Intel setzt auf Forschung in Deutschland

25.04.2006
Intel investiert in seine Forschungskapazitäten in Braunschweig, wo künftig an der Zukunft der Many-Cores gearbeitet wird. Das neue „Intel Germany Research Center“ wurde von Intel-CTO Rattner und Ministerpräsident Christian Wulff eingeweiht.

"Der Standort Braunschweig spielt für unsere zukunftsweisenden Mehrkern-Prozessarchitekturen eine ganz zentrale Rolle", sagte Justin Rattner, Chief Technology Officer von Intel. Passend hierzu las der ebenfalls zur Einweihung des Intel Germany Research Center anwesende Ministerpräsident Wulff von seinem Zettel: "Hier in Braunschweig wird Wegweisendes erforscht. Durch die Arbeit dieses Labors werden Computerchips schneller und leistungsfähiger". Wulff habe durch seine Gespräche mit Intel heute „viel über die Many-Cores gelernt“.

Aktuell arbeiten x86-CPUs von Intel – wie auch von AMD – mit einem oder zwei Prozessorkernen. Bis zum Jahr 2015 wird es laut Intel so genannte „Many-Core“-Plattformen geben, in denen Prozessoren mit zehn bis über 100 Cores arbeiten. Damit sei der gleichzeitige Betrieb einer Vielzahl von Programmen ohne Beeinträchtigung der Geschwindigkeit möglich. "Die Spieleindustrie, die viel mit Ton- und Grafikprogrammen arbeitet, wartet zum Beispiel auf diese Entwicklung", sagte Intel-Sprecher Mike Cato während der Labor-Einweihung.

Einbindung in Tera-Scale-Forschungsprojekt

Intel hat bereits auf der Frühjahrsausgabe des Intel Developer Forums im März 2006 das Tera-Scale-Forschungsprogramm ins Leben gerufen. Dieses Programm deckt laut Intel ein breites Spektrum an Forschungsgebieten ab, wie beispielsweise die Entwicklung von Silizium und Plattformtechnologien sowie die Entwicklung von "highly threaded"-Software und Werkzeugen zur Erstellung dieser.

Das Forschungslabor in Braunschweig wurde nun von Intel als neues Research Center in das weltweite Tera-Scale-Forschungsprogramm eingebunden. Damit liegt der Fokus des deutschen Labors jetzt auf den Many-Core-Prozessoren sowie den zugehörigen Chipsätzen und Plattformen. Erste Produkte mit Einflüssen von der Forschungsarbeit in Braunschweig erwartet man in vier bis sechs Jahren.

Intel „optimiert“ Universität in Braunschweig

Intel hatte vor sechs Jahren in Braunschweig eine Entwicklungsfirma mit 30 Mitarbeitern übernommen. Durch Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe ist das Labor mit mehr als 100 Forschungsingenieuren zum größten Chipentwicklungszentrum von Intel in Europa gewachsen. Die genaue Investitionssumme wollte Intel nicht nennen. Vor allem die Nähe zur Technischen Universität (TU) mache Braunschweig für die Chipentwicklung attraktiv, hieß es während der offiziellen „Taufe“ des Labors zum „Intel Research Center“.

Forschung und Bildung seien seit jeher ein fester Bestandteil von Intels Zukunftsinvestitionen, wie der Chiphersteller angibt. So arbeitet Intel seit 2004 eng mit der TU in Braunschweig zusammen – Intels so genannter „Fokus-Universität“. Dabei wolle man insbesondere den Ingenieursnachwuchs enger an die Praxis heranzuführen.

Hierzu wurden von Intel verschiedene Programme rund um Praktika und Diplomarbeiten ins Leben gerufen. Zudem sponsert Intel maßgeblich den Studiengang "Advanced VLSI Design", der ganz speziell auf die Bedürfnisse der Halbleiterindustrie zugeschnitten sei. Studenten wird dort die Konstruktion komplexer Prozessoren nahe gebracht, was ihnen einen späteren Berufseinstieg in der Halbleiterindustrie - und somit wohl auch bei Intel - erheblich erleichtern soll. (cvi)

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