IDC: IBM baut Vorsprung im Server-Markt aus

24.11.2004 von Rainer Doering
Die Marktforscher von IDC veröffentlichen heute Zahlen zum weltweiten Server-Markt im dritten Quartal. Diesen zufolge konnte IBM seinen Vorsprung in einem wachsenden Markt weiter ausbauen und dabei den Wettbewerbern Hewlett-Packard und Sun Microsystems Anteile abnehmen.

Insgesamt wurden im dritten Quartal laut IDC Server für 11,5 Milliarden US-Dollar verkauft, das sind 5,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Big Blue legte über dem Marktdurchschnitt zu, und zwar um 6,3 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar, was einen Marktanteil nach Umsatz von 31,7 Prozent ergibt.

HP steigerte sich dagegen nur unterdurchschnittlich von 3 auf 3,1 Milliarden US-Dollar und erreichte 27 Prozent Market Share. Sun hätte mit Einnahmen von 1,18 Milliarden US-Dollar um ein Haar Platz drei an Dell abgeben müssen, die 1,17 Milliarden US-Dollar erlösten - wobei der Direktanbieter um 14,1 Prozent zulegte, Sun hingegen nur um 0,1 Prozent.

Insgesamt wächst der Server-Markt laut IDC-Analyst Vernon Turner nun schon im sechsten Quartal in Folge, allerdings erst seit kurzem nennenswert. Die IT-Investitionen enthalten aus Sicht des Experten nun endlich wieder auch neue Projekte und nicht bloß ein Aufrechterhalten des Status Quo. "Eine Zeitlang entsprach das Wachstum in etwa der Inflation. Nun geht es darüber hinaus und zeigt, dass es wieder strategisches Denken gibt und nicht nur Wartungsdenken", so Turner.

Dass IBM und Dell zulegen konnten, HP und Sun dagegen Umsatzmarktanteile einbüßten, war schon typisch für die vorhergehenden Quartale. Gleiches gilt für den fünften Platz von Fujitsu (Siemens Computers), das mit einem Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 714 Millionen US-Dollar die Top Five der Hersteller komplettiert.

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Auch Linux mit starkem Wachstum

Weiterhin starkes Wachstum verzeichnet IDC im Linux-Segment. Hier wurden im Q3 1,06 Milliarden US-Dollar umgesetzt, 42,6 Prozent mehr als im Jahresvergleich und im neunten Quartal in Folge über zehn Prozent Wachstum. HP führt in diesem Bereich mit 287 Millionen US-Dollar vor IBM mit 219 und Dell mit 185 Millionen US-Dollar Umsatz.

Ebenfalls im Aufwind sind Systeme mit auf 64 Bit erweiterten ursprünglichen 32-Bit-Prozessoren. So wurden laut IDC-Zählung im dritten Quartal rund 52.000 Opteron-Server und etwa 60.000 Maschinen mit Intels Nocona-Xeon abgesetzt. Die Opteron-Server laufen dabei zu etwa 60 Prozent unter Linux, wohingegen die meisten Nocona-Rechner mit Windows verkauft werden, das erst im kommenden Jahr "EM64T" unterstützen wird.

Ingesamt wuchs der Markt für x86-basierende Server um 18,3 Prozent auf 5,4 Milliarden US-Dollar. Es war das dritte Quartal in Folge, in dem der Umsatz höher ausfiel als der von RISC-Plattformen wie Power (IBM), Ultrasparc (Sun) oder PA-RISC (HP).

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Blade-Server im Kommen

Im Unix-Segment, wo typischerweise RISC-Prozessoren zum Einsatz kommen, sanken die Einnahmen um 2,3 Prozent auf vier Milliarden US-Dollar, obwohl die ausgelieferten Stückzahlen um 8,3 Prozent stiegen. In dem für Sun typischerweise schwachen Quartal führt hier HP mit Einnahmen von 1,27 Milliarden US-Dollar vor Sun mit 1,14 und IBM mit 1,05 Milliarden US-Dollar. Big Blue legte dabei um zwei Prozent zu, wobei Sun in gleichem Maße und HP um sechs Prozent verlor.

Mit unter Windows laufenden Servern setzten die Hersteller 3,9 Milliarden US-Dollar um, also fast gleich viel wie im Unix-Segment und 13,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

287.000 US-Dollar gaben die Kunden für kompakte, Platz und Strom sparende Blade-Server aus. IBM führt hier deutlich mit 44,2 Prozent vom Umsatz. Analyst Turner erwartet, dass im Gesamtjahr 2004 Blade-Server ein Milliardenmarkt werden. Gleichzeitig werden dieses Systeme immer leistungsfähiger. "Die Ausgaben der Anwender lagen über unseren Erwartungen, da nicht mehr nur Uni-Prozessor-, sondern zunehmend auch Dual- und Quad-Prozessor-Blade-Systeme angeschafft werden", ergänzte IDC-Analystin Jessica Yang. (Thomas Cloer/doe)

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