IDF: Neue Xeon- & Itanium-Roadmap

08.09.2004 von Christian Vilsbeck
Intel hat auf dem Intel Developer Forum eine aktualisierte Roadmap für die Enterprise-CPUs gezeigt. Cranford, Irwindale und die Common-Platform-CPU Whitefield sind die neuen Xeons. Bei den Itaniums fügt Intel den Montvale hinzu.

Nachdem Intel im Juni 2004 die Entwicklung des Xeon-DP-Nachfolger Jayhawk einstellte, gab es viel Rätselraten um die weiteren Produkte. Auf dem Intel Developer Forum präsentierte der Hersteller jetzt eine aktualisierte Roadmap der Xeon-DP-, Xeon-MP- und Itanium-Prozessoren.

Bei den Xeon-DP-CPUs "Nocona" für Dualprocessing fungiert aktuell die 3,60-GHz-Version mit 1 MByte L3-Cache als Topmodell. In der ersten Jahreshälfte 2005 geht Intel mit dem Nocona-Nachfolger Irwindale an den Start. Diese CPU basiert wie der Nocona auf dem Prescott-Core des Pentium 4, verfügt aber über einen 2 MByte großen L2-Cache (statt 1 MByte). Neben dem größeren Cache erhält Irwindale auch eine Taktfrequenzsteigerung.

Über den Nachfolger des Irwindale gab Intel noch keine Details bekannt. Durch das Dual-Core-Commitment ist aber spätestens 2006 von einem Dual-Core-Produkt auszugehen. Bei der neuen Plattform zu dieser CPU will Intel erstmals die Fully-Buffered-DIMM-Technologie einsetzen.

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Xeon MP Roadmap

Intels Xeon-MP-Prozessoren für 4- und 8-Wege-Server basieren noch auf dem Gallatin-Core in 0,13-µm-Fertigungstechnologie. Die schnellste Variante arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz sowie einem FSB400 und besitzt einen 4 MByte großen L3-Cache. Eine neue Plattform stellt Intel in der ersten Jahreshälfte 2005 vor.

Dann erscheint der Potomac zusammen mit dem Chipsatz Twin Castle. Hinter Potomac verbirgt sich im Prinzip der Prescott-Core erweitert um die SMP-Fähigkeit und einen L3-Cache mit einer Größe von mehr als 4 MByte. Beim Potomac führt Intel EM64T erstmals bei der Xeon-MP-Serie ein. Intels SpeedStep-Technologie zum Energiesparen beherrscht der Potomac ebenfalls.

Die Fertigung von Potomac erfolgt im 90-nm-Prozess. Wie der Lindenhurst-Chipsatz für Xeon DPs unterstützt Twin Castle DDR2-Speicher und PCI Express. Dem Potomac stellt Intel in der ersten Jahreshälfte 2005 den "Einsteiger-Xeon-MP" mit Code-Namen Cranford zur Seite. Cranford beherrscht nur 4fach-Multiprocessing und besitzt kleinere Caches.

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Common Plattform - Itanium und Xeon im gleichen Sockel

Als Nachfolger des Potomac/Cranford fungiert der zum Jahreswechsel 2005/2006 erscheinende Tulsa. Intel stattet den Tulsa als ersten Xeon MP mit Dual-Core-Technologie aus. Im Jahr 2007 geht Intel mit der Common Platform Architecture für den Xeon MP und Itanium an den Start. Beide CPU-Serien besitzen dann den gleichen Sockel und setzen auf eine gemeinsame Plattform. Der entsprechende Xeon MP hat von Intel jetzt den Code-Namen Whitefield bekommen. Die CPU setzt auf eine Multi-Core-Technologie.

Die Itanium-2-Familie bekommt zunächst Ende 2004 Zuwachs. Intel stellt dann den Itanium 2 mit Madison-9M-Core vor. Der IA-64-Prozessor wird mit 1,7 GHz Taktfrequenz arbeiten und kann auf 9 MByte L3-Cache zurückgreifen. Mitte 2005 debütiert Intels Dual-Core-CPU und Itanium-2-Nachfolger Montecito. Eine für Dualprocessing (zwei physikalische CPUs) ausgelegte Variante mit Code-Namen Millington folgt noch 2005. Montecito und Millington sind die ersten Itanium-Prozessoren im 90-nm-Fertigungsprozess. Im Jahr 2006 löst der Montvale den Montecito und der DP Montvale den Millington ab. Neu an den Montvale-CPUs ist vor allem die 65-nm-Strukturbreite.

Im Jahr 2007 will Intel den Montvale-Nachfolger Tukwila vorstellen. Der Prozessor wird erstmals einen Multi-Core besitzen. Außerdem setzt Tukwila auf die Common Platform Architectur wie der Xeon MP "Whitefield". (cvi)