Im Zeichen des Tigers: Mac-OS X 10.4

29.04.2005 von Moritz Jäger
Der Tiger zeigt seine Krallen. Am 29. April 2005 um 18:00 Uhr hat der Verkauf des neuen Mac OS X 10.4 begonnen. Es enthält viele Neuheiten von Windows Longhorn schon jetzt. Wir zeigen, wie weit Apple Microsoft voraus ist.

Für Apple-Nutzer wird es wieder Zeit für einen Wechsel beim Betriebssystem - Mac-OS X 10.4, Codename "Tiger" ist fertig. Damit liegt Apple im Wettstreit mit Microsoft klar vorne. "Longhorn", die nächste Version von Windows, soll erst 2006 oder 2007 auf den Markt kommen. Über 200 neue Funktionen beschreibt Apple auf den Internet-Seiten zu Mac-OS X 10.4.

Vieles Neues findet sich unter der Haube, doch Apple wäre nicht Apple, wenn nicht auch etwas fürs Auge dabei wäre: Der Internet-Browser Safari RSS, das Adressbuch und der Kalender, das E-Mail-Programm Mail, die Vorschau sowie den DVD Player. Besonders augenfällig sind aber die kleine blaue Lupe rechts oben in der Menüzeile, hinter der sich die Suchfunktion Spotlight verbirgt und Dashboard ("Armaturenbrett"), jene Ebene mit Miniprogrammen, die man mit der Taste F12 einblendet.

Doch man sollte sich von der Euphorie nicht komplett überwältigen lassen. Es gibt Stellen in Mac-OS X 10.4, die gegenüber 10.3.9 unverändert bleiben: iSync zum Beispiel, das Programm, das Termine, Adressen und anderes zwischen einem Mac und Geräten wie Mobiltelefonen synchronisiert, ist - sehr zum Ärger einiger Redakteure - unverändert geblieben. In Sachen Kompatibilität hat sich wenig getan, weiterhin werden von Apple viele Siemens- und Nokia-Telefone nicht erkannt.

Prominentester Abgang ist der Internet Explorer. Der Browser von Microsoft gehört bei Mac-OS X 10.4 nicht mehr zum Lieferumfang. Er lässt sich zwar problemlos von einer älteren Version übernehmen, doch da Microsoft die Weiterentwicklung schon vor längerem eingestellt hat, können wir Internet-Designer nur davon abraten, Systeme zu entwickeln, die Internet Explorer voraussetzen, da sie so automatisch alle Mac-Benutzer ausschließen.

Die USA und der Rest der Welt

Apple ist eine amerikanische Firma, was einem an manchen Stellen schmerzhaft bewusst wird: Es gibt in Dashboard einen Aktienkursticker, doch stammen dessen Daten von der US-Börse. Wer lieber europäische Kursdaten sehen möchte, ist weiterhin auf den Browser (zum Beispiel über http://de.finance.yahoo.com) angewiesen. Ähnlich mit der Flugdatenvorschau in Dashboard: Nur bei Flügen innerhalb Nordamerikas zeigt das Miniprogramm während des Fluges die geschätzte Position der Maschine; bei allen anderen Flügen sieht man nur Abflugs- und Ankunftszeit sowie die ungefähre Flugroute.

Doch wir vermerken erfreut, dass Apple an anderer Stelle Verbesserungen für den Rest der Welt einbaut. Inkwell zum Beispiel, versteht jetzt auch Französisch und Deutsch. Soll heißen: Wer ein Grafiktablett an seinen Mac anschließt, kann mit dem elektronischen Stift in Englisch, Französisch und Deutsch Texte schreiben, die Inkwell in getippte Zeichen übersetzt. Auch schön: Wer sich Adressen aus dem Adressbuch über das Kontextmenü auf einer Karte anzeigen lässt, muss jetzt nicht mehr mit Umlauten kämpfen. Apple beziehungsweise das Partnerunternehmen Mapblast zeigt die Adresse auch dann korrekt an, wenn Straßen- oder Ortsname Umlaute enthalten.

Wurden mehrere Benutzer für den Mac definiert und der schnelle Benutzerwechsel eingeschaltet (Systemeinstellungen > Benutzer > Optionen), findet sich eine weitere Kleinigkeit in der Menüzeile: Statt des ausgeschriebenen Benutzernamens darf man rechts oben den Kurznamen oder nur ein Symbol einblenden und gewinnt so mehr Platz in der Menüzeile.

Wer sich vom 64-Bit-Betriebssystem aber wesentliche Änderungen erwartet, hat die Technik nicht ganz verstanden: 64-Bit-Betriebssystem bedeutet nicht, dass in Mac-OS X 10.4 doppelt so viele Daten bewegt werden wie im 32-Bit-Betriebssystem 10.3. Die 64 Bit beziehen sich auf die Länge der Adressen, das heißt, dass Programme mit Mac-OS X 10.4. bis zu 16,7 Millionen Terabyte Arbeitsspeicher belegen können statt 4 GB bisher. Nötig ist das vor allem für wissenschaftliche Software, die Suche nach Genomsequenzen zum Beispiel oder die Visualisierung von chemischen Prozessen.

Dashboard - Das Cockpit von Tiger

Widgets heißen die Kleinstprogramme, die unter Tiger das Leben erleichtern sollen. Sie nähern sich klassischen Fragen des Alltagslebens: "Wieviel Uhr ist es?", "Was heißt Dashboard auf Deutsch?", "Wie steht die Apple-Aktie?", "Mach doch mal ein anderes Musikstück!" Armaturenbrett lautet die Übersetzung von Dashboard - Cockpit wäre vielleicht passender gewesen. So ganz treffen aber beide Bezeichnungen nicht. Eine Art Info-Zentrale soll Dashboard sein, eine Pinwand für wichtige Informationen, die man schnell mal zwischendurch benötigt, ohne dafür immer gleich eine große Applikation starten oder den Webbrowser bemühen zu müssen.

Möglich, dass die Entwickler von Apple im kleinen Kreis eine Studie gestartet haben, bevor sie Dashboard entwickelten: Was sind die häufigsten Fragen in einem Großraumbüro? Uhrzeit, Wetter, Telefonnummer, Musiklautstärke, Notizzettel, Wortbedeutung, Währungsumrechnung - dies und einiges andere sind häufige Gesprächsthemen, und Dashboard soll helfen, hier schnell eine Antwort zu finden.

Welche Informationen man sich anzeigen lassen möchte, kann man frei auswählen. Zudem ist Dashboard so aufgebaut, dass Entwickler einfach eigene Module erstellen können. Schon vor Erscheinen von Mac-OS X 10.4 gab es eine ganze Fülle an mehr oder weniger originellen Widgets, die mehr oder weniger nützliche Dinge tun. Die Programmierung selbst ist verhältnismäßig einfach, entsprechend limitiert sind die Möglichkeiten der Dashboard-Module.

Ihre große Stärke beruht darin, dass sie sich per HTML mit anderen Datenbeständen verknüpfen lassen. So kann man Web-Abfragen einfach per Widget erledigen - ein System, auf dem die meisten der vorinstallierten Module beruhen. Sei es die Wettervorhersage, die Währungsumrechnung, der Aktienkurs oder eine Fluginformation - übers Internet fragen die Widgets Datenbanken ab und stellen lokal die Ergebnisse dar. Ideal sind sie deshalb auch für RSS-Abfragen, ein Zweck, dem sich schon mehrere Widgets anderer Programmierer widmen. Ebenso lassen sich Verknüpfungen zu lokalen Datenbeständen herstellen - sei es zu iTunes, zu iCal oder zum Adressbuch.

Widgets - Schnelle Helfer im Alltag

Per Funktionstaste ruft man in Mac-OS X 10.4 Dashboard auf. Drückt man die F12-Taste, legt sich eine graue Ebene über den Bildschirm, auf dem die Widgets von Dashboard erscheinen. Per Mausklick auf das Plus-Icon am linken unteren Bildschirmrand kann man sich seine Widgets zusammenstellen, die man aus einer Liste der verfügbaren Module auswählt. Fast jedes Widget verfügt über einen kleinen Info-Knopf, der Einstellmöglichkeiten enthält - vom Ort für die Zeitanzeige und die Wettervorhersage über die gewünschte Wiedergabeliste in iTunes bis zur Auswahl der Aktienkurse. Viel mehr kann man in Dashboard auch nicht einstellen, Einfachheit ist hier Programm.

Kontaktdaten lassen sich im Adressbuch des Dashboards anzeigen. Eine einfache Eingabemaske lässt nach allen Begriffen suchen, eine Listendarstellung der Ergebnisse ist nicht vorgesehen. Auch Einträge lassen sich nicht vornehmen.

Lycos liefert den Daten-Stream des Aktienmoduls. Da der Anbieter auch europäische Börsen im Angebot hat, dürfte eine Portierung einfach sein. Das Widget validiert automatisch eingegebene Symbol-Namen. Zudem zeigt es Kursentwicklungen als Chart an und gibt Änderungen auf Wunsch absolut oder in Prozent an.

Ein echter Segen für Naturwissenschaftler und alle, die Einheiten konvertieren müssen, ist das Widget "Umrechnen". Kilowattstunden in Kalorien, Hektar in Quadratfuß, Jahre in Minuten, Euro in malaysische Ringit - das Dashboard-Modul konvertiert fast alles und das im Falle von Währungen auch zum aktuellen Kurs. Die Liste der verfügbaren Landeswährungen ist kurz, dafür bewahrt man aber eine gute Übersicht.

Von München nach San Francisco, von Peking nach Frankfurt - zwar spielen Fluginformationen in den USA eine größere Rolle als hier, manchmal kann die Flugauskunft aber doch ganz nützlich sein. Eine kleine Weltkarte gibt zudem Auskunft über die Flugroute, vielleicht auch eine Funktion, die sich eher an die notorisch geografieschwachen US-Amerikaner richtet.

Wer in den USA den nächsten Frikadellenbrater sucht, kann die gelben Seiten von Dashboard gut gebrauchen. Ansonsten heißt es warten auf Lokalisierungen, sei es von Apple oder einem Dritthersteller.

"Fernbedienungen" für iTunes gibt es eine Menge, die von Dashboard ist optisch besonders gut gelungen. Am besten gefällt uns das Drehrad für die Lautstärke, ansonsten beschränkt sich die Funktionalität auf die des iPod Shuffle (Vor, Zurück, Stopp, Abspielen). Wer möchte, kann in den Einstellungen eine Wiedergabeliste vorgeben.

Dashboard - weitere Widgets

Natürlich waren das noch nicht alle Widgets. Über Dashboard lassen sich beispielsweise auch Rechner, Wettervorhersagen oder Übersetzungsmodule ansteuern.

Schnell das aktuelle Datum nachsehen und Termine prüfen - das erledigt der Kalender von Dashboard. Er ist mit iCal verknüpft, Eintragungen kann man nur dort vornehmen. Die Pop-Optik der 70er-Jahre ist nicht jedermanns Geschmack, Alternativen wird es in Zukunft sicher reichlich geben.

Die bekannten Stickies. Mit ihnen lässt sich Dashboard wie ein echter Monitor schnell vollpappen, die Farbe wählt man, indem man auf den kleinen Info-Knopf klickt.

Auch das Puzzle ist ein alter Bekannter, als Motiv gibt es - natürlich - einen Tiger, eigene Bilder kann man per Drag-and-drop ein- und dann in Handarbeit wieder zusammenfügen.

Noch ein Bekannter aus der Mac-OS-Mottenkiste: Der digitale Taschenrechner ist einfach unverwüstlich, hier in poppigem 70er-Jahre-Design.

Eine echte Erleichterung für alle, die mit Fremdsprachen zu tun haben: Das Fremdsprachen-Modul von Dashboard übersetzt nicht nur einzelne Wörter, auch mit einfachen Sätzen kommt es gut zurecht. Neben Deutsch und Englisch beherrscht es weitere europäische Sprachen sowie Chinesisch, Koreanisch und Japanisch.

Zeitanzeiger mit dem großen Vorteil, dass man sich beliebig viele Uhren auf sein Armaturenbrett stellen kann und so einen Überblick über die Zeiten an verschiedenen Orten der Welt hat.

Wer viel im Büro sitzt, wird die Wetteranzeige von Dashboard schätzen. Sie zeigt nicht nur das aktuelle Wetter an, sondern liefert auch eine 5-Tage-Vorschau. Ortsnamen lassen sich per Freitext eingeben, allerdings muss man die US-amerikanische Schreibweise beachten, da die Daten vom US-Dienst Accuweather stammen. Das Schönste am Wetter-Widget ist die grafische Anzeige - die Wetter-Icons suchen ihresgleichen.

Nur in Englisch verfügbar ist das Wörterbuch-Modul Dictionary. Dafür stammen die Wortbedeutungen vom renommierten Oxford American Dictionary, sind also sehr verlässlich.

Neuerungen im Finder

Direkt nach der Installation ist nur an zwei Stellen erkennbar, dass man die Version 10.4 von Mac-OS X vor sich hat. Der Apfel links oben in der Menüzeile hat eine leuchtend blaue Farbe; die reliefartige Lichtverteilung ist verschwunden. Am anderen Ende der Menüzeile fällt einem die Lupe ins Auge: das Symbol für Spotlight.

Der Stein des Weisen ist Apples neue Suchmaschine nicht - aber ein Schritt in die richtige Richtung. Nachdem sämtliche Softwarehersteller das Thema Suchhilfe über Jahre vernachlässigt haben, hat mit Google und dem massiven Einsatz von Suchmaschinen im Internet der Run auf die beste Technologie begonnen. Gleich mehrere Anbieter wollen ihre Suchalgorithmen für die Dateisuche auf die lokalen Festplatte erweitern, Microsoft verspricht Großes fürs nächste Windows-Update. Apple stellt die Suchmaschine Spotlight ins Rampenlicht von Mac-OS X 10.4.

Komplexe Technik

Grundpfeiler für den Erfolg der Apple-Entwickler mit Spotlight ist die enge Integration der Suchmaschine ins Betriebssystem. Jedes System muss schon von Haus aus eine Menge über die Dateien wissen, die es zu verwalten hat: wo sie sind, wer sie wann erstellt hat, zu welchem Programm sie gehören, wie groß sie sind und so weiter. Während "normale" Suchmaschinen unabhängig von diesen Informationen arbeiten, setzt Spotlight gleich hier auf Systemebene an. Neben den reinen Dateiinformationen sammelt es so genannte Metadaten, also Daten über Daten, die es in einer eigenen Datenbank verwaltet. Diese ist verknüpft mit einer zweiten Datenbank, in der Spotlight Informationen über die Inhalte von Dateien abspeichert. Durch diese Trennung kann Spotlight wesentlich schneller arbeiten, da die Inhaltsdatenbank nur bei einer Inhaltssuche zum Einsatz kommt, die Metadatenbank hingegen immer, selbst wenn man nur eine Datei verschiebt.

Würde Spotlight allein in der Inhaltsdatenbank suchen, die Ergebnisse einer Volltextsuche wären nicht sehr brauchbar. Zehntausende Textdateien enthält allein das Betriebssystem, würden diese alle indexiert und später in die Suche einbezogen, man würde nur Unsinn finden. Andere, wichtige Informationen würde man dagegen nicht finden, beispielsweise Dateien, die von einem bestimmten Autor stammen, ohne dass dieser namentlich im Text erwähnt ist. In PDF- und Office-Dateien werden solche Metadaten schon länger gespeichert, oft ohne, dass der Autor dies merkt. Spotlight kann dank eingebauter Filter solche Informationen auswerten und alle PDF-Dokumente eines bestimmten Autors finden. MP3-Dateien lassen sich ebenso nach Komponisten aufspüren, digitale Fotos nach dem Namen der Kamera oder dem Datum, an dem das Bild entstand.

Eine Fülle an Metadaten legen Programme und der Mac-Finder selbst an. So enthalten digitale Fotos Informationen zu Zeitpunkt der Aufnahme, Belichtungsdauer, Name der Kamera und einiges mehr. PDF-Dokumente, die mit Acrobat erstellt sind, enthalten meist Herkunftsprogramm, Autoren, Profilinformationen und so weiter. Die Liste an Metadaten, die Spotlight verarbeitet, ist schon jetzt lang, Hersteller können in Zukunft Plug-ins für ihre Programme beziehungsweise Dokumentformate anbieten, die Spotlight weitere Informationen eröffnen.

Gleiches gilt für Dateiinhalte. Auch hier verfügt Spotlight schon über eine beeindruckende Liste an lesbaren Formaten. So durchsucht es nicht nur Dokumente, auch Mails aus Apple Mail, Kontakte aus dem Adressbuch, Termine in iCal und vieles mehr lässt sich finden. Andere müssen erst noch hinzu kommen. Adobe Indesign, Quark Xpress, Microsoft Entourage sowie sämtliche Datenbankformate sind noch außen vor. Dennoch sorgt schon jetzt die Kombination aus Metadaten und Inhaltssuche für eine hohe Treffgenauigkeit.

Spotlight in der Praxis

So komplex die dahinter stehende Technologie ist, bei der Bedienung merkt man davon kaum etwas. Apple-typisch einfach geht die Suche vor sich. In einem neuen Menüpunkt rechts oben am Bildschirmrand gibt man seinen Suchbegriff ein, daraufhin klappt ein Fenster mit den Suchergebnissen auf. Für verschiedene Dateiarten zeigt Spotlight jeweils die ersten Ergebnisse an, mehr gibt es auf Mausklick. Im Spotlight-Fenster kann man nun seine Suchergebnisse sortieren, kann verschiedene Ergebnisse ausblenden, sich zu einzelnen Dateien weitere Informationen anzeigen lassen und vieles mehr. Dank der hohen Systemintegration zeigt Spotlight auch Vorschauen für Bilder und PDF-Dateien an, ebenso lassen sich Filme direkt im Spotlight-Fenster betrachten oder Musikdateien anhören.

Statt über das Spotlight-Menü kann man Dateien auch direkt im Finder-Fenster suchen. Spotlight zeigt die Suchergebnisse dann in einem Finder-Fenster an, die Sortierfunktion ist hier allerdings eingeschränkt. Wer seine Suche von vornherein eingrenzen möchte, kann auch die "alte" Suchfunktion (Befehlstaste-F) verwenden. Hier erhält man zusätzliche Suchkriterien, wie man sie auch bislang kennt. Allerdings hat Apple der Suche eine angenehmere Oberfläche und einfachere Menüs spendiert.

Ein weiterer Ort für die Suche sind die "Öffnen"-Dialoge in Programmen. Vorausgesetzt, man hat keine Uralt-Software, lassen sich in den Auswahldialogen Suchabfragen starten. Allerdings steht hier nur eine abgespeckte Spotlight-Version zur Verfügung: Nur die Suche nach Dateinamen ist hier möglich. Trotzdem ist dies ein deutlicher Fortschritt.

Die Arbeitsgeschwindigkeit des neuen Finder ist minimal höher als bisher: Ordner mit vielen Dateien lassen sich schneller durchforsten, außerdem zeigen sich unsere Testsysteme deutlich weniger anfällig gegen 500 probehalber installierte Zeichensätze als noch unter 10.3.9. Geschwindigkeitseinbußen muss man aber zumindest in den ersten Stunden nach der Installation in Kauf nehmen, da Spotlight im Hintergrund alle Dateien auf der Festplatte katalogisiert, was vor allem auf älteren Rechnern beziehungsweise solchen mit vielen Bildern auf der Platte geraume Zeit in Anspruch nimmt.

Fazit

Eigentlich ist es nur ein Betriebssystem. Doch Apple versteht es geschickt, neue Funktionen zu schaffen, die man nicht mehr missen will, wenn man sie einmal ausprobiert hat. Die Suche mit Spotlight gehört dazu aber auch die Videokonferenz mit mehreren Teilnehmern. Dashboard ist ein innovatives Konzept für kleine Module mit bestimmten Aufgaben. Gespannt darf man sein, wie weit die Kreativität der Entwickler für weitere Anwendungen geht.

Sollten Sie jetzt so richtig auf den Mac-Geschmack gekommen sein, finden Sie auf der Homepage unserer Schwester-Publikation Macwelt weitere Artikel über das neue Mac OS X 10.4. Die Kollegen werfen unter anderem einen Blick auf das Thema Brennen, beleuchten die Neuerungen des Browsers Safari und erklären die neue Automations-Funktion.

Info: Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer Schwester-Publikation Macwelt. Deren neueste Ausgabe erscheint am 4. Mai, die mit 18 Seiten Special zum neuen Mac-System aufwarten kann. Abonnenten erhalten die Macwelt schon am Samstag dieser Woche, also einen Tag nach Verkaufsstart des neuen Systems. (mja)