Intel stellt Vanderpool vor

21.01.2005 von Christian Vilsbeck
Intel veröffentlicht die Spezifikation der Vanderpool Technology External Architecture. Die Technologie soll die Virtualisierungsfähigkeit Intel-basierender Clients und Server optimieren. Vanderpool debütiert noch 2005 in Desktop-CPUs.

Mit Vanderpool lässt sich ein Prozessor in mehrere "Partitionen" unterteilen. Jede Partition kann eine unabhängige Software-Umgebung bereitstellen; diese beeinflussen sich gegenseitig nicht. Ein Client-PC oder Server kann somit als eine Reihe virtueller Systeme fungieren.

Neu ist die Partitionierungstechnologie allerdings nicht, es gibt sie bereits in Mainframe-Systemen. Dort bietet sie den Vorteil, dass auf einer Maschine unterschiedliche Betriebssysteme parallel laufen können und damit etwa eine Migration zu neuen Betriebssystemen vereinfacht wird. Da sich zudem die Partitionen nicht beeinflussen können, ist es möglich, jeder Server-Applikation eine separate Partition zuzuteilen und so die Betriebssicherheit deutlich zu steigern.

Aktuell basieren die meisten auf dem Markt erhältlichen Virtualisierungslösungen auf Software. Verbreitete Produkte sind VMware oder Virtual PC. Mit Intels Vanderpool Technology External Architecture wird die Partitionierung von der Hardware unterstützt. Dies soll nicht nur die Performance und Betriebssicherheit steigern, auch das Mapping der Partitionen wird einfacher. Die veröffentlichten Preliminary Specifications gibt es von Intel für IA-32-Prozessoren sowie den Itanium. Entsprechend bezeichnet Intel die Technologie VT-x (IA-32) sowie VT-i (IA-64). Vanderpool diente Intel bisher als Oberbegriff für die Virtualisierungstechnologien der eigenen Prozessoren. Für die Enterprise-CPUs verwendet Intel auch den Codenamen "Silvervale".

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Intel zieht VT-Specs für Desktop-CPUs vor

Überraschend mit der Veröffentlichung der VT-Spezifikationen ist die vorgezogene Implementation in den Desktop-Prozessoren. Ursprünglich für 2006 geplant, erhalten Intels Desktop-CPUs bereits 2005 die Vanderpool-Technologie - ein Jahr früher. Spekulationen zufolge könnte VT-x beim Mitte 2005 erwarteten Pentium-4-Nachfolger "Smithfield" debütieren. Der Dual-Core-Prozessor soll zum Launch mit 2,8, 3,0 und 3,2 GHz Taktfrequenz arbeiten und neuesten "Gerüchten" zufolge die Prozessornummern 820, 830 und 840 erhalten.

Ebenfalls 2005 erhalten Intels Itanium-Prozessoren die Virtualisierungstechnologie Vanderpool beziehungsweise Silvervale. Der Einsatz erfolgt voraussichtlich im vierten Quartal, wenn die Itanium-2-Nachfolger Montecito und Montvale mit Dual-Core-Technologie auf den Markt kommen. Im Jahr 2006 folgen dann die Xeon-Prozessoren mit der Vanderpool-Technologie. Notebooks erhalten VT ebenfalls 2006 - als wahrscheinlich gilt das Debüt zusammen mit der Napa-Plattform.

AMD arbeitet derzeit ebenfalls an einer Virtualisierungstechnologie. So hat der Hersteller als Codenamen für die Virtualisierung "Pacifica" ausgewählt. Erste AMD64-Prozessoren werden im Jahr 2006 erwartet. Noch 2005 erwartet Intel dagegen durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Software-Herstellern erste Systeme mit Vanderpool-basierenden Virtualisierungslösungen. Von einer breiten Verfügbarkeit geht der Hersteller im Jahr 2006 aus. Weitere Details zu Vanderpool will Intel auf dem Intel Developer Forum vom 1. bis 3. März 2005 in San Francisco bekannt geben. (cvi)

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