Intel Developer Forum startet

16.02.2004 von Ulrich Bantle
Unter dem Motto "Converging Technologies, Growing Opportunities" steht die Frühjahrsausgabe des Intel Developer Forums. Vom 17. bis 19. Februar dreht sich drei Tage lang alles um Intels Prozessoren, Chipsätze, Technologien und Visionen.

Im achten Jahr befindet sich das Intel Developer Forum inzwischen. Diesmal findet es im Moscone Convention Center in San Francisco statt. Zu klein sind dem Chipgiganten die Räumlichkeiten in San Jose geworden, dem letztjährigen Veranstaltungsort im Herzen des Silicon Valley. Zirka 4800 Zuhörer und 180 ausstellende Firmen haben sich für das Frühjahrs-IDF angemeldet. Wie immer fokussiert die Veranstaltung auf die neuesten Technologien und Produkte aus den Bereichen Desktop-PCs, Mobile Computing, Server, Workstations sowie Netzwerke und Wireless LAN.

Neu ist eine parallel stattfindende "Solutions Conference". In dieser Konferenz geht es beispielsweise um horizontale und vertikale Enterprise-Lösungen sowie WLAN im professionellen Einsatz. Mit der Solutions Conference adressiert Intel primär IT-Manager und Software-Entwickler, die bislang vom traditionell sehr Hardware-lastigen IDF weniger profitierten.

An Vorträgen wird es auf dem IDF wieder nicht mangeln. Neben den Keynotes der Intel-Chefs Barret, Burns, Gelsinger & Co finden eine Vielzahl so genannter Track-Sessions zu unterschiedlichsten Themen statt, wie beispielsweise "Future directions in 64-bit computing". Gut frequentiert werden auch wieder die Showrooms sein, in denen Intel und ausstellende Firmen ihre neuesten Technologien in Produktform präsentieren.

64 Bit für den Desktop

Das allseits beherrschende Thema im Vorfeld des IDFs ist diesmal die Frage nach Intels 64-Bit-Erweiterung. Seit Jahren geistern Gerüchte um Intels 64-Bit-Technologie für Desktop-Prozessoren durch das Web. Der bekannteste Code-Name für die Erweiterung ist "Yamhill". Neuerdings sprechen alle von der CT-Technologie als 64-Bit-Erweiterung für Intels x86-Prozessoren.

Bislang ist allerdings nicht bekannt, wann Intels Prozessoren erstmals über die Erweiterung verfügen werden. Auch bleibt die Frage, ob diese Clackamas Technology (CT) kompatibel zur AMD64-Architektur ist. Ein Cross-Licensce-Agreement würde Intel die Verwendung erlauben. Auf dem IDF soll Intel laut diversen Pressemeldungen jetzt erstmals seine 64-Bit-Erweiterung vorstellen. Viele wähnen die Erweiterung schon im Prescott implementiert, nur sei sie deaktiviert. Als wahrscheinlicher gilt das 64-Bit-Debüt jedoch im Pentium-4-Nachfolger Teja oder einem Xeon-Prozessor. tecCHANNEL wird Sie über eventuelle 64-Bit-Verlautbarungen im Rahmen des IDF auf dem Laufenden halten.

Details zum Grantsdale

Neben den 64-Bit-Mutmaßungen gibt Intel aber echte Details zum Grantsdale-Chipsatz bekannt. Mit Grantsdale finden zwei neue Technologien Einzug in die PC-Welt: DDR2-SDRAM und PCI Express. Der Chipsatz bietet mit dem ICH6 auch eine erweiterte SATA-Funktionalität. Mit dem Grantsdale unterstützt Intel zudem den Socket T. Der auch als LGA775 bezeichnete Steckplatz für künftige Pentium 4 löst im zweiten Quartal 2004 den Socket 478 ab. Ob es auch Neuigkeiten zum Pentium-4-Nachfolger Teja gibt, ist noch offen. Die Socket-T-CPU soll im zweiten Quartal 2005 auf den Markt kommen. Neuigkeiten soll es dafür über Intels High Definition Audio geben. Der unter dem Code-Namen Azalia bekannte Standard soll bereits im Grantsdale-Chipsatz integriert sein.

Auf dem Mobile-Sektor erwartet man weitere Details zur nächsten Centrino-Plattform. Hierzu zählt der Pentium-M-Nachfolger Dothan, dessen Launch ins zweite Quartal 2004 verschoben wurde. Als neuer mobiler Chipsatz für Centrino-Prozessoren wird es den Sonoma geben. Neben Notebook-News will Intel auch eine Referenzplattform für PDAs und Handys auf dem IDF vorstellen.

Bei den Workstation- und Server-Prozessoren will Intel über die Zukunft der Xeon- und Itanium-Serien sprechen. Unter anderem soll ein erweiterter Xeon für Dual-Prozessorsysteme vorgestellt werden. Mit diesem Prozessor will Intel dem zunehmenden Erfolg von AMDs Opteron in Dual-Systemen begegnen. Vielleicht gibt Intel auch erste Details über die 2007 geplante gemeinsame Itanium-/Xeon-Plattform bekannt.

Am 19. Februar, dem letzten IDF-Tag, wird Intels Chief Technology Officer Pat Gelsinger wieder einen Einblick in die Intel-Labore gewähren. Diesmal geht es in seinem Vortrag um die "tera era". Welche Architekturen sind für Applikationen notwendig, die Terabytes an Arbeitsspeicher und Terabits/s an Bandbreite benötigen.

tecCHANNEL wird in den nächsten Tagen live von den wichtigsten Ereignissen des Intel Developer Forum in San Francisco berichten. (cvi)