Zweifacher Pwn2Own-Gewinner äußert sich

Interview mit Charlie Miller: Ist Windows 7 oder Mac OS X sicherer?

02.03.2010
Oneitsecurity.it hat mit Charlie Miller über die Sicherheit kommerzieller Betriebssysteme gesprochen. Miller hat 2008 und 2009 den Pwn2Own-Wettbewerb gewonnen.

Am 24. März 2010 ist es wieder so weit. Der dreitägige Pwn2Own-Wettbewerb sucht wieder einen Gewinner. Charlie Miller hat das Sicherheitstreffen zwei Jahre in Folge für sich entscheiden können. Beide Male nutzte er eine Schwachstelle in Safari unter Mac OS X aus. Oneitsecurity.it fragte daher, ob Safari auch sein Ziel im Jahre 2010 sei. Dieser antwortete, dass nichts vor ihm sicher sei. Möglicherweise wird er wieder Safari angreifen, aber auch das iPhone und Android seien anvisierte Ziele.

Auf die Frage ob Windows 7 oder Snow Leopard schwerer zu knacken sei, gibt Miller Windows 7 einen leichten Vorteil. Das Microsoft-Betriebssystem mache es einem Angreifer etwas schwerer, da es komplette ASLR (Address Space Layout Randomization) mit sich bringt. Ebenso sei die Angriffsfläche geringer, da per Standard weder java noch Flash installiert seien. Wegen ASLR und DEP (Data Execution Prevention) sei Windows in der Vergangenheit viel schwerer zu knacken gewesen. Allerdings zeigte die letzte Black Hat DC, wie man diese Sicherheitsmaßnahmen umgehen könne. Das Hauptproblem seien die Browser, sagte Miller. Auf die Frage was die sicherste Kombination zwischen Browser und Betriebssystem sei, spielte er Flash den schwarzen Peter zu. Es machen keine großen Unterschiede ob man Chrome oder IE8 unter Windows 7 einsetze. Wichtig sei, dass die Anwender kein Flash installieren. Linux sei laut Miller genauso angreifbar wie andere Systeme. Das Open-Source-Betriebssystem werde in der Regel mit den gleichen Browsern ausgestattet. Die Veranstalter verzichten aber auf einen Einsatz, da es nur wenige als Desktop-System einsetzen. (jdo)

Die besten Sicherheits-Tools
rkhunter
Das Tool rkhunter macht genau das, was der Name „The Rootkit Hunter project“ verspricht: Es kann unter den meisten Linux- und Unix-Systemen versteckte Rootkits aufspüren.
Secunia PSI
Der kostenlose Secunia Perrsonal Software Inspector, kurz PSI, überprüft die installierten Anwendungen auf dem PC und kann veraltete Programme und Risiken aufzeigen. Links zu Updates zeigt PSI ebenfalls an.
TrueCrypt
Sensible Daten gehören nicht frei zugänglich auf Computer oder Wechselmedien. TrueCrypt verschlüsselt gratis Platten, Partitionen oder bindet Datei-Container als chiffrierte virtuelle Laufwerke ein. Die Informationen sind so unter Windows, Linux und Mac OS sicher vor Ausspähung.
Lauschangriff
Um Ordner oder Laufwerke auf Löschungen, Umbenennungen oder Zugriffe zu überwachen eignet sich das kostenlose Tool Lauschangriff. Die Ergebnisse der Überwachung lassen sich als Datei exportieren.
Devicelock
In Sachen Sicherheit gehören USB-Sticks und andere Wechseldatenträger zu den elementaren Bedrohungen in Unternehmen. Mit dem Sicherheitstool DeviceLock können Administratoren steuern, welche Benutzer Zugriff auf Schnittstellen wie USB, Bluetooth oder Firewire haben.
InetSor
Mit dem kostenloses Sicherheitstool InetSor wird automatisch die Verbindung zum Internet unterbrochen, wenn bestimmte Laufwerke - beispielsweise mit schützenswerten Daten - angeschlossen werden.
Windows Steady State
Das kostenlose Sicherheitstool Windows Steady State von Microsoft eignet sich beispielsweise für Systeme, die für viele Anwender zugänglich sind. Alle Änderungen eines Benutzers werden bei Bedarf nach einem Neustart wieder gelöscht. Die Benutzerrechte lassen sich auf Ressourcenebene konfigurieren.
chntpw
Ärgerlich und peinlich kann es sein, das Administrator-Passwort vergessen zu haben. Ein Zurücksetzen muss aber nicht gleich Neuinstallation oder teuere Software bedeuten. Mit chntpw geht es auch und es kostet nichts.
Vidalia
Mittels TOR - The Onion Router - können Sie Zensur und Ausspähung im Internet umgehen. Das Tool Vidalia ist ein grafisches Werkzeug, um TOR zu steuern. Mit einfachen Mausklicks können Sie sich neue Identitäten holen, oder den TOR-Dienst starten und stoppen.