Noch bis Ende 2008 wird Intel den Nachfolger des aktuellen Dual-Core-Itanium-2 „Montvale“ mit dem Codenamen „Tukwila" vorstellen. Der erste Quad-Core-Prozessor aus der Itanium-Serie wird auf eine Common-Plattform setzen, die sich auch mit künftigen Xeon-MPs auf Nehalem-Basis nutzen lässt. Entsprechend setzt Tukwila auf das neue Prozessorbus-Interface „QuickPath“ und nutzt „Chipsatz-Synergien“ mit künftigen Xeon-MP-CPUs.
Intels Itanium 2 „Tukwila“ wird im Gegensatz zu den x86-CPUs der Core-2- und Xeon-Serie weiterhin im 65-nm-Prozess gefertigt. Laut Hersteller wird der weltweit erste Prozessor mit zwei Milliarden Transistoren sein. Die Quad-Core-CPU benötigt für die insgesamt 2,05 Milliarden Transistoren die vergleichsweise große Die-Fläche von 699 mm². Ein Großteil der Fläche wird von den insgesamt 30 MByte Cache benötigt. Alleine der 24 MByte fassende L3-Cache – 6 MByte pro Core - besteht aus 1,42 Milliarden Transistoren.
Die vier Kerne von Tukwila sind aus 430 Millionen Transistoren aufgebaut. Während sich die Kerne mit einem maximalen Energiebedarf von 100 Watt begnügen, spezifiziert Intel den Prozessor mit einem TDP-Wert von insgesamt 170 Watt. So gibt Intel für den L3-Cache 20 Watt, das System-Interface 30 Watt und die I/O-Logik 20 Watt an. Diese Angaben beziehen sich auf eine Taktfrequenz des Tukwila von 2,0 GHz. Damit soll Tukwila die doppelte Performance zur aktuellen Itanium-2-9100-Serie (1,66 GHz) bieten – bei 25 Prozent mehr Energiebedarf. Wie Montvale beherrscht auch Tukwila zwei Thread pro Kern. Damit kann die Quad-Core-CPU acht Threads parallel verarbeiten.
QuickPath und integrierte Speicher-Controller
Für die direkte Kommunikation mit anderen Prozessoren besitzt Tukwila vier QuickPath-Interconnects mit voller und zwei mit halber Bandbreite. Damit erreicht die CPU mit dem neuen seriellen Interface eine theoretische Peak-Bandbreite von 96 GByte/s. Das System-Interface arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,4 GHz. Für die QuickPath-Implementation benötigt Tukwila bereits eine Die-Fläche von 123 mm² mit 26 Millionen Transistoren.
Tukwila wartet erstmal bei den Itanium-Prozessoren mit integrierten Speicher-Controllern auf. Die Quad-Core-CPU besitzt vier FB-DIMM-Channels und erlaubt damit eine theoretische Speicherbandbreite von 34 GByte/s. Laut Intel bietet Tukwila gegenüber dem Itanium 2 „Montvale“ eine 9-fache System- und 6-fache Speicherbandbreite.
Mit Tukwila will Intel auch verbesserte RAS-Features für mehr Betriebssicherheit sowie neue Virtualisierungs-Fähigkeiten einführen. Weitere Details zu Tukwila werden auf dem Anfang April 2008 in Shanghai stattfindenden Intel Developer Forum erwartet. TecChannel wird wie immer live für Sie vor Ort sein. (cvi)