Generation Y

Junge Bewerber setzen auf mobile Jobsuche, Firmen nicht

16.05.2014
Während die Generation Y bereits verstärkt mobil nach Jobs sucht, haben sich Arbeitgeber noch nicht auf diesen Trend eingestellt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Jobbörse Absolventa Jobnet und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass mittlerweile genauso viele Kandidaten ihre Jobsuche über das Smartphone betreiben (43 Prozent) wie über ihren stationären PC. Jeder Fünfte nutzt sein Tablet dazu. Insgesamt sind 97 Prozent der Studienteilnehmer überzeugt, dass die mobile Jobsuche künftig noch wichtiger wird. Gleichzeitig sind die befragten Jobsucher aber unzufrieden mit dem Angebot der Arbeitgeber - fast die Hälfte (48 Prozent) von ihnen findet, dass die Karriere-Websites modernen mobilen Anforderungen nicht entsprechen.

Nachwuchs will mobiles Bewerben

In einem Ergebnis der Studie geht es um das Thema mobile Bewerbung. Young Professionals zeigen sich überwiegend offen dafür. Zwar haben sich bisher erst 13 Prozent der Befragten mobil auf eine Position beworben, mehr als die Hälfte (53 Prozent) würde dies aber tun, wenn die Möglichkeiten dafür auf Karriere-Websites oder Online-Jobbörsen geeigneter wären. Die Argumente für eine mobile Bewerbung liegen in den Augen des Nachwuchses vor allem in der damit verbundenen Zeit- und Ortsunabhängigkeit sowie in der Möglichkeit, sich schnell auf eine offene Stelle zu bewerben.

Ingo Weller, Leiter des Instituts für Personalwirtschaft an der LMU München, zeigt sich überrascht über den ausgeprägten Wunsch vieler Studienteilnehmer, mobile Devices für Bewerbungen zu nutzen: "Ganz offensichtlich treten im zukünftigen Bewerbungsverhalten alte Werte wie Sorgfalt und das Einhalten von Formalien in den Hintergrund und werden durch neue Werte wie Geschwindigkeit und Flexibilität ersetzt."

Sorgfältig eine Bewerbungsmappe erstellen war gestern - heute plädiert die Mehrheit der Bewerber für schnelle mobile Möglichkeiten der Jobsuche.
Foto: anyaberkut - Fotolia.com

Zugleich kritisiert er aber: "Das Nutzerverhalten, so wie es in der Studie dokumentiert ist, ist noch sehr durch Wunschdenken geprägt. Was sich durchsetzen lässt und wird, aus beiden Arbeitsmarktperspektiven, wird sich erst noch zeigen müssen."

Für die überwiegende Zahl der nachstrebenden Kandidatengeneration sind Arbeitgeber, die sich auf den mobilen Trend in der Jobsuche einstellen, attraktiver und moderner. Hintergrund: 60 Prozent der Teilnehmer nehmen Unternehmen, die sich nicht optimal mobil präsentieren, als unattraktiven Arbeitgeber wahr, bei dem sie sich eher ungern bewerben würden. Im Gegenzug werden "mobilen Arbeitgebern" positive Markenwerte zugeschrieben. Sie gelten als modern, zukunftsfähig, dynamisch und erreichbar. Unbedingte "Must Haves" aus Sicht der Kandidaten sind mobil optimierte Unternehmensinformationen (85 Prozent), mobil optimierte Stellenanzeigen (79 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich über ein Profil aus einem Business-Netzwerk zu bewerben (40 Prozent). Besonders in der Pflicht, was mobil gut aufbereitete Inhalte betrifft, sind nach Meinung der Generation Y Arbeitgeber aus den Berufsfeldern IT, Marketing und Vertrieb.

Neben den Arbeitgebern stellen die jungen Kandidaten auch vielen Online-Jobbörsen kein gutes Zeugnis aus, was deren mobilen Auftritt betrifft. Denn während 92 Prozent der Studienteilnehmer erwarten, dass das Angebot hier den aktuellen Anforderungen entspricht, sind immerhin noch 43 Prozent der Befragten unzufrieden damit. Sie bemängeln in erster Linie Stellenanzeigen, die auf einem kleinen Bildschirm unübersichtlich ausfallen, schwere Lesbarkeit durch falsche Textgrößen sowie lange Ladezeiten. (hk)

Arbeitgeber
Wo junge Informatiker arbeiten möchten
Sie sind schon einige Jahre im Job und wurden von den Marktforschern von Trendence gefragt, für wen sie am liebsten arbeiten wollen. 6300 junge Berufstätige haben bei der Umfrage mitgemacht, darunter knapp 500 mit einem Studium der (Wirtschafts-) Informatik.
Google bleibt Traumarbeitgeber...
...von Informatikern, aber auch für Young Professionals anderer Fachrichtungen ist der Suchmaschinenkonzern auf Platz zwei der beliebtesten Arbeitgeber.
Starke Produkte wie Autos...
...ziehen Absolventen und Young Professionals schon seit jeher an.
Deutschlands größter Softwarekonzern SAP...
...konnte sich im Informatiker-Ranking Platz drei sichern.
Audi ist unter Informatikern...
...wie Young Professionals anderer Fachrichtungen gleichermaßen beliebt. Die Ingolstädter landen auf Platz 5 ( Informatiker) beziehungsweise Platz 3 (allgemein).
Microsoft wünschen sich...
...zwar viele Informatiker als Arbeitgeber (6. Platz), aber unter anderen Jungakademikern ist der Softwarekonzern weniger beliebt ( Platz 32).
Mit Porsche auf Platz 10...
schaffte es der dritte Autobauer unter die Top-Ten der IT-Arbeitgeber. Auch im allgemeinen Ranking sind die Zuffenhausener mit Rang 6 bestens platziert.
Accenture-Chef Frank Riemensperger...
...hat gut lachen. Sein Unternehmen ist die am besten platzierte Unternehmensberatung im Arbeitgeber-Ranking der Informatiker ( Platz 11).
Automobilzulieferer Bosch...
....profitiert von der Attraktivität der Autobranche: Platz 13 im Informatiker Ranking und sogar Platz 4 im allgemeinen Ranking.
Auch Forschung ist für Jungakademiker faszinierend...
...die Fraunhofer Gesellschaft kann ihren 13. Platz vom Vorjahr behaupten und teilt ihn mit...
Volkswagen.
Im allgemeinen Ranking schneiden die Wolfsburger nur unwesentlich schlechter ab, Platz 15.
Die Boston Consulting Group...
....ist unter Informatiker ( Platz 16) wie auch unter anderen Jungakademikern ( Platz 10) beliebt.
Konkurrent McKinsey...
...landet nur einen Platz hinter Boston Consulting im IT-Arbeitgeber-Ranking.
Forschen macht Spaß, zweiter Teil:
Die Max-Planck-Gesellschaft verbesserte sich im IT-Arbeitgeber-Ranking um drei Plätze auf Rang 19.
Die Deutsche Bank...
...ist auf Platz 22 die einzige Bank unter den TOP 25 der IT-Arbeitgeber.
Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen....
...verbesserte sich um 30 Plätze im IT-Arbeitgeber-Ranking auf Rang 25. Unser Bild zeigt Netzadministrator Martin Lauter im Einsatz. Weltweit arbeiten über 1000 IT-Profis für den Getriebespezialisten.