinsamen Netzes erfordert weniger Aufwand als zwei getrennte Netze für Computer und Telefon. Weitere Vorteile sehen die Befragten in der leichteren Bedienung, beispielsweise dem einfachen Start von Anrufen aus der zentralen Datenbank oder aus Outlook (39 Prozent), der Möglichkeit, Sprachdaten direkt auf dem Computer zu speichern und abzurufen (27 Prozent), sowie der unkomplizierten Installation und Wartung einer VoIP-basierten TK-Lösung (24 Prozent).

Sicherheitsbedenken

Risikofaktor Nummer eins bei der Diskussion um den Einsatz von VoIP stellt für die befragten Kleinbetriebe eine mögliche Bedrohung der Sicherheit durch Internet-Viren oder Würmer dar, die auch Auswirkungen auf die Sprachkommunikation haben könnten. Zudem befürchten sie, dass Abhören oder Mitschneiden von Gesprächen leichter sei als im konventionellen Telekommunikationsnetz.

Mit dem „Trendbarometer für kleine Unternehmen“ erhebt das Marktforschungsinstitut TechConsult monatlich im Auftrag von Microsoft Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage, zu realisierten und geplanten ITK-Investitionen und zu wirtschaftspolitischen Fragen. Dafür führt TechConsult Interviews mit 200 kleinen Unternehmen und Organisationen aus den Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation. Untersucht werden Unternehmen mit zwei bis 49 Mitarbeitern. Diese repräsentieren etwa 97 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. Die vollständigen Ergebnisse der Studie können online abgerufen werden. (mha)

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