Intel stellt in der zweiten Jahreshälfte 2008 mit Nehalem nach den 2006 vorgestellten Core-Prozessoren eine komplett neue Mikroprozessor-Architektur vor. Die für das 45-nm-Verfahren vorgesehenen CPUs lösen die Penryn-Modelle ab.
Während seiner Keynote zur Eröffnung des Intel Developer Forums zeigte Paul Otellini, President und CEO von Intel, erstmals einen 300-mm-Wafer mit Nehalem-Dies. Jede Nehalem-CPU ist auf dem Wafer aus 731 Millionen Transistoren aufgebaut. Zusätzlich demonstrierte Otellini eine Nehalem-CPU im Betrieb. Das System arbeitete mit Windows XP, der Nehalem-Prozessor sei vor drei Wochen gefertigt worden. Auch MacOS X startete ein Nehalem-System bereits, fügte Otellini hinzu.
Die CPU-Kerne von Nehalem verwenden die vierfach superskalare Core-Mikroarchitektur als Grundlage – aber in einer deutlich verbesserten Form. Nehalem-CPUs wird Intel mit einer neuen Multi-Level-Cache-Struktur ausstatten.
8 Kerne auf einem Die
Intel wird Prozessoren mit Nehalem-Architektur mit zwei, vier und acht Kernen anbieten. Dabei wird jeder Kern zwei Threads ausführen können. Eine neue Variante von Hyper-Threading mit dem Arbeitstitel „Simultaneous Multi-Threading“ kehrt somit in die Intel-Prozessoren zurück. Die Nehalem-Topmodelle können dann bis zu 16 Threads parallel bearbeiten. Nehalem-Prozessoren vereinen alle Kerne erstmals auch auf einem Die. Damit nimmt Intel Abschied vom Multi-Chip-Verfahren.
Bei der Prozessorgeneration Nehalem führt Intel die neue QuickPath-Technologie ein. Mit QuickPath wandert bei Intel erstmals der Speicher-Controller auf das Die. AMDs Athlon-64-, Sempron- und Opteron-Prozessoren arbeiten seit 2003 mit integrierten Speicher-Controllern. Abschied nehmen heißt es dann auch vom traditionellen FSB, Nehalem-CPUs setzen mit QuickPath auf einen neuen seriellen Bus – bisher unter dem Code-Namen „CSI“ bekannt.
Mit Nehalem will Intel laut Otellini weit führende Performance-Vorteile, Energieeffizienz und wichtige neue Server-Features nur ein Jahr nach der Einführung der 45-nm-Penryn-Modelle bieten. Das Design ist laut Otellini sehr skalierbar in Bezug auf Kernanzahl, Cache-Größen und Interconnects ausgelegt.
Zu guter letzt plant Intel bei den Nehalem-Prozessoren auch Modelle mit integriertem Grafikkern. Konkurrent AMD kündigte für Ende 2008 mit der Fusion-Technologie bereits Prozessoren mit Grafikchip auf dem Siliziumplättchen an – oder zumindest in einem gemeinsamen Package. (cvi)
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