IT-Branche erwartet Wachstum – 20.000 offene Stellen

16.04.2007
Nach Angaben des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien erwarten 78 Prozent der Hightech-Unternehmen in 2007 höhere Umsätze als im Jahr zuvor. Gleichzeitig habe der Fachkräftemangel dramatisch zugenommen.

Laut BITKOM gehe jedes fünfte Unternehmen für 2007 sogar von einem zweistelligen Wachstum aus. Den Fachkräftemangel würde bereits jedes zweite Unternehmen als Markthemmnis empfinden. Dies habe eine aktuelle Umfrage des Verbands in der IT- und Telekommunikationsbranche ergeben. Besonders zuversichtlich seien die Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen: 82 beziehungsweise 84 Prozent erwarten für dieses Jahr steigende Umsätze.

BITKOM-Index: Die Unternehmen gehen von einem Umsatzwachstum für 2007 aus. (Quelle: BITKOM)

Der Verband bestätigt auf Basis seiner Umfrage seine Wachstumsprognose für den deutschen Markt für Informationstechnik und Telekommunikation inklusive digitaler Consumer Electronics von 2,0 Prozent auf 149,1 Milliarden Euro. Der BITKOM-Index bewege sich im Gleichschritt mit dem Ifo-Index. Der Index sei im ersten Quartal um 3,6 Punkte auf 50,8 Zähler gestiegen.

Wachstumsfeld Embedded Systems

Selbst bei den Herstellern von IT-Hardware sei die Lage leicht optimistischer als noch vor drei Monaten. So rechnen immerhin 65 Prozent dieser Unternehmen für 2007 mit steigenden Umsätzen. Dies sei ein Zuwachs von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Nur jeder siebte Hersteller rechne mit einem nachlassenden Geschäft. Die Gewinnerwartungen hätten sich trotz des scharfen Preiswettbewerbs in diesem Marktsegment verbessert.

So rechnen 57 Prozent der Unternehmen mit höheren Gewinnen, vor drei Monaten waren dies nur 35 Prozent. Optimistisch sei auch die Stimmung in der Kommunikationstechnik, dort erwarten 78 Prozent der Unternehmen ein Umsatzplus. Dafür sorge insbesondere das schnelle Wachstum bei den Breitbandanschlüssen.

Ein strategisches Wachstumsfeld seien für Deutschland die Embedded Systems. Hier fiele ein erheblicher Teil der Wertschöpfung, die Entwicklung der eingesetzten Software, direkt in der Anwendungsbranche an. Besonders die verarbeitende Industrie entwickle solche Systeme und setzte sie ein. Der weltweite Markt für Embedded Systems steige nach einer aktuellen Studie von Roland Berger und BITKOM von rund 143 Milliarden Euro auf knapp 200 Millionen Euro im Jahr 2010.

Fachkräftemangel – 20.000 offene Stellen

Während sich die Nachfrage sehr erfreulich entwickelt, habe nach Angaben des Verbands der Fachkräftemangel in der ITK-Branche weiter zugenommen. So gaben 54 Prozent der Unternehmen an, dass der Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtige. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Befragungen im Jahr 2001. Vor anderthalb Jahren habe nicht einmal jedes fünfte Unternehmen Probleme gehabt, auch die gesuchten Spezialisten zu finden.

Für 2007 planen derzeit 55 Prozent der Unternehmen einen Personalaufbau. Vor allem mittelständische Softwarehäuser und IT-Dienstleister stellen nach Angaben des Verbands ein. Derzeit gäbe es in der ITK-Branche laut Umfrage rund 20.000 offene Stellen. Gesucht würden insbesondere Softwareentwickler und IT-Berater mit Know-how in Anwenderbranchen. (mje)

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