IT-Outsourcing: Pünktlich wichtiger als billig

21.08.2006
Chancen für deutsche Software-Schmieden sieht die PPI AG, denn der Preis ist nicht das wichtigste Kriterium für Outsourcing-Entscheidungen. Termingerechte Lieferung ist für 75 Prozent der Entscheider dagegen ein echtes Anliegen.

Deutsche Unternehmen stufen die termingerechte Lieferung bei Software-Projekten wichtiger ein als das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für drei Viertel der IT-Entscheider gehört die Pünktlichkeit des externen Dienstleisters zu den drei Top-Kriterien einer Outsourcing-Entscheidung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird dagegen nur von gut der Hälfte der Experten als sehr wichtiger Outsourcing-Faktor genannt. Das ist das Ergebnis der Studie "Software Made in Germany" der PPI AG.

Damit haben deutsche Software-Häuser gegenüber den IT-Dienstleistern aus Osteuropa oder Übersee einen klaren Wettbewerbsvorteil. Denn gut ein Drittel der Experten hält heimische Partner für besser geeignet, die engen Lieferzeiten im Rahmen eines Software-Projekts zuverlässig einzuhalten. Nur jeder zehnte Befragte sieht Near- oder Offshore-Dienstleister beim Zeitmanagement besser aufgestellt.

Bei der Betrachtung des Preis-Leistungs-Verhältnisses wendet sich das Blatt. Hier halten mehr als die Hälfte der Befragten die Angebote der Near- oder Offshore-Dienstleister für attraktiver. Allerdings fällt dieser Kostenvorteil im Prozess der Outsourcing-Entscheidung überraschend wenig ins Gewicht: Denn das reine Preis-Leistungs-Verhältnis gehört nicht zu den drei wichtigsten Entscheidungsfaktoren.

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind gefragt

Statt sich auf den reinen Kostenaspekt zu konzentrieren, kommt es den Unternehmen neben der Pünktlichkeit vor allem auf die Abdeckung der fachlichen Anforderungen und auf die Zuverlässigkeit einer Software an. Rund 80 Prozent der IT-Experten sind an der Passgenauigkeit der Software-Lösung interessiert. Für drei Viertel rangiert die Robustheit im praktischen Einsatz vor der Kosteneffizienz. Zur Umsetzung dieser Ziele hält mehr als die Hälfte der IT-Entscheider die heimischen Dienstleister für besser geeignet. Nur gut jeder Zehnte sieht bei Near- und Offshore-Anbietern die größere Kompetenz, maßgeschneiderte Lösungen für das Aufgabenprofil der Vergabefirma zu liefern.

Etwas dichter fällt die Beurteilung bei der Zuverlässigkeit aus. Gut jeder zehnte IT-Experte hält die Software-Lösungen von Near- oder Offshore-Anbietern im praktischen Einsatz für robuster. Gut ein Viertel der Befragten gibt dagegen deutschen Software-Häusern den Vorzug. Wie sich an diesen Einschätzungen zeigt, stützen sich die Auslagerungsentscheidungen auf ein differenziertes Anforderungsprofil. In der Mehrzahl der Kriterien können deutsche Software-Häuser auf Wettbewerbsvorteile setzen.

Die Studie "Software Made in Germany" ist das Ergebnis einer Befragung von 296 IT-Entscheidern. In einem Methodenmix aus schriftlicher Befragung und Online-Befragung wurden die Daten vom 10. Mai bis 14. Juni 2006 erhoben. (mha)

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