Intel produziert die Chips für seine zweite SSD-Generation im 34-nm-Verfahren. So benötigt unser getestetes 160-GByte-Modell der X25-M G2 Postville nur noch zehn MLC-NAND-Chips. In der ersten X25-M-Generation, die im August 2008 debütierte, sind für 80 GByte Kapazität noch 20 im 50-nm-Verfahren gefertigte Chips notwendig. Die Postville-SSD erreicht mit den 34-nm-Chips eine maximale sequenzielle Leserate von 254 MByte/s. Damit liegt sie nur minimal über den 252 MByte/s der X25-M. Beim Schreiben ermöglicht die X25-M G2 im sequenziellen Modus ein Maximum von 82 MByte/s – ebenfalls nur geringfügig mehr als die erste Generation mit 77 MByte/s.
Beim Zonenschreiben liegt Intels zweite SSD-Generation somit weiterhin deutlich hinter der Konkurrenz, die mit MLC-NANDs Schreibwerte von bis zu 238 MByte/s (OCZ Vertex Series) erreichen. Im Praxisbetrieb spiegeln sich die Ergebnisse nur teilweise wieder: Im typischen Lesebetrieb mit Dateien unterschiedlicher Größe erreicht die X25-M G2 einen Spitzenwert von 107 MByte/s (Vorgänger 90 MByte/s). Auch sorgt die Postville-SSD bei SYSmark2007 Preview für eine Topplatzierung bei der Systemleistung. Hier kommt der 34-nm-SSD der von 16 auf 32 MByte vergrößerte Cache zugute. Der größere Datenpuffer hilft der X25-M G2 zwar auch beim Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe, allerdings sind Modelle wie die OCZ Vertex Turbo oder Samsung 256GB MLC SSD hier deutlich schneller.
Intel setzt bei der X25-M G2 den selbst entwickelten SSD-Controller PC29AS21BA0 ein. Der Chip steuert über zehn parallele NAND-Channels die Speicher-ICs an. Zum Puffern der Daten kommt in der Postville-SSD jetzt ein 32-MByte-SDRAM-Cache vom Typ Micron MT48LC16M16A2P-75 IT statt des bisherigen 16-MByte-SDRAMs von Samsung zum Einsatz.
Intels X25-M G2 mit 80 GByte Kapazität ist bei Online-Händlern für zirka 195 Euro erhältlich. Die 160-GByte-Variante wird für zirka 380 Euro, das in Kürze lieferbare 320-GByte-Modell für etwa 900 Euro (Stand: 14.09.09) gelistet.
Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.
Fazit & Daten
Der Sprung an die Spitze bleibt Intels zweiter SSD-Generation X25-M G2 „Postville“ verwehrt. Die Konkurrenz wird nicht mehr wie bei der Vorstellung der ersten X25-M in den Schatten gestellt. Ihre besondere Stärke spielt das neue MLC-NAND-Laufwerk beim Lesen von Dateien aus – egal ob beim Streaming oder im Mix aus Dateien unterschiedlichster Größe. Beim Schreiben hinkt die Postville-SSD der ebenfalls MLC-NAND-basierenden Konkurrenz jedoch hinterher. Im typischen Alltagsbetrieb macht sich dieser Defizit jedoch weniger bemerkbar, wie die erreichte sehr gute Systemleistung mit der X25-M G2 belegt.
Produkt |
X25-M G2 SSDSA2M160G2GC |
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Hersteller |
|
Kapazität |
160 GByte |
Technologie |
MLC NAND |
Cache / Puffer |
32 MByte |
Interface |
SATA II |
Leistung Leerlauf |
0,15 Watt |
Leistung Zugriff |
-- |
Leistung Stand-by |
0,075 Watt |
Temperaturbereich – Aus |
-55 bis 95° C |
Temperaturbereich – Betrieb |
0 bis +70° C |
Fehlerrate |
1 / 10^15 Bit |
MTBF |
1.200.000 Std. |
Schock – Aus |
1500 G / 0,5 ms |
Schock – Betrieb |
1500 G / 0,5 ms |
Formfaktor |
2,5 Zoll |
Gewicht |
80 Gramm |
Preis (Stand: 14.09.09) |
380 Euro |
Preisvergleich & Shop |
Alternativen
Zu den Solid State Disks mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis zählt neben der Corsair Storage Solution P128 für zirka 280 Euro aktuell Samsungs 256GB MLC SSD. Neben den sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s zeigt die Samsung-SSD vor allem im Praxisbetrieb auch eine Topleistung. Das 256-GByte-Modell kostet zirka 500 Euro, für die 128-GByte-Variante sind etwa 270 Euro fällig (Stand: 14.09.09).
Ebenfalls auf dem Performance-Niveau der Samsung-SSD agieren die OCZ Vertex Series sowie die Super Talent UltraDrive ME. Während das 120-GByte-Vertex-Modell zirka 310 Euro kostet, gibt es die 128-GByte-Variante des UltraDrive ME bereits für 250 Euro (Stand: 14.09.09). Beide SSDs liefern sequenzielle Lese- und Schreibraten von zirka 240 MByte/s. Auch in den Praxistests überzeugen diese SSDs durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination.
Wer ein besonders günstiges SSD-Modell will, kann zu Kingstons SSDNow V-Series greifen. Bei einem Preis von zirka 115 Euro (Stand: 14.09.09) für 64 GByte sind allerdings deutlich Abstriche in der Performance hinzunehmen. Gegenüber einer aktuellen 2,5-Zoll-Festplatte setzt sich die SSDNow V-Series zwar noch gut in Szene, SSDs mit Cache ziehen dem Kingston-Drive jedoch deutlich davon.
Alle SSD-Einzeltests haben wir auf unserer Übersichtsseite für Solid State Disks zusammengestellt. Was Sie bei SSDs beachten müssen, haben wir in unserer SSD-Kaufberatung zusammengefasst. Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle. (cvi)