Honorarvergleich IT-Freiberufler

Java bleibt Spitzenreiter

27.05.2015 von Johannes Königes
Java ist die am häufigsten nachgefragte Programmiersprache. Dahinter folgt C++ sowie in dessen Windschatten, das im Aufwärtstrend befindliche C#. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Projektportals Gulp hervor.

Vor zwei Jahren registrierte das Projektportal Gulp in 18 Prozent aller Projektanfragen Java als Anforderung an Freiberufler. Mittlerweile wird die Programmiersprache nur noch in 16 Prozent aller Projektanfragen vorausgesetzt. So sank die Zahl an Projektanfragen zu Java seit Januar 2013 von damals 2.426 auf 1862 im März 201. Trotz der nachlassenden Nachfrage bleibt Java aber die am häufigsten im Projektmarkt nachgefragte Programmiersprache. Sie wird fünf Mal so häufig eingefordert wie die Programmiersprachen C++ und C#.

Freiberufliche Java-Entwickler fordern 75 Euro in der Stunde.
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Auch die Programmiersprache C++ musste im selben Zeitraum wie Java einen Abfall der Projektangebote in Kauf nehmen. Auch hier befand sich der Höhepunkt im Januar 2013 mit einem Wert von 6,9 Prozent. Mit jedoch aktuell lediglich drei Prozent befindet sich C++ auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2014. Im Januar 2013 gingen noch 904 Anfragen zu C++ ein, knapp zwei Jahre später, im März 2015, beläuft sich dieser Wert auf nunmehr magere 388.

C# verharrt relativ konstant zwischen drei und vier Prozent aller Projektanfragen und hatte seine Höchstwerte, mit dem Überschreiten der fünf Prozent Marke, im März und Juli 2013. Der Tiefstwert hingegen wurde im September 2014 mit nur 2,2 Prozent erreicht. Im Hinblick auf die Anzahl der Anfragen war der Juni 2013 mit 686 der lukrativste Monat für C#, der November 2013 mit einer Wert von 286 Angeboten der schlechteste.

Entwicklung der Stundensätze

Einen kontinuierlichen Anstieg kann man über die Jahre hinweg bei den Stundensatzforderungen der bei Gulp registrierten IT-Freiberufler beobachten. Ein Java-Entwickler beispielsweise hat seine Stundensatzforderung von 72 Euro Anfang 2013 um drei Euro auf 75 Euro, Stand heute, erhöht. Freiberufler mit C++-Wissen und C#-Know-how haben um je zwei Euro aufgestockt, nämlich Erstere von 69 auf 71 Euro und Zweitere von 68 auf 70 Euro.

Regionale Verteilung der Projektanfragen

München und Frankfurt am Main vereinigen die relative Mehrheit der Projektanfragen auf sich, in denen Kenntnisse in Java, C++ und welche in den Gebieten Java, C++ und C# an IT-Freiberufler versendet werden. In den Regionen um Frankfurt herum, zum Beispiel in Mannheim und Kaiserslautern, liegt der Anteil von Java-Projektanfragen höher, (17,5 Prozent) als der von C++ (12,9 Prozent) und C# (14,5 Prozent). C++ ist vor allem im Raum um München, Ulm sowie Ingolstadt mit 26,9 Prozent stark vertreten. C# wird wohl in den Gegenden rund ums Ruhrgebiet geschätzt, schlägt es dort doch mit immerhin 8,3 Prozent zu Buche.

Freiberuflermarkt 2015: Die Prognosen der Vermittler
Agenturen, die IT-Freiberufler vermitteln,...
... konnten sich 2014 über ein zweistelliges Umsatzwachstum freuen. Auch für das neue Jahr rechnen sie mit einem deutlichen Plus. Lesen Sie ihre wichtigsten Prognosen für 2015.
Nikolaus Reuter, Etengo:
"Das Marktvolumen für freiberufliche IT-Spezialisten wird 2015 in Deutschland erstmals mehr als neun Milliarden Euro betragen."
Christian Neuerburg, DIS:
"Freiberufliche ERP- und SAP-Berater bewegen sich immer noch auf einem sehr hohen Niveau und werden stark nachgefragt."
Simon Gravel, Freelancer.Net GmbH:
"Alle Skills, die mit Mobile-Entwicklung (Web/Apps/Cloud) zu tun haben, ziehen ebenfalls stark an."
Peter Schneider, top itservices:
"Neben den Trendthemen wie Cloud Computing, E-Mobility, Big Data und Industrie 4.0 gibt es vielfältige Aufgaben im IT-Betriebsumfeld, etwa in der Administration von Datenbanken, Rechnernetzen und Systemen."
Maxim Probojcevic, Solcom:
"Die größten Wachstumschancen sehen wir in diesem Jahr in den Branchen Transport, ­Logistik, Finanzen und Dienstleistung."
Günter Hilger, Geco:
"Je mehr interne Mitarbeiter fehlen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Unternehmen auf externes Personal zurückgreifen müssen."