SAP muss bei HANA noch nachbessern

In-Memory-Technik - ein neues Datenbankzeitalter bricht an

01.02.2016 von Martin Bayer
Mehr als jeder vierte IT-Entscheider hat sich bereits intensiv mit In-Memory-Datenbanken auseinandergesetzt, so das Ergebnis einer breit angelegten Umfrage von Crisp Research. Im Zusammenhang mit SAPs In-Memory-Plattform HANA sehen die Befragten allerdings noch Verbesserungspotenzial. Das betrifft technische Aspekte wie Stabilität und Performance, vor allem aber die aus Anwendersicht hohen Kosten.

Im Zuge des digitalen Wandels hat ein neues Zeitalter der Datenbanktechnologien begonnen, lautet das Fazit der Studie "SAP HANA – die neue Schaltzentrale digitaler und geschäftskritischer Workloads". Crisp Research hat sie gemeinsam mit dem Softwarehaus und Dienstleister MT AG erstellt. In-Memory-Datenbanken seien auf bestem Wege, klassische Datenbanksysteme zu verdrängen, heißt es in der Studie. Allerdings zeigen die Antworten der befragten IT-Entscheider auch: Bis es so weit ist, müssen die Anbieter ihre In-Memory-Lösungen besser an die Anforderungen ihrer Kunden anpassen. Und auch die Anwenderunternehmen haben auf ihrem Weg in die In-Memory-Welt noch jede Menge Herausforderungen zu bestehen.

Im Zuge der immer größer werdenden Datenmengen und der wachsenden Anforderungen auf Business-Seite, schnell auf Daten zugreifen zu können und zügig Analyseergebnisse zur Hand zu haben, stoßen die klassischen relationalen Datenbank-Management-Systeme (RDBMS) derzeit an ihre Grenzen. Die IT-Anbieter haben in den vergangenen Jahren verschiedene Konzepte entwickelt, um die wachsenden Datenberge zu durchdringen und die Zugriffsgeschwindigkeiten zu verbessern. Dazu gehören eben auch In-Memory-Daten­banken. Diese wickeln die Datenbearbeitung komplett im schnellen Arbeitsspeicher des jeweiligen Rechners ab. Das Versprechen der Hersteller: Auch große Datenmengen lassen sich nahezu in Echtzeit verarbeiten und die daran hängenden Workloads deutlich beschleunigen. Crisp Research hat im Rahmen der Studie untersucht,

Relational passt nicht in den digitalen Wandel

Aktuell prägen allerdings nach wie vor die klassischen RDBMS das Bild im Markt, hat die Crisp-Research-Umfrage ergeben. Am weitesten verbreitet ist demnach hierzulande SQL Server von Microsoft. Fast zwei Drittel (63 Prozent) aller deutschen Unternehmen nutzen die Microsoft-Datenbank zumindest teilweise. Für nahezu die Hälfte (47 Prozent) ist SQL Server sogar das primäre Datenlager im Unternehmen. 45 Prozent der Unternehmen lagern ihre Daten in Oracle-Systemen. Für gut jeden Fünften (22 Prozent) ist Oracles Produkt das tonangebende Datenbanksystem. Auf den weiteren Plätzen folgen MySQL, DB2 von IBM, MariaDB, Ingres und PostgreSQL, die allerdings deutlich seltener als Hauptdatenbank eingesetzt werden. HANA spielt bis dato eine untergeordnete Rolle. 3,8 Prozent der 2864 Befragten nutzen die neue SAP-Datenbank, nur eine Handvoll als primäres System.

In-Memory-Systeme lösen klassische Datenbanken ab
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2864 Anwender hat Crisp Research zum Thema In-Memory befragt: 42 Prozent haben sich mit der Technik bereits beschäftigt. Doch nur für 150 von ihnen steht der Einsatz von SAP HANA fest.
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Vor allem Microsoft- und Oracle-Systeme sind die bevorzugten Datenbanken in den befragten Anwenderunternehmen.
Pläne für In-Memory-Datenbanken
Gut vier von zehn Befragten haben bereits eine In-Memory-Datenbanktechnik evaluiert. Allerdings sagen auch fast 60 Prozent, dass derzeit eine In-Memory-basierte Datenverarbeitung für sie nicht von Interesse sei.
Entscheidung in Sachen HANA
200 Anwenderunternehmen von den 2864 Befragten beschäftigen sich intensiver mit SAP HANA. Rund ein Drittel setzt das System bereits produktiv ein. Fast die Hälfte prüft noch und knapp jeder Fünfte kann sich noch nicht so recht entscheiden.
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Mehr als die Hälfte der HANA-Interessenten erwartet, dass das In-Memory-System die Unternehmensprozesse beschleunigt. Außerdem soll HANA dabei helfen, Systeme zu konsolidieren, um so die Komplexität zu verringern. Immerhin jeder Achte ist unzufrieden mit Oracles Lizenzpolitik und will deshalb den Anbieter wechseln.
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Vor allem im Umfeld von Big Data, dem Customer Relationship Management (CRM) und Industrie 4.0 sowie dem Internet der Dinge solle HANA zum Einsatz kommen. Simulationen neuer Geschäftsmodell spielen bei der strategischen Zielsetzung allerdings noch keine besonders große Rolle.
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Das Gros der HANA-Interessenten will das System für Business Intelligence (BI) und das Reporting einsetzen. Der Einsatz als Betriebsplattform für neue Workloads kommt nicht einmal für ein Viertel der Unternehmen in Frage. Als Innovations-Show-Case spielt HANA derzeit nur eine untergeordnete Rolle.
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Die meisten Anwender sehen HANA derzeit als ergänzendes System und Beschleuniger für ihre bestehenden Architekturen. Nur jeder Fünfte der Befragten will HANA als Primär-System einsetzen und bestehende Systeme abschalten.
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Vor allem das fehlende Knowhow für HANA im eigenen Haus wie bei potenziellen Partnern bereitet den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Außerdem fehlen den Befragten Migrationskonzepte für Nicht-SAP-Systeme.
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Neben den Klassikern wie Zeit- und Budget-Überschreitungen beklagen die HANA-Anwender auch Probleme mit der Systemstabilität sowie nicht erfüllte Erwartungen hinsichtlich der Leistung.
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Verbesserungspotenzial sehen die Befragten vor allem bei den Kosten. Sie wünschen sich ein attraktiveres Lizenzmodell, mehr Out-of-the-Box-Lösungen sowie günstigere Wartungskosten.

Die klassischen relationalen Datenbank­systeme, die sich zwar in der Vergangenheit durchaus bewährt haben, aber die zukünftigen Anforderungen kaum mehr erfüllen dürften, sind noch klar vorherrschend, lautet das Fazit der Crisp-Research-Experten. Gleichzeitig warnen sie aber auch: "Nur wenige Unternehmen sind hinsichtlich ihrer Datenbanken nach heutigem Stand für das digitale Zeitalter gerüstet."

Das könnte sich jedoch schon bald ändern. Glaubt man der Umfrage, wächst das Interesse an In-Memory-Datenbanken. 42,5 Prozent der Befragten haben demnach bereits mindestens eine In-Memory-Datenbanktechnik evaluiert. Allerdings sagt nach wie vor die Mehrheit, dass In-Memory-Datenverarbeitung derzeit nicht relevant sei (57,5 Prozent). Für die Analysten sind diese Zahlen dennoch ein Beleg dafür, dass sich ein Technologiewechsel auf Datenbankebene anbahnt.

SAP HANA nicht automatisch gesetzt

Auch wenn SAP gerade aus seiner ERP-Historie ein gutes Standing in den deutschen Anwenderunternehmen hat – insgesamt setzt mehr als jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) eine Software aus dem Hause SAP als primäres ERP-System ein –, scheint damit nicht zwangsläufig auch die In-Memory- Technik aus Walldorf bei den Kunden gesetzt. Von den 1217 IT-Entscheidern, die bereits Berührungspunkte mit In-Memory-Techniken hatten, erklärten 200 im Rahmen der Crisp- Research-Befragung, sie würden im Rahmen der konkreten Anbieterauswahl SAP HANA evaluieren – das sind gut 16 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass sich die überwiegende Mehrheit der In-Memory- Interessenten (über 83 Prozent) erst einmal bei anderen Anbietern wie Microsoft, IBM, Oracle, Teradata oder Pivotal umsieht.

Immerhin scheinen die Entscheider, die SAP HANA evaluieren, in der Folge ihre In-Memory-Pläne zügig zu konkretisieren. Nicht einmal jeder fünfte der 200 verbleibenden HANA- Interessenten gab im Rahmen der Umfrage zu Protokoll, bis dato noch keine konkrete Auswahlentscheidung getroffen zu haben. Die anderen IT-Entscheider erklärten, bereits einen Proof of Concept durchgeführt zu haben (13,0 Prozent), HANA in den nächsten zwölf Monaten einführen zu wollen (17 Prozent) beziehungs­weise schon in der Migrationsphase zu stecken (17 Prozent) oder SAPs In-Memory-Technik bereits produktiv einzusetzen (34,5 Prozent). Die Crisp-Research-Analysten interpretieren diese Zahlen dahingehend, dass die Tests von HANA offensichtlich vielversprechend ausfallen und die Unternehmen zügig darangehen, die Technik produktiv zu nutzen.

Unzufriedene Oracle-Kunden wollen wechseln

Crisp Research hat die 150 IT-Entscheider, die sich bereits intensiver mit SAPs In-Memory-Produkten beschäftigt haben, detailliert zu ihrer Strategie rund um HANA befragt. Für sie scheinen vor allem die Vorteile für das Business wichtig zu sein. Vorrangiges Ziel einer HANA-Einführung ist demzufolge die Beschleunigung von Unternehmensprozessen. Fast 53 Prozent dieser IT-Entscheider peilen das an. Des Weiteren geht es darum, die eigene Infrastruktur rund um die Datenbank zu konsolidieren und zu vereinfachen und damit insgesamt die Komplexität zu verringern. Immerhin 19 IT-Entscheider, also knapp 13 Prozent der Befragten, erklärten, sie seien unzufrieden mit der Lizenzpolitik des SAP-Konkurrenten Oracle und wollten daher den Datenbankanbieter wechseln.

Das Haupteinsatzgebiet für HANA sehen die befragten Manager in erster Linie im Big-Data-, Business-Intelligence- und Analytics-Umfeld. Jeweils 38 Prozent wollen SAPs In-Memory-Technik als Kernsystem für das Reporting beziehungsweise als Ergänzung für mehr Performance bei Reporting- und BI-Prozessen einsetzen. Darüber hinaus geht es für Anwenderunternehmen auch darum, mit HANA die Kundentransparenz zu erhöhen (32 Prozent), Finanzdaten effizienter und schneller zu verarbeiten (28 Prozent) sowie die Abläufe in der Lieferkette (24 Prozent) und der Produktion (19,3 Prozent) zu verbessern. Im Großen und Ganzen soll HANA in erster Linie dazu dienen, bestehende Prozesse effizienter zu machen. "In der Realität der Befragten ist SAP HANA vorrangig ein Werkzeug für handfeste operative und strategische Maßnahmen", konstatieren die Analysten.

Hana ist kein Innovationswerkzeug

Innovationspotenzial verbinden momentan allerdings nur wenige Manager mit HANA. Nur gut jeder Fünfte plant HANA als Applikations- und Betriebsplattform für neue Workloads, und lediglich knapp neun Prozent identifizieren HANA als Innovations-Showcase. Dazu kommt, dass nicht einmal jeder siebte Befragte vorhat, neue Geschäftsmodelle beziehungsweise Prozesse sowie die damit zusammenhängenden Risiken mit Hilfe von HANA zu simulieren. Das könnte daran liegen, dass viele Entscheider ihr Unternehmen noch nicht für derartige Workloads gerüstet sehen und Geschäftsmodell-Simulationen noch Zukunftsmusik sind, mutmaßen die Experten.

Ein Umdenken scheint indes in Sachen Betriebsmodell stattzufinden. Offenbar können sich immer mehr Unternehmen mit dem Gedanken anfreunden, HANA aus der Cloud zu beziehen. Nur gut 17 Prozent der Befragten gaben an, das klassische On-Premise-Modell für ihren künftigen HANA-Betrieb zu bevorzugen. Gut zwei Drittel der Befragten bezeichneten die Cloud als das favorisierte Betriebsmodell für den Betrieb von SAP HANA. Dafür würden mehr als ein Drittel der Unternehmen die SAP-eigene Cloud wählen. Allerdings sind auch andere Cloud-Infrastrukturen wie Amazon Web Services (AWS, 8,7 Prozent), Microsoft Azure (14,7 Prozent) oder IBM SoftLayer (8,7 Prozent) für die HANA-Nutzer eine Option.

HANA bildet mittlerweile die grundlegende Plattform für den gesamten Softwarekosmos von SAP. Das gilt für die klassischen On-Premis-Anwendungen wie auch für die neuen Cloud-Lösungen.
Foto: SAP SE

Die Analysten von Crisp Research warnen jedoch, potenzielle HANA-Cloud-Interessenten müssten sich darüber klar sein, dass die In-Memory-Technik im Cloud-Modus möglichweise nicht alle Vorteile, die SAP anpreist, auch wirklich ausspielen kann. Ein Vorzug liege schließlich in der physikalischen Optimierung durch die direkte Nutzung des Arbeitsspeichers. Liefen diese Prozesse in einem Cloud-Rechenzen­trum ab, müssten Anwender möglicherweise Latenzen hinnehmen, "die entweder zusätzliche Optimierungen notwendig machen oder Einbußen in Sachen Performance mit sich bringen".

HANA-Skills bleiben Mangelware

Grundsätzlich scheint den Verantwortlichen klar zu sein, dass eine HANA-Umstellung kein Spaziergang ist. Schon in der Vorbereitung identifizierten die Unternehmen eine Reihe von Hürden. So befürchtet fast jeder dritte IT-Entscheider, dass die eigene IT-Mannschaft zu wenige Kenntnisse besitzt, um ein HANA-System professionell betreiben zu können. Diese Lücke lässt sich offenbar nicht so einfach mit externem Know-how schließen. Immerhin ein Viertel der Befragten konsta­tierte, dass auch der eigene Dienstleister nicht fit genug für HANA ist.

Neben dem fehlenden Wissen bereitet den Unternehmen auch Sorge, dass es keine passenden Migrationskonzepte für Nicht-SAP-Systeme gibt. Da SAP selbst keine Lösungen an dieser Stelle anbietet, müssten Anwender auf Partner zurückgreifen beziehungsweise selbst Alternativen entwickeln, um ihre Nicht-SAP-Systeme für die HANA-Welt anzupassen. "Der Ansatz, anbieterfremde Systeme nur umständlich migrieren zu können, widerspricht stark dem derzeitigen Trend zur Plattformoffenheit und einfachen Integrierbarkeit heterogener Systeme", monieren die Analysten.

Darüber hinaus äußerte sich jeder fünfte Entscheider mit HANA-Erfahrung enttäuscht. Die Ergebnisse des Proof of Concept (PoC) hätten nicht den Erwartungen entsprochen. Weiteren 19 Prozent fehlten eine stärkere Evaluation und valide Bewertung der Use Cases. "Die Identifikation der konkreten Potenziale und Einsatzzwecke scheint somit zumindest in einigen Unternehmen noch zu stocken", lautet das Fazit von Crisp Research.

In der praktischen Umsetzung unterscheiden sich die Probleme rund um eine HANA-Um­stellung kaum von anderen IT-Projekten. Insbesondere die Überschreitung von Zeit- (35 Prozent) und Geldbudgets (29 Prozent) sehen die Anwender im Rahmen der Umfrage als größte Herausforderungen im Zuge einer HANA-Mi­gration. Aus Sicht der Analysten gehörten diese Probleme jedoch zum "guten Ton" eines jeden größeren IT-Projekts und stellten Ärgernisse, aber keine Ausschlussgründe dar. Die Verantwortlichen sollten entsprechend Puffer einbauen und Verzögerungen einplanen.

Deutlich kritischer einzustufen sind aus Sicht des Analystenhauses technische Probleme, mit denen offensichtlich etliche Anwender in der Umsetzung ihrer HANA-Projekte zu kämpfen hätten. Mehr als jeder fünfte IT-Entscheider kritisierte eine aus seiner Sicht nicht ausreichende Systemstabilität. Weitere 18 Prozent gaben zu Protokoll, dass ihre Erwartungen hinsichtlich der Performance nicht erfüllt worden seien. Beide Aspekte sind Crisp zufolge K.o.-Kriterien, die über den weiteren Erfolg oder Misserfolg entscheiden könnten. Die Stabilität sei immerhin ein wesentlicher Faktor, anhand dessen Anwender das Leistungsniveau einer In-Memory-Datenbank-Plattform bewerteten. "Nur mit einem stabilen und performanten System können die hohen Anforderungen der befragten Entscheider erfüllt werden", konstatieren die Analysten. "Hier muss SAP noch nachbessern."

HANA ist noch zu teuer

Darüber hinaus sind die Kosten aus Anwenderperspektive noch zu hoch. Einführung und Betrieb von HANA seien zu teuer, sagen 17,3 Prozent der befragten IT-Entscheider. Auch in der Liste der Verbesserungsvorschläge stehen vor allem Kostenaspekte ganz oben auf der Wunschliste der Anwender. 44 Prozent der Befragten fordern ein attraktiveres Lizenzmodell für HANA. Fast jeder Dritte wünscht sich mehr Out-of-the-Box-Lösungen mit einem attraktiven Preismodell, und 28 Prozent verlangen geringere Wartungskosten.

"Run Simple" verspricht SAP-Chef Bill McDermott seinen Kunden und weniger Komplexität in deren IT-Infrastruktur. Maßgeblich dazu beitragen soll die In-Memory-Datenbank HANA.
Foto: SAP SE

Mehr als jeder vierte IT-Entscheider gab außerdem an, dass er sich weniger Komplexität rund um HANA wünsche. Das ist insofern interessant, als SAP seinen Kunden gerade mit HANA eine Reduktion der Komplexität in deren IT-Infrastrukturen in Aussicht stellt. SAP-Chef Bill McDermott hatte auf den zu­rückliegenden Großveranstaltungen der Softwerker das Motto "Run Simple" als neues Mantra auserkoren. Eine entsprechende Praxis scheinen allerdings etliche Kunden noch nicht bestätigen zu können.

Siegeszug von In-Memory ist unaufhaltsam

Obwohl der Umfrage zufolge durchaus einige Hürden hinsichtlich der Einführung und dem Betrieb von HANA zu meistern sind, äußern sich die Analysten von Crisp Research zuversichtlich über die Zukunft von Technik und Plattform. In-Memory-Techniken wie SAP HANA hätten das Nischendasein hinter sich gelassen. Es sei unstrittig, dass in In-Memory-Plattformen ein großes Potenzial stecke. Die Experten begründen dies mit der digitalen Transformation, die eine leistungsfähige technische Basis benötige. Im Zuge der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft würden die anfallenden Datenmengen, die es zu analysieren gelte, weiter stark anwachsen. Um Mehrwerte aus den Daten zu generieren, müssten diese quasi in Echtzeit ausgewertet werden.

Allerdings prognostizieren die Analysten auch, dass sich im Umfeld der In-Memory-Techniken in Zukunft noch einiges tun wird. Anbieter würden ihre Plattformen mit neuen Funktionen ausbauen und so versuchen, weitere Mehrwerte für die Anwender zu schaffen. Auch die Partner und Dienstleister würden zusätzliche Services auf den Plattformen aufbauen.

Die Studie

Die Studie "SAP HANA – die neue Schaltzentrale digitaler und geschäftskritischer Workloads" von Crisp Research untersuchte den derzeitigen Einsatzgrad von In-Memory-Technologien sowie Strategien, Umsetzungsszenarien und Herausforderungen bei der Migration auf eine neue Architektur in deutschen Mittelstands- und Großunternehmen. Der Fokus lag dabei insbesondere auf Unternehmen, die SAP HANA als In-Memory-Datenbank evaluiert haben und zukünftig einsetzen werden.

Zunächst wurden im September 2864 IT-Entscheider online befragt. Davon hatten 1217 bereits erste Berührungspunkte mit In-Memory-Technologien. 200 IT-Entscheider gaben an, im Rahmen der konkreten Anbieterauswahl SAP HANA als In- Memory-Technik zu evaluieren. 150 IT-Entscheider erklärten, SAP HANA bereits einzusetzen beziehungsweise dies in den kommenden zwölf Monaten zu planen. Diese 150 IT-Entscheider hatten sich damit für die weitere Stichprobe qualifiziert.

Branchenverteilung der 150 HANA-Interessenten: