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Jobsuche und Karriere: Tipps für Xing, LinkedIn und Co.

26.07.2009 von Karen Funk
Wer einen Job sucht, sollte auch in Online-Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn präsent sein. Social Networks dienen nicht nur der (beruflichen) Kontaktpflege, sondern auch der Selbstvermarktung. Sie sind Ihr Aushängeschild im Web.

Wer einen Job sucht, greift heute nicht nur zur Tageszeitung, sondern sucht in Online-Jobbörsen wie Jobscout24, Stepstone, Monster, Placement24.com oder Experteer. Das „Suchen“ ist aber nur die eine Seite. In Online-Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn haben Sie nicht nur die Möglichkeit zur beruflichen Kontaktpflege. Hier können und müssen Sie sich auch selbst im besten Licht präsentieren. Wenn Sie sich bewerben, können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Personabteilung Ihres Wunscharbeitgebers auch in Xing und/oder LinkedIn auf die Suche nach Ihnen geht. Welche Fehler Sie dabei vermeiden müssen, lesen Sie im TecChannel-Artikel Social Networks als Karriere-Killer.

Alle Mitgliederlegen ein Profil von sich an, in dem sie sich je nach eigenem Gutdünken darstellen: Ihre aktuelle Jobposition, ihren Werdegang, ihre Qualifikationen, woran sie interessiert sind oder welche Kontakte sie haben. Wichtig ist nicht nur, wen kenne ich, sondern wer kennt mich? Im besten Fall muss man sich nicht selbst um einen Job bemühen, sondern wird von einem Kontakt angesprochen und erhält ein Angebot.

10 Karrieretipps für Online-Business-Netzwerke

Wenn es darum geht einen neuen Job zu finden, sollten Sie alle Möglichkeiten nutzen, die zur Verfügung stehen. Das Online-Network LinkedIn, das weltweit 36 Millionen Mitglieder besitzt, hat zehn Tipps zusammengestellt, wie Online-Business-Netzwerke die eigene Jobsuche optimal unterstützen können. Wichtigste Grundvoraussetzungen sind laut LinkedIn ein vollständig ausgefülltes Profil und wenigstens 20 Kontakte. Alle weiteren Ratschläge der Netzwerkprofis lesen Sie in der nachfolgenden Bilderstrecke:

So nutzen Sie Online-Business-Netzwerke
1. Lassen Sie sich von Kollegen empfehlen
Eine Empfehlung von Seiten Ihrer Kollegen und Geschäftspartner hebt nicht nur Ihre Stärken hervor sondern zeigt auch, dass Sie ein geschätzter Mitarbeiter sind. Als Führungskraft können Empfehlungen der Mitarbeiter zum Beispiel Ihre Führungsqualitäten unterstreichen. LinkedIn gibt Ihnen die Möglichkeit, ganz einfach andere Mitglieder in Form eines kurzen Texts auf dem Profil des jeweiligen Kontakts <b>weiterzuempfehlen</b>.
2. Schauen Sie nach, wo Menschen mit ähnlichen Qualifikationen arbeiten
Suchen Sie nach Unternehmen, die Personen mit ähnlichen Qualifikationen einstellen. Wenn Sie zum Beispiel ein Webentwickler in Hamburg sind, suchen Sie anhand der <b>Postleitzahlen und Stichwörter</b> (JavaScript, XHTML etc.) nach Personen mit LinkedIn Profilen in Ihrer Umgebung. Hieran können Sie sich orientieren und ein Gespür dafür entwickeln, welche Unternehmen ein Interesse an Personal haben, die Ihren Qualifikationen entsprechen.
3. Recherchieren Sie, wo die Angestellten eines Unternehmens vorher beschäftigt waren
Finden Sie heraus, wo Angestellte eines bestimmten Unternehmens vor ihrer jetzigen Stelle gearbeitet haben. Diese Informationen sind für Ihre Suche sehr hilfreich. Sie können so erfahren, auf welche Kriterien ein Unternehmen bei Neuanstellungen besonderen Wert legt. LinkedIn bietet hierfür eine <b>erweiterte Unternehmenssuche</b>. Auf den recherchierten Unternehmensprofilen können Sie den Werdegang der Angestellten nachverfolgen, bevor diese Ihre Arbeit bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber aufgenommen haben.<br /> Beispiel:<a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM vorher"</a>
4. Finden Sie heraus, wohin die Angestellten eines Unternehmens wechseln
Die LinkedIn Unternehmensprofile (<b>"Unternehmenssuche"</b>) geben Ihnen auch darüber Auskunft, für welchen Arbeitgeber die Angestellten als nächstes arbeiten, nachdem sie ein Unternehmen verlassen haben. Diese Informationen können Sie wiederum nutzen, um weitere potenzielle Arbeitgeber zu erschließen.<br /> Beispiel: <a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM nachher"</a>
5. Überprüfen Sie, ob ein Unternehmen momentan Arbeitskräfte einstellt
Unter der Rubrik <b>"Neue Mitarbeiter"</b> zeigen Ihnen die Unternehmensprofile auf LinkedIn Personen, die erst kürzlich eingestellt wurden. Mit diesen neuen Angestellten können Sie Kontakt aufnehmen und nach wertvollen Tipps fragen. Dazu können Sie den gesamten Werdegang einsehen und herausfinden, was sie für den Arbeitgeber so attraktiv gemacht hat.
6. Nehmen Sie Kontakt mit Personalentscheidern auf
Jobbörsen auf Online-Businessnetzwerken bieten Ihnen neue Kontaktmöglichkeiten. Achten Sie bei den Kontaktpersonen zu den ausgeschriebenen Stellen besonders auf diejenigen Kontakte, die nicht mehr als zwei Beziehungen von Ihnen entfernt sind. Ideal wäre, wenn Sie jemanden kennen, der diejenige Person kennt, welche das Jobangebot aufgegeben hat. Tipp: Weniger als <b>zwei Personen</b> sollten Sie bei einer direkten Ansprache nicht von dem zuständigen Personalleiter trennen. Weitere Unternehmen, zu denen Sie über Kontakte verfügen, finden Sie unter "Unternehmen in Ihrem Netzwerk" auf Ihrem LinkedIn <b>Stellenmarkt</b>.
7. Knüpfen Sie Kontakte mit dem richtigen Ansprechpartner für Personalfragen
Der beste Weg, um mit dem Personalleiter in Kontakt zu treten, führt über eine Person, die ihm <b>persönlich bekannt</b> ist. Verfügen Sie nicht über einen solchen Kontakt, können Sie LinkedIn dazu nutzen, jemanden innerhalb des Unternehmens zu finden, der für Sie den Kontakt herstellt. Erhält der Personalverantwortliche Ihre Bewerbung von einem seiner Kollegen, dann wird sie weitgehend auch beachtet.
8. Lüften Sie geheime Qualifikationsanforderungen
Stellenanzeigen sagen nicht immer alles darüber aus, welche Qualifikationen der Personalverantwortliche für eine bestimmte Stelle tatsächlich sucht. Versuchen Sie über <b>Kontakte innerhalb des Unternehmens</b> einen Einblick darüber zu erhalten, was wirklich für diesen Job zählt. Über LinkedIn können Sie mit Hilfe der <b>Unternehmenssuche</b> herausfinden, welche Beziehungen Sie innnerhalb Ihres Netzwerks mit dem Unternehmen verknüpfen. Fehlen Ihnen diese Kontakte, dann sehen Sie sich die Profile derjenigen an, die in diesem Unternehmen arbeiten und ziehen Sie hieraus Schlüsse, welche Qualifikationen besonders gefragt sind.
9. Steigen Sie bei Startups ein
Wenn Sie bei großen Unternehmen keinen Erfolg haben, ist es möglicherweise an der Zeit, es mit einem Startup zu probieren. Netzwerke wie LinkedIn erlauben eine <b>erweiterte Suche</b>, bei der Sie "Startup" als Stichwort eingeben können. Sie können die Suche im Weiteren auf bestimmte Branchen (Web 2.0, Biotechnologie, etc.) und Standorte einschränken.
10. Bauen Sie sich Ihr Netzwerk auf, bevor Sie es tatsächlich brauchen
Ein letzter Tipp: Abgesehen von der wirtschaftlichen Lage und dem Verlauf Ihrer Karriere stellt ein starkes Netzwerk immer eine gute Basis für die Sicherheit Ihres Jobs dar. Warten Sie mit dem Aufbau Ihres Netzwerks deshalb nicht, bis die Zeiten sich zum Schlechten wenden. Der Schlüssel zu erfolgreicher Netzwerkarbeit ist nicht die Antwort auf die Frage, wen Sie kennen, sondern vielmehr <b>wer kennt Sie</b>. Und weiterhin gilt: Verschwenden Sie keine Zeit damit, sich zu fragen, was bestimmte Personen für Sie tun können, sondern bedenken Sie immer, was Sie für Ihre Kontakte leisten können.

Das richtige Foto für Xing, LinkedIn und Co.

Wer auf einem Online-Business-Network wie Xing sein Profil hinterlegt hat, sollte darauf achten, dass bei der Selbstpräsentation alles stimmt, auch das Foto. Allerdings ist vielen Xing-Community-Mitgliedern das offenbar nicht bewusst. Die Hamburger Karriereberaterin Svenja Hofert hat mehr als 100 Profil-Fotos von potenziellen und zufällig ausgewählten Jobsuchern im Portal Xing.de unter die Lupe genommen und kam zu dem Ergebnis, dass 95 Prozent nicht dem Business-Umfeld angemessen wären. So seien Fotos meist zu privat, zeigten zu viel Körper oder zu bunte Hintergründe oder seien einfach schlecht digitalisiert.

"Wer sich im Internet mit einem schlechten Foto darstellt, schädigt sein Image und senkt die Chancen auf ein Jobangebot", sagt Hofert. Die Autorin von "Jobsuche und Bewerben im Web 2.0" (Eichborn-Verlag) empfiehlt, sich für einen bewussten Auftritt im Internet zu entscheiden. "Letztendlich ist die Präsenz bei Xing & Co. Nichts anderes als eine latente Dauerbewerbung." Aber auch Xing-Mitglieder, die in ihrem aktuellen Job glücklich sind, sollten auf ihre Foto-Präsenz achten. "Wenn den Geschäftsführer aus der Xing-Mail eine Unternehmensberaterin mit Käppi und Neckholder-Shirt anlächelt, wird er deren Angebot sicher weniger ernst nehmen." Die Karriereexpertin hat sieben Tipps zusammengestellt, die man bei einem professionellen Foto bei Xing & Co beachten sollte, die wir Ihnen in Form einer Fotogalerie präsentieren:

Dieser Artikel basiert auf Beiträgen unserer Schwesterpublikation Computerwoche.