Infor, Microsoft, Oracle und SAP

Kampf der ERP-Titanen

26.02.2016 von Martin Bayer
Die Experten von Panorama Consulting haben untersucht, wie gut beziehungsweise schlecht ERP-Projekte der vier großen Anbieter Infor, Microsoft, Oracle und SAP laufen. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die Implementierung eines neuen ERP-Systems den Verantwortlichen in den Unternehmen immer noch viel Kopfzerbrechen bereitet.

Der Kampf zwischen den Tier-I-Anbietern im weltweiten Markt für Enterprise Applikationen geht unvermittelt hart weiter, konstatierten die Analysten von Panorama Consulting Solutions in ihrem jüngsten Vergleich "Clash of the Titans 2016". Jeder der vier untersuchten Hersteller - Infor, Microsoft, Oracle und SAP - arbeitet mit Hochdruck daran, seine Produkte laufend an sich ständig ändernde Kundenanforderungen anzupassen, neue Markttrends aufzugreifen, zusätzliche vertikale Märkte mit neuen Lösungen zu adressieren und damit kontinuierlich die eigene Kundenbasis zu erweitern.

Die Experten von Panorama Consulting haben untersucht, wie gut beziehungsweise schlecht ERP-Projekte der vier großen Anbieter Infor, Microsoft, Oracle und SAP laufen.
Foto: Jirsak - Shutterstock.com

Marktanteile: Aus dem Trio wird ein Quartett

Unter den über 500 befragten Anwenderunternehmen kommt wie nicht anders zu erwarten SAP mit 23 Prozent auf den größten Marktanteil. Es folgen gleichauf Infor und Oracle mit jeweils 16 Prozent. Microsoft erreicht einen Anteil von neun Prozent. Damit vereinen die vier großen ERP-Titanen insgesamt 64 Prozent des Marktes auf ihrem Konto. Das restliche gute Drittel des Marktes teilen sich die Tier-II- und Tier-III-Anbieter, wobei die kleineren Tier-III-Protagonisten etwa ein Viertel des gesamten Marktvolumens für sich verbuchen können.

Der Gewinner scheint Infor zu sein. Der US-Anbieter, der in den früheren Vergleichen aus den Jahren 2014 und 2012 noch in die Riege der Tier-II-Anbieter eingereiht wurde, platzierte sich mit seinem Marktanteil von 16 Prozent in der aktuellen Untersuchung erstmals als eigenständiger Hersteller und machte aus dem Trio der zurückliegenden Jahre ein Quartett. Die anderen ERP-Anbieter ließen dagegen Federn und verzeichneten Rückgänge in ihren Marktanteilen. SAP kam vor zwei Jahren noch auf 26 Prozent (minus drei Prozentpunkte), Oracle auf 17 Prozent (minus einen Punkt) und Microsoft auf 11 Prozent (minus zwei Punkte).

Insgesamt scheint die Dominanz der großen Anbieter etwas zu schwinden. So tauchten die Namen von SAP, Oracle und Microsoft vor zwei Jahren noch wesentlich häufiger auf den Short Lists der Anwenderunternehmen auf, als im Rahmen der jüngsten Untersuchung. 2014 fand sich SAP noch in 51 Prozent der Auswahlprozesse in der letzten Runde - aktuell lag der Anteil noch bei 45 Prozent. Noch deutlicher gingen die Anteile bei Oracle - von 43 auf 31 Prozent - und bei Microsoft - von 32 auf 18 Prozent - zurück. Infor kam hier auf einen Anteil von acht Prozent.

Dafür liegt die Auswahlquote von Infor nur knapp hinter der von SAP. In 19 Prozent der Fälle, in denen Infor in der letzten Runde stand, gewann der Anbieter auch das Projekt. SAP kam hier auf einen Anteil von 21 Prozent. Oracle (14 Prozent) und Microsoft (neun Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen.

Grundsätzlich mutmaßen die Analysten von Panorama Consulting, dass der hohe SAP-Anteil in der Projektauswahl auch auf den Namen und die Bekanntheit des Anbieters im Markt zurückzuführen ist. "Die Tatsache, dass der Name SAP auf vielen Short Lists auftaucht, bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Unternehmen auch die richtige Entscheidung treffen, wenn sie SAP auswählen", warnen die Marktbeobachter. Viele Anwenderunternehmen hätten schlichtweg nicht die richtigen Methoden und das notwendige Knowhow, um ERP-Systeme richtig bewerten und einordnen zu können. Anwender sollten sich von diesen Zahlen also nicht blenden lassen und automatisch darauf schließen, dass SAP angesichts der hohen Berücksichtigung in Auswahlprojekten auch immer die richtige Wahl sei.

ERP-Einführung dauert immer länger

Die Komplexität von ERP-Projekten hat sich offenbar nicht verringert - im Gegenteil. Die IT-Verantwortlichen haben nach wie vor mit langen Einführungszeiten zu kämpfen, die sich im Vergleich zur Umfrage vor zwei Jahren sogar noch verlängert haben und grundsätzlich immer länger dauern als ursprünglich geplant. Am längsten brauchen die Anwenderunternehmen für die Einführung von Microsoft Dynamics, nämlich 24,9 Monate und damit über zwei Jahre. Dieser hohe Wert ist insofern bemerkenswert, da die befragten Anwender in der Studie 2014 die Dauer für die Einführung einer Dynamics-Lösung noch auf 12,5 Monate taxierten - damals der beste Wert unter den drei untersuchten Anbietern.

SAP-Projekte dauern der aktuellen Studie zufolge 19,5 Monate (2014: 18,5 Monate) und Oracle-Einführungen 23,4 Monate (2014: 22,5 Monate). Am besten schnitt Infor mit einer Einführungszeit von 16,2 Monaten ab. Am schwersten planbar scheinen indes SAP-Vorhaben zu sein. Die Überschreitung des zuvor kalkulierten Zeit-Budgets ist an dieser Stelle mit 3,7 Monaten am höchsten. Ähnlich hoch ist das Zeitsaldo bei Microsoft-Projekten (3,5 Monate). Nur etwas besser schneidet Oracle ab (3,0 Monate). Infor-Einführungen können Anwender dagegen anscheinend besser kalkulieren. Hier liegt die Zeitüberschreitung bei durchschnittlich einem Monat.

Trotz der längeren Projektlaufzeiten scheinen die Unternehmen ihre ERP-Projekte besser im Griff zu haben. So lag die Differenz zwischen geplanter und realer Projektlaufzeit vor zwei Jahren zum Teil noch deutlich höher: im Microsoft-Umfeld bei vier Monaten und bei Oracle sogar fünf Monate. Lediglich SAP hatte im Rahmen der Umfrage aus dem Jahr 2014 mit 2,5 Monaten Zeitaufschlag besser abgeschnitten als aktuell.

Hauptgrund dafür, dass die Zeitbudgets überschritten werden, sind offensichtlich Defizite in der Projektplanung. 15 Prozent der Befragten gaben an, dass der ursprünglich geplante Projektumfang im Laufe der Umsetzung erweitert werden musste - was in der Folge natürlich längere Laufzeiten verursacht. Auch in den Umfragen der Vorjahre war dieser Punkt immer Hauptverursacher für nicht eingehaltene Zeitbudgets. Allerdings lag der Anteil der Nennungen mit 29 Prozent in den Umfragen 2014 und 2012 noch wesentlich höher. Offensichtlich bemühen sich die Verantwortlichen, ihre ERP-Vorhaben bereits im Vorfeld besser zu planen.

Probleme haben die Unternehmen auch mit Daten und der Technik - jeweils 14 Prozent gaben an, dass daraus verlängerte Projektzeiten resultierten. Auffällig an dieser Stelle: Vor zwei Jahren rangierte der Punkt Technik mit acht Prozent der Nennungen noch relativ weit unten in der Problemliste der Anwenderunternehmen. Es scheint demnach, dass die technische Integration von ERP-Systemen schwieriger geworden ist. Gerade die zunehmende Vernetzung mit verschiedensten anderen Systemen - on-premise wie in der Cloud - innerhalb der gesamten IT-Infrastruktur könnte ein Grund dafür sein.

Projektkosten: Oracle-Einführungen werden teuer

Auch bei den Projektkosten verzeichnen die Unternehmen ein Delta zwischen dem Plan und der ERP-Realität - in aller Regel zu ihren Ungunsten. SAP-, Oracle und Microsoft-Vorhaben fallen meist teurer aus als ursprünglich geplant. Lediglich die Infor-Nutzer berichten, dass sie mit ihren Projekten im Durchschnitt etwas günstiger wegkommen als ursprünglich geplant. Am schlechtesten kalkulierbar scheinen Oracle-Einführungen zu sein. Sie kommen die Anwender im Schnitt 17 Prozent teurer als zu Beginn kalkuliert. Im Rahmen von Microsoft-Projekten liegt das Delta bei 13 Prozent, bei SAP-Einführungen bei fünf Prozent.

Im Vergleich zur Umfrage aus dem Jahr 2014 hat sich vor allem das Delta bei Oracle-Projekten vergrößert. Damals waren es lediglich drei Prozent. Als Gründe sehen die Experten von Panorama Consulting die Komplexität der Software sowie die ausufernde Funktionalität. Anwenderunternehmen falle es zunehmend schwerer, die modulare Zusammensetzung der ERP-Pakete zu durchschauen. Auch die meist hohen Aufwendungen für die kundenspezifischen Anpassungen der Software würden dazu beitragen, dass Budgetpläne nicht eingehalten würden.

Die Geschichte von Oracle
Eine Zeitreise durch die Oracle-Geschichte
Oracle ist das Werk von Ellison, und es passt zu dem ehrgeizigen und charismatischen Gründer, dass er sein Hobby, das Segeln, professionalisiert. Mit Erfolg: Das Team gewann 2013 den America´s Cup.
Oktober 2015: Erster Oracle-Sparc kommt heraus
Auf der Kundenkonferenz OpenWorld stellt Larry Ellison mit dem M7 die erste Sparc-CPU vor, die komplett unter der Ägide Oracles geplant und gebaut wurde. Mit speziell für den Prozessor entwickelten und tief in der Hardware verankerten Security-Funktionen will der Hersteller die Sicherheit von Anwendungen und Daten verbessern - vor allem in Cloud-Umgebungen.
Februar 2015: Neuer Deutschlandchef
Frank Obermeier wird neuer Country Leader von Oracle in Deutschland. Obermeier kommt von Hewlett-Packard und löst Jürgen Kunz ab, der künftig als Senior Vice President Northern Europe die Geschäfte von Oracle in Nordeuropa verantwortet.
September 2014: Ellisons Paukenschlag
Nach 37 Jahren an der Spitze von Oracle gab Larry Ellison überraschend seinen Rücktritt als Konzernchef bekannt. Gründe nannte der 70-jährige nicht, Ellison will aber weiterhin als CTO für das Unternehmen wirken. Die bisherigen Stellvertreter Mark Hurd und Safra Catz sollen als Doppelspitze das Ruder übernehmen. Zugleich kündigte Oracle Aktienrückkäufe über 13 Milliarden Dollar an.
2011: Investition ins Cloud Computing
Hat Larry Ellison seine Spürnase für Erfolgstechnologien verloren? Ende 2011 hatte Oracle zwar den Cloud-CRM-Anbieter RightNow Technologies für 1,5 Milliarden Dollar gekauft, doch im Vergleich zu agileren Wettbewerbern wie Salesforce hängt das Unternehmen aus Redwood Shores hinterher. <br/><br/>Die „Computerwoche“ schreibt: „Nachdem Gründer und CEO Lawrence "Larry" Ellison noch vor wenigen Jahren über die IT-Wolke gelästert hatte und das Ganze als schnell vorübergehenden Hype abgetan hatte, muss er heute sehen, dass er nicht den Anschluss verliert“. Konkurrent SAP hatte sich 2011 für 3,4 Milliarden Dollar den Cloud-HR-Anbieter Successfactors einverleibt. Oracle legte mit der Übernahme von Successfactors-Wettbewerber Taleo an für 1,9 Milliarden Dollar nach.
2010: Mark Hurd wechselt von HP zu Oracle
Nur einen Monat nach seinem unrühmlichen Ausscheiden als CEO bei Hewlett-Packard (HP) kommt Mark Hurd zu Oracle. Ellison hatte zuvor Hurds Rauswurf heftig kritisiert "Das war die dümmste Personalentscheidung, seitdem die Idioten im Apple- Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben." <br/><br/>In der Folge gab es einen erbitterten Streit zwischen den beiden Unternehmen, wobei es nur vordergründig um den Wechsel von Hurd ging: Oracle hatte die Unterstützung von Intels Itanium-Chips durch die eigene Software beendet und damit den Verkauf von HP-Server mit diesen Chips geschadet.
2009: Oracle kauft Sun Microsystems
Sun heißt jetzt Oracle. Der Datenbankspezialist hatte den Hardwarehersteller für 7,4 Milliarden Dollar eingekauft. Dabei ging es Ellison jedoch weniger um die etwas aus der Mode gekommene Hardware, sondern um die Software: Java und MySQL gehören jetzt Oracle.
2008: Übernahme von Bea Systems
Das Siebel On Demand CRM Release 15 kommt auf den Markt und Oracle kauft weiter ein, größter Brocken ist BEA Systems, ein Anbieter für Sercive-oriented Architecture, für 8,5 Milliarden Dollar. (Im Bild: Bea-CEO Alfred Chuang)
2007: Konsolidierung im BI-Markt
Der Markt für Business Intelligence ist auf Konsolidierungskurs, die großen Player werden geschluckt. Oracle macht im März den Anfang und kauft Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar. Im Oktober schlägt SAP bei BusinessObjects zu und IBM im November bei Cognos. Der Kampf mit Rivale SAP spitzt sich zu: Oracle reicht in den USA eine Klage gegen wegen Urheberrechtsverletzung ein. Der Vorwurf: SAP habe Diebstahl geistigen Eigentums in großem Stil begangen und unerlaubt von einer Kundenbetreuungs-Web-Site „Tausende Softwareprodukte“ sowie anderes vertrauliches Material heruntergeladen. Erst in 2010 ist klar: SAP muss Oracle 1,3 Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen.
2005: Siebel, die nächste Großakquisition
Kundenbeziehungs-Management wird immer wichtiger und Oracle schnappt sich den CRM-Marktführer Siebel Systems. Für rund 5,85 Milliarden Dollar wechseln Anfang 2006 die 5.500 Siebel-Mitarbeiter zu Oracle.
2004: Übernahme von Peoplesoft
Oracle übernimmt nach 18-monatigem erbitterten Widerstand Peoplesoft für 10,3 Milliarden Dollar und wird damit zum zweitgrößten Business-Software-Anbieter nach SAP. Erst 2003 hatte Peoplesoft den ERP-Hersteller J.D. Edwards für 1,7 Milliarden Dollar übernommen.
2000: Oracle entdeckt Linux
Die Open-Source-Bewegung nimmt Fahrt auf: “Im Jahr 2000 haben wir ein Linux-Engineering-Team gebildet. Dessen Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass Linux ein Betriebssystem wird, das sich für unsere Kunden im Rechenzentrum eignet”, erinnert sich Ed Screven, Chief Corporate Architect bei Oracle.
1998: Oracle Applications 11i
1998: Schon ein Jahr später geht der Hersteller in puncto Internet aufs Ganze: Oracle Applications 11i soll den Wandel von Client-Server- hin zu Internet-Computing einleiten, kurz darauf bekommt auch die Datenbank ein “i” für „Internet“ angehängt. “Wenn sich herausstellt, dass die Zukunft des Computings nicht im Internet liegt, sind wir erledigt. Aber wenn es die Zukunft ist, liegen wir goldrichtig“, sagte Ellison über die forsche Internet-Strategie von Oracle.
1997: Java kommt
1997 stellt Larry Ellison die neue Version Oracle8 der Datenbank vor, die mit dem Network-Computer (NC) arbeitet und die Daten an Thin-Clients liefert. Mit dem Application Server 4.0 stellt Oracle eine Lösung vor, die das Management von Business-Software zentralisiert und damit effizienter machen soll. Vor allem aber schlägt die Stunde der Programmiersprache Java. Der Hersteller kündigt mit Oracle Applications Release 10.7 NCA die weltweit erste Enterprise-Applications-Suite an, die auf offenen Standards basiert.
1995: Business Intelligence
1995 investiert der Datenbankriese in Business Intelligence und kauft die OLAP-Produktlinie (Express Server) von Information Resources Inc. für 100 Millionen Dollar. Außerdem beginnt das kalifornische Unternehmen nicht nur, seine Produkte über das Internet zu verteilen, sondern verkündet als einer der ersten Anbieter eine Internet-Strategie. Mit parallel queries lassen sich jetzt deutlich komplexere Datenbankabfragen gestalten.
1990: CFO Henley kommt an Bord
Nachdem sich bisher der Umsatz jedes Jahr verdoppelt hatte, geriet das Unternehmen 1990 das erste Mal in schwereres Fahrwasser. Oracle baute sein Management-Team um und ernannte Jeff Henley zum CFO. Henley brachte das Unternehmen wieder auf Spur und blieb bis 2004 CFO, danach wurde er Vorstandsvorsitzender. 1991 stellt Oracle eine Datenbank vor, die auf MPP (massively parallel processing) basiert und mit der sich deutlich schneller und billiger in Datenbeständen suchen lässt als mit dem Mainframe. 1993 kam Oracles Cooperative Development Environment (CDE) auf den Markt.
1989: Oracle zieht um
Neuer Firmensitz wird Redwood Shores. Ab jetzt unterstützt die Datenbank auch OLTP, Online Transaction Processing. Anders als zuvor bei der Batch-Verarbeitung ist die Echtzeit-Transaktionsverarbeitung Grundlage der modernen Geschäftsanwendungen, bei denen die Verarbeitung von Transaktionen direkt erfolgt. Zu sehen sind Bilder aus der Bauphase des Headquarters.
1987: Entwicklung von Applikationen
1987 beginnt Oracle, eigene Enterprise-Applikationen zu entwickeln, die auf der Datenbank basieren. In der Folge setzt der Datenbankhersteller jedoch auf Übernahmen im Bereich der Business-Software und konzentriert sich auf deren Adaption für die eigenen DBMS-Produkte. (Im Bild "Oracle Financials").
1986: Der Börsengang
Am 15. März 1986 ging Oracle an die Börse. 450 Leute arbeiten für den Datenbank-Hersteller. Auf dem Bild feiern unter anderem Ellison (Mitte) und Charles Phillips (damaliger Co-President, rechts) das 20-jährige Listing von Oracle an der Nasdaq.
1983: Die erste Datenbank
1982 benannte sich RSI nach seinem Produkt: Oracle. Ein Jahr später kam das neu in C programmierte Oracle V3 für Mainframes, Minicomputer und PCs auf den Markt. „Damals kamen die Datenbanken vom Hardware-Anbieter. Oracle bot als eines der ersten Unternehmen ein Datenbankmanagementsystem an, das auf unterschiedlichen Hardware-Plattformen und Betriebssystemen laufen konnte“, sagt Ken Jacobs, Vice President Product Strategy bei Oracle über die Anfänge. Als erstes DBMS unterstützt die Version 5.1 von 1986 verteilte Abfragen und läuft in Client-Server-Umgebungen.
1977: Das erste Büro
Das allererste Büro hatte viel Ähnlichkeit mit Bill Gates Garage. 1979 benannte sich das Unternehmen kurz in Relational Software Inc. (RSI) um, Firmensitz wurde Menlo Park, Kalifornien. Zu den ersten Projekten gehörte eine Oracle-Datenbank für die Wright-Patterson Air Force Base. “Wenn du innovativ bist, musst du darauf vorbereitet sein, dass alle dir sagen, du spinnst”, sollte Larry Ellison später sagen.
1977: Die Gründung
Im August 1977 gründen Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oates Software Development Laboratories (SDL). Ellison hatte sich zuvor durch eine theoretische Arbeit von Edgar F. Codd über relationale Datenbanken daran gemacht, ein zu IBMs System R Database kompatibles System zu schaffen. SDL schuf die allererste Version des Datenbanksystems Oracle. Auftraggeber: der Geheimdienst CIA. 1978 feiern die Gründer ihren ersten Firmengeburtstag. Von links nach rechts: Ed Oates, Bruce Scott, Bob Miner und Larry Ellison.

In absoluten Zahlen kommen Oracle-Projekte die Kunden am teuersten. 2,7 Millionen Dollar schlagen hier im Durchschnitt zu Buche. Das sind deutlich mehr als noch vor zwei Jahren, als im Rahmen der Umfrage ein Preis von 2,25 Millionen Dollar ermittelt wurde. Damit löst Oracle SAP an der Spitze der Preisliga ab. Projekte der Walldorfer kommen aktuell auf einen Durchschnittspreis von 2,2 Millionen Dollar, zwei Jahre zuvor waren es noch 2,55 Millionen Dollar. Auch eine Dynamics-Einführung hat sich etwas verbilligt von 1,8 auf 1,7 Millionen Dollar - damit ist die Microsoft-Software im Vergleich des Quartetts am günstigsten. Infor-Projekte kosten im Schnitt 2,1 Millionen Dollar.

Return on Invest (RoI) kommt immer später

Immerhin scheint sich ein signifikanter Anteil der Oracle-Projekte schnell auszuzahlen. Jeder fünfte befragte Oracle-Anwender gab an, dass sich das Projekt innerhalb des ersten Jahres amortisiert habe. Allerdings liegt mit 40 Prozent auch der Anteil derer, die sagen, dass es mehr als drei Jahre gedauert habe, relativ hoch - nur noch übertroffen von Microsoft-Kunden (43 Prozent). Grundsätzlich scheint es, dass sich in immer weniger Unternehmen ERP-Investitionen schnell bezahlt machen: Innerhalb eines Jahres ist das bei lediglich 13 Prozent der SAP-Kunden und zehn Prozent der Infor-Anwender der Fall. Kein Microsoft-Projekt findet sich in dieser Kategorie. Vor zwei Jahren hatten immerhin noch 43 Prozent der SAP- und 38 Prozent der Oracle-Kunden angegeben, ihr Projekt habe sich binnen Jahresfrist bezahlt gemacht.

Außerdem steigt der Anteil der ERP-Kunden, die keine Amotisierung ihrer Investitionen feststellen können. Waren es vor zwei Jahren noch etwa sieben Prozent der SAP- und rund 12 Prozent der Oracle-Kunden, stiegen die Anteile in der aktuellen Umfrage zum Teil deutlich an: Im SAP-Umfeld auf 13 Prozent, Oracle 20 Prozent, Microsoft 29 Prozent und Infor sogar 40 Prozent. Im Durchschnitt haben die Experten von Panorama Consulting eine Dauer von drei Jahren ermittelt, bis sich ein ERP-Projekt ausgezahlt hat. Das ist deutlich länger als die 1,7 Jahre, die in der Umfrage 2014 ermittelt wurden.

Es brauche Zeit, bis die User das neue System verstanden und erlernt hätten, merken die Analysten an. Erst dann ließe sich der volle Funktionsumfang nutzen und damit auch die Vorteile einer neuen ERP-Software umsetzen. Warum viele Unternehmen nicht sagen können, ob sich ihr ERP-Projekt gelohnt habe, könnte allerdings auch daran liegen, dass im Vorfeld keine Parameter definiert wurden, um dies zu messen. Nur wenn vor der Implementierung die notwendigen Key Performance Indicators (KPIs) festgelegt seien, ließe sich später auch ermitteln, ob sich ein ERP-Vorhaben ausgezahlt habe.

Anwender müssen ERP-Erfolg besser messen

Die Erfolgsbilanz in Sachen ERP hat unterschiedliche Facetten. Den Unternehmen geht es im Rahmen ihrer ERP-Projekte vor allem um eine bessere Verfügbarkeit von Information. Immerhin 36 Prozent der Befragten haben das laut der aktuellen Umfrage auch erreicht. Allerdings lag der Anteil in dieser Kategorie in früheren Umfragen auch schon deutlich höher. 2012 waren es 60 Prozent, 2014 immerhin 42 Prozent. Verbessert hat sich im Zuge der ERP-Einführung dagegen die Bilanz was die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens anbelangt. Vor zwei Jahren gaben lediglich 13 Prozent der Befragten an, dieses Ziel erreicht zu haben - aktuell sind es immerhin schon 27 Prozent. Verbessert hat sich auch die Zielerreichung hinsichtlich der Kosten - wenngleich auf geringem Niveau. 14 Prozent der Unternehmen erklärten, sie hätten mit ihrem ERP-Projekt das Ziel erreicht, die operativen beziehungsweise die Arbeitskosten zu senken. 2014 stand an gleicher Stelle enttäuschende null Prozent.

Insgesamt wird es allerdings offenbar schwieriger, die selbstgesteckten ERP-Ziele zu erreichen - ausgenommen im Microsoft-Umfeld. Hatte vor zwei Jahren keiner der befragten Microsoft-Kunden wenigstens die Hälfte seiner ERP-Ziele erreicht, waren es aktuell immerhin 21 Prozent. Damit teilt sich der US-Konzern die Spitzenposition mit SAP. Vor zwei Jahren hatten indes noch knapp über 30 Prozent der SAP-Anwender angegeben, sie hätten mehr als die Hälfte des angepeilten ERP-Zielkorridors geschafft. Auch Oracle hat sich leicht verschlechtert - von 16 auf 14 Prozent der Anwender. Am schlechtesten im Quartett schnitt Infor ab. Lediglich elf Prozent der Infor-Kunden attestierten mindestens 50 Prozent Zielerreichung in ihrem ERP-Projekt.

Diese Zahlen machten deutlich, dass die Anwender mehr Sorgfalt darauf verwenden müssten, Business-Pläne für ihre ERP-Vorhaben zu entwickeln und ihre Erwartungen hinsichtlich der Ziele klar zu definieren, mahnen die Experten von Panorama Consulting. In der Folge ließen sich auch Erfolg beziehungsweise Misserfolg des gesamten Projekts ermitteln. Nur so könnten die Verantwortlichen weitere Schritte einleiten und letztendlich eine funktionierende ERP-Strategie auf die Beine stellen.

Viele Funktionen bleiben ungenutzt

Es kommt selten vor, dass Anwenderunternehmen die Funktionalität ihrer ERP-Systeme zu 100 Prozent auslasten. Den besten Wert in dieser Kategorie erreicht Oracle. Immerhin drei von vier Befragten gaben an, dass sie 40 Prozent oder mehr der angebotenen Funktionalität nutzen. Im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2014 bedeutet das eine signifikante Verbesserung. Damals hatten lediglich vier von zehn Oracle-ERP-Anwendern eine Funktionsauslastung von 40 Prozent und mehr angegeben.

Auf Platz zwei im diesjährigen Funktions-Ranking liegt Infor mit 64 Prozent gefolgt von Microsoft mit 55 Prozent. Mit diesem Wert hat sich der US-Konzern im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage deutlich verschlechtert. Vor zwei hatten noch 70 Prozent der Dynamics-Nutzer von einer 40- und mehr prozentigen Funktionsauslastung gesprochen.

Am schlechtesten schneidet hier SAP mit 50 Prozent ab. Damit haben sich die Walldorfer im Vergleich zu 2014 mit einem Minus von fünf Prozentpunkten etwas verschlechtert. Die Rate, wie stark der Funktionsumfang eines ERP-Systems von den Anwenderunternehmen ausgeschöpft wird, lässt indes verschiedene Schlussfolgerungen und Interpretationsmöglichkeiten zu. Aus Sicht der Analysten von Panorama Consulting ist ein niedriger Wert für die Funktionsauslastung ein Zeichen dafür, dass sich die Nutzer schwer tun, eine neue Software zu adaptieren. Andererseits könnte ein niedriger Wert auch anzeigen, dass eine Software von Haus aus viele Funktionen und Features mitbringt beziehungsweise damit überladen ist, und die Anwender gar nicht den vollen Funktionsumfang benötigen.

So implementieren und nutzen die Anwender ihr ERP-System

Wenig geändert hat sich in den vergangenen Jahren die Art und Weise, wie Anwenderunternehmen ihr ERP-System implementieren. Wie schon in den früheren Umfragen bevorzugt gut die Hälfte der Befragten ein Phasenmodell bei der Einführung einer neuen ERP-Software. Ein knappes Drittel bevorzugt die Big-Bang-Methode und der Rest fährt eine hybride Einführungsstrategie.

Bewegung kommt dagegen in den Aspekt, wie stark die Anwender ihr ERP-System kundenspezifisch anpassen. Gerade SAP-Systeme standen in der Vergangenheit in dem Ruf, in aller Regel stark modifiziert zu sein und damit mit schuld zu sein an der von vielen Anwenderunternehmen laut und oft beklagten Komplexität von IT-Infrastrukturen. Doch das scheint sich zu ändern. Sprachen vor zwei Jahren noch rund 45 Prozent der SAP-Anwender von einem signifikanten (40 Prozent) beziehungsweise extremen (fünf Prozent), lag deren Anteil in der aktuellen Umfrage bei null Prozent. Der Anteil der Anwender, die ihr SAP-System gar nicht angepasst haben, erhöhte sich von etwa 15 auf 31 Prozent.

Im Oracle-Umfeld waren es allerdings etwas weniger Anwender, die ganz auf die Anpassung ihrer ERP-Software verzichten konnten. Deren Anteil sank von etwa 13 auf sieben Prozent. Die meisten Oracle-Nutzer sprachen von wenig (27 Prozent) beziehungsweise etwas (53 Prozent) Customizing. Die Größe dieser Gruppe hat sich damit im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage etwa verdoppelt. Geschrumpft ist dagegen der Anteil der Oracle-Anwender, die von einem starken beziehungswiese extremen Customising sprachen. Waren das vor zwei Jahren noch vier von zehn Befragten, ordneten sich aktuell nur noch 13 Prozent hier ein.

Während das Customizing unter den SAP- und Oracle-Kunden weniger wird, steigt es im Dynamics-Umfeld. Kein Microsoft-Kunde gab aktuell an, ohne Anpassungen auszukommen. Vor zwei Jahren war es immerhin noch jeder zehnte. Am anderen Ende der Skala sank zwar der Anteil der Anwender mit signifikantem Customizing von einem Drittel auf elf Prozent. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig der Anteil der Nutzer mit extrem angepassten Dynamics-Systemen von null auf 22 Prozent.

Mit wenig Customizing kommen allem Anschein nach die Infor-Kunden aus. Fast ein Drittel bewältigt seinen ERP-Betrieb ganz ohne Anpassungen. Vier von zehn Infor-Anwendern sprachen von einem geringen Customizing-Grad. 13 Prozent gaben an, ihre ERP-Software signifikant angepasst zu haben. Insgesamt scheinen die Appelle der Softwareanbieter zu fruchten. Gerade SAP hatte in den zurückliegenden Jahren seinen Kunden immer wieder ans Herz gelegt, zunächst die Standardsoftware genau daraufhin abzuklopfen, ob sich die benötigten Funktionen dort finden, bevor aufwendige Customizing-Projekte angestoßen würden.

Dass es im Zuge einer ERP-Implementierung zu einer Unterbrechung im Systembetrieb kommt, gehört für die meisten Anwender zur Normalität: 71 Prozent der Dynamics-Nutzer, 60 Prozent der Oracle-Anwender und 57 Prozent der SAP-Kunden wissen davon ein Lied zu singen. Doch während im SAP-Umfeld weniger Unternehmen eine Unterbrechung im Zusammenhang mit der ERP-Einführung zu beklagen hatten, als noch vor zwei Jahren waren es bei Oracle und Microsoft etwas mehr. Am wenigsten sind Infor-Nutzer (47 Prozent) betroffen.

Die Länge der Unterbrechung variiert. Immerhin ein Viertel der SAP-Kunden muss zwischen drei und sechs Monaten warten, bis das neue ERP-System reibungslos läuft. Das ist in dieser Zeitkategorie der höchste Wert. Dynamics-Implementierungen dauern in der Regel ein bis zwei Monate (43 Prozent) und am schnellsten mit zwei bis vier Wochen funktioniert allem Anschein nach die Einführung von Oracle-Software (30 Prozent).

In Sachen Cloud-Nutzung konnte SAP im Vergleich zur Umfrage 2014 etwas zulegen. Der Anteil der Cloud-ERP-Nutzer stieg von knapp 20 auf knapp 30 Prozent und schloss damit zu den Cloud-Anteilen im Oracle und Dynamics-Umfeld auf, die bei jeweils 29 Prozent lagen. Interessanterweise stagnierten die Cloud-Anteile bei den Microsoft- und Oracle-Lösungen im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage. Infor weist aktuell mit 24 Prozent den geringsten Cloud-Nutzungsgrad unter den vier untersuchten Systemen auf.

Allerdings erreichen alle Infor-Cloud-Kunden Kosteneinsparungen in einer Größenordnung von 40 Prozent und mehr im Vergleich zum herkömmlichen ERP-Einsatz. Bei allen anderen Anbieter liegt dieser Anteil deutlich niedriger: SAP und Microsoft schaffen jeweils 20 Prozent, Oracle 17 Prozent. Rund vier von fünf Anwendern von Microsoft-, Oracle- und SAP-Cloud-Lösungen erreicht einen Kostenvorteil niedriger als 40 Prozent. Verbessert hat sich an dieser Stelle die Situation im Microsoft-Umfeld. Vor zwei gaben alle Dynamics-kunden an, sie kämen maximal auf einen Kostenvorteil von 40 Prozent. Verschlechtert hat sich dagegen Oracle. Hier hatten vor zwei Jahren noch vier von zehn Anwendern erklärt, einen Kostenvorteil höher als 40 Prozent mit der Cloud-Lösung zu realisieren. SAP hat sich hier mit einem leichten Anstieg dieses Anteils von 17 auf 20 Prozent etwas verbessert.

Highlights und Fazit

SAP punktet in erster Linie mit seinem hohen Marktanteil. Das dürfte auch mit ein Grund dafür sein, dass die Softwerker aus dem Badischen im Rahmen der Auswahlprojekte besonders oft auf den Short Lists auftauchen und im Zuge dessen auch häufig am Ende als Sieger dastehen. Allerdings laufen die Projekte allem Anschein nach zeitlich gerne aus dem Ruder. Das Delta zwischen geplanter und realer Implementierungsdauer ist bei SAP am größten.

Oracles ERP-Lösungen kommen die Anwender teuer. Die Projektkosten und auch die Differenz zwischen geplanten und realen Kosten liegen im Vergleich am höchsten. Dafür dauert die Unterbrechung des laufenden Betriebs im Zuge der ERP-Implementierung im Oracle-Umfeld am kürzesten.

Microsoft kämpft nach wie vor mit einem geringen Marktanteil im weltweiten ERP-Geschäft und taucht infolgedessen auch nicht so oft auf den Shortlists auf. Die Gesamtkosten für Dynamics-Vorhaben liegen zwar vergleichsweise niedrig. Doch die Einführung dauert lange.

Projekte mit Infors ERP-Lösungen lassen sich am besten kalkulieren, was Zeitaufwand und Kosten betrifft. Auch in Sachen Funktionalität kann Infor überzeugen. Allerdings findet sich der US-Anbieter noch vergleichsweise selten auf den Short Lists der Anwenderunternehmen wieder.

Im Zuge von ERP-Einführungen tauchen immer wieder die gleichen Probleme auf: Zeit- und Kostenpläne laufen aus dem Ruder, es kommt im Zuge der Implementierung zu langen Unterbrechungen des laufenden Betriebs und unter dem Strich ziehen die Unternehmen zu wenig Vorteile aus einem neuen ERP-Systems. Diese Probleme, die bereits im Rahmen der vergangenen Umfragen immer wieder genannt wurden, dominieren auch die jüngste Studie.

Dabei seien die Ursachen nicht zwangsläufig der Software oder dem Anbieter anzulasten, warnen die Analysten. Vielmehr resultierten viele Probleme aus Fehlern in der Projektorganisation. Wer ein ERP-Projekt hinsichtlich der betroffenen Mitarbeiter und der Prozesse nicht richtig vorbereitet, wird auch keine Vorteile aus einem neuen ERP-System ziehen können, lautet die Schlussfolgerung der Panorama-Consulting-Experten. Da könne die ERP-Software noch so gut sein.

Für den Bericht "Clash oft the Titans 2016" haben die Experten von Panorama Consulting Solutions Antworten von 519 Unternehmen ausgewertet, die sich mit der Einführung eines ERP-Systems von Infor, Microsoft, Oracle oder SAP beschäftigt hatten beziehungsweise eine der entsprechenden Softwarelösungen im Einsatz hatten. Die Daten wurden im Zeitraum von Juli 2014 bis Oktober 2015 erhoben.