Intel zieht Dual-Core-CPUs vor

07.02.2005 von Christian Vilsbeck
Intel gibt neue Details zu seinen ersten Dual-Core-Desktop-CPUs und -Chipsätzen bekannt. So startet im zweiten Quartal 2005 neben der Dual-Core-CPU Smithfield eine Extreme Edition, die zusätzlich Hyper-Threading beherrscht.

Die ersten Produktionsdurchläufe der kommenden Dual-Core-Prozessoren sind komplettiert, wie Intel jetzt in einer Pressemeldung bekannt gegeben hat. Neben neuen Details zu den Desktop-Dual-Core-Prozessoren sowie der zugehörigen Chipsätze überrascht Intel mit einer zügigen Produktvorstellung. So gibt der Hersteller konkret das zweite Quartal 2005 als Launch-Datum der ersten Dual-Core-Systeme. Bisherige "inoffizielle" Roadmaps deklarierten das dritte Quartal als Starttermin.

Bei den Desktop-Prozessoren mit Dual-Core-Technologie nennt Intel jetzt konkret die Mainstream-CPU mit Codenamen "Smithfield" sowie einen Pentium Extreme Edition. Die Extreme Edition beherrscht dabei als zusätzliches Feature Intels Hyper-Threading-Technologie. Damit kann der Prozessor vier Threads simultan bearbeiten. Die Dual-Core-Extreme-Edition wird vom Betriebssystem demnach mit vier logischen Prozessoren erkannt. Beim Smithfield verzichtet Intel dagegen auf Hyper-Threading, entsprechende Hinweise konnte tecCHANNEL bereits den inoffiziellen Roadmaps entnehmen.

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Details zu Smithfield und Extreme Edition

Offizielle Informationen über die Architektur und Taktfrequenzen der Dual-Core-Desktop-CPUs gibt Intel jedoch noch nicht an. Hier erlauben die tecCHANNEL vorliegenden Hersteller-Roadmaps jedoch "konkrete" Aussagen: Basierend auf der NetBurst-Architektur des Pentium 4 arbeitet Smithfield zum Launch mit 2,80, 3,00 und 3,20 GHz Taktfrequenz. Als entsprechende Prozessor-Nummern sind bereits 820, 830 und 840 aufgelistet.

Jeder Core des Smithfield besitzt einen eigenen 1 MByte großen L2-Cache. Der Prozessorbus arbeitet mit einer Taktfrequenz von 800 MHz. Platz nehmen Intels Dual-Core-Prozessoren im bekannten LGA775-Sockel. Intel stattet die Smithfield-CPUs mit der 64-Bit-Erweiterung EM64T aus. Schutz vor Buffer Overflows soll die XD-Technologie bieten. Die Modelle 830 (3,00 GHz) und 840 (3,20 GHz) erhalten zusätzlich Intels SpeedStep-Technologie zum dynamischen Regeln der Taktfrequenz und Core-Spannung. Details zur Extreme Edition sind bislang nicht bekannt. Neben der offiziellen Unterstützung von Hyper-Threading ist jedoch von einem schnelleren FSB auszugehen. Bereits der aktuelle Pentium 4 3,46 GHz Extreme Edition arbeitet mit einem 1066 MHz schnellen Prozessorbus.

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Neue Chipsätze

Intel führt mit den Dual-Core-Prozessoren Smithfield und der Extreme Edition gleichzeitig neue Express-Chipsätze ein: 945G, 945P und 955X Express, so die jetzt offiziell von Intel veröffentlichten Namen. Den 955X-Express-Chipsatz sieht Intel für den Pentium Extreme Edition vor. Der bisher unter dem Codenamen "Glenwood" bekannte Chipsatz unterstützt High Definition Audio, PCI Express sowie als Hauptneuerung schnelleren Dual-Channel-DDR2-Speicher. Die Mainstream-CPUs Smithfield paart der Hersteller mit dem 945G und 945P Express - Lakeport ist der entsprechende Codename. Wie bei der aktuellen 915er Serie verfügt die "G"-Variante über eine integrierte Grafikengine.

Neben der baldigen Einführung der Dual-Core-Produkte im Desktop-Segment machte Intel am 21. Januar 2005 bereits mit dem vorgezogenen Debüt der Vanderpool-Technologie aufmerksam. Ursprünglich für 2006 geplant, erhalten Intels Desktop-CPUs schon 2005 die Vanderpool-Technologie - ein Jahr früher. Mit Vanderpool lässt sich ein Prozessor in mehrere "Partitionen" unterteilen. Jede Partition kann eine unabhängige Software-Umgebung bereitstellen; diese beeinflussen sich gegenseitig nicht. Ein Client-PC oder Server kann somit als eine Reihe virtueller Systeme fungieren. Ober Intel Vanderpool bereits beim Smithfield und der Extreme Edition im zweiten Quartal 2005 einführt, liegt derzeit noch im Reich der Spekulationen. Aussagen hierzu machte der Hersteller noch nicht.

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Enterprise und Mobile folgen

Nach der Einführung der Dual-Core-Technologie im Desktop-Segment folgen die Enterprise- und Mobile-Prozessoren. Intel gibt an, derzeit an mehr als zehn Multi-Core-Projekten zu arbeiten. So wird laut der uns vorliegenden Hersteller-Roadmap im vierten Quartal 2005 der Itanium 2 "Montecito" mit Dual-Core-Technologie folgen. Zum Jahreswechsel 2005/06 führt der Pentium-M-Nachfolger "Yonah" den Doppelkern in den Notebooks ein. Im ersten Quartal 2006 folgen laut Roadmap die Dual-Core-Xeons mit Code-Namen "Dempsey" und "Paxville".

Weitere Informationen über Intels künftige Prozessoren können Sie in unseren Artikeln AMD & Intel: Server-CPUs von 2005 bis 2007 und 2005er Desktop-CPUs: 3,20-GHz-Dual-Core & 64 Bit nachlesen.

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