IT-Arbeitsmarkt im Aufwärtstrend

13.01.2006
Im vergangenen Jahr wurden rund 25 Prozent mehr IT-Jobs ausgeschrieben als 2004.

Von 16.673 auf 20.961 kletterte die Zahl der IT-Stellenangebote, die 2005 in 40 Tageszeitungen und der Computerwoche ausgeschrieben wurden. Der Personaldienstleister Adecco, der die Untersuchung regelmäßig vornimmt, sieht darin eine Bestätigung dafür, dass es wieder aufwärts geht. Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für Fach- und Führungskräfte stieg die Zahl der freien Positionen laut Adecco um 14 Prozent auf 128.751.

Die meisten Offerten entfallen mit 6240 Angeboten nach wie vor auf die Beratungs- und Software-Häuser, die mit 50 Prozent auch einen starken Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verbuchten. Am spektakulärsten ist das Plus in der Luft- und Raumfahrtindustrie - wenn auch auf kleinem Niveau: Dort stieg die Zahl der Jobangebote von 32 auf 212. Ein starkes prozentuales Wachstum melden auch die Zeitarbeitsfirmen.

Mehr IT-Profis suchten vor allem die Maschinenbauer, die Verlage, die Elektronikindustrie sowie die Telekommunikationsbranche. Im öffentlichen Dienst blieb die Zahl der ausgeschriebenen Stellen mit rund 2100 auf Vorjahresniveau. Weniger Jobs boten indes die Chemie- sowie die Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie an.

Wirtschaftsinformatiker stark im Kommen

Die Frage, welche IT-Qualifikation besonders gefragt war, lässt sich eindeutig beantworten: Allein 4739 Offerten gab es für Anwendungsentwickler, fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch stärker stieg das Interesse an Internet-Spezialisten, wenn auch auf insgesamt niedrigem Niveau. Nach 370 Stellen in 2004 wurden 2005 662 ausgeschrieben. Stärker gesucht als im Vorjahr sind auch Verkäufer, Datenbank- sowie Systemspezialisten und Organisatoren. Leicht zurückgegangen sind dagegen die Angebote im Netzwerk- sowie im Großrechnerumfeld.

Arbeitgeber erwarten von ihren künftigen Mitarbeitern am ehesten ein Informatikstudium. Rund ein Drittel der ausgeschriebenen Positionen sind ohne diese Qualifikation nicht zu bekommen. Es folgt das Ingenieursdiplom, das in 27 Prozent der Angebote verlangt wurde. Stark im Kommen sind die Wirtschaftsinformatiker.

Das Angebot für diese Zielgruppe hat sich mit rund 870 Offerten in den letzten beiden Jahren verdoppelt, macht aber bezogen auf alle IT-Jobs nur etwa fünf Prozent aus. Für genauso viele IT-Positionen wurden Betriebswirte gesucht. Auf Mathematiker und Physiker entfallen zusammen nicht einmal ein Prozent der Angebote. Auffällig ist auch, dass IT-Jobs fast nur noch an Kandidaten mit Hochschulstudium vergeben werden. 85 Prozent der Betriebe wollten im Zeugnis diesen Abschluss sehen, 2004 waren es 84 und im Jahr davor 83 Prozent.

Die meisten Computerfachleute werden in Bayern gesucht, nachdem im Vorjahr Nordrhein-Westfalen ganz vorne lag. Rund 3600 IT-Stellen entfallen auf das südlichste Bundesland, gefolgt von Baden-Württemberg mit 3100 Jobs und der Region an Rhein und Ruhr mit rund 3000 Offerten. (Hans Königes/mje)

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