Online-Speicher

iCloud Drive, Dropbox und OneDrive im Vergleich

06.12.2015 von Thomas Joos
Datensynchronisation zwischen Mac und Mac, Mac und PC, Mac und iPhone: Das halten die Angebote von Microsoft, Apple und Dropbox.

Anwender, die mit verschiedenen Plattformen arbeiten, und viel unterwegs sind, suchen häufig einen Cloudspeicher, in dem sie Daten speichern und zwischen den Systemen austauschen können. Gerade zum Datenaustausch zwischen Mac-Rechnern, PCs, sowie Smartphones und Tablets sind Cloudspeicher besonders geeignet. Wir schauen uns nachfolgend die drei bekanntesten in diesem Bereich ein, die entweder in das Betriebssystem integriert sind (iCloud Drive und OneDrive) oder im Falle von Dropbox ein Urgestein im Bereich der Cloudspeicher sind.

iCloud Drive, OneDrive und Dropbox für den Datenaustausch nutzen

Die drei wichtigsten Cloudspeicher für Mac-Rechner oder PCs sind Microsofts OneDrive, Apples iCloud Drive und Dropbox. Für alle drei Cloud-Speicher gibt es Clients für Windows, für OS X sowie Apps für iPhone/iPad, Android, Windows Phone und Windows 10 for Mobile. Dropbox bietet dazu auch noch die Möglichkeit an, Daten von Linux-Rechnern zu synchronisieren. Das ermöglicht Anwendern den Zugriff auf Daten auch über verschiedene Plattformgrenzen hinweg. Profianwender, die auf OneDrive for Business aus Office 365 setzen, können den Speicher ebenfalls auf allen relevanten Systemen einsetzen, allerdings nicht auf Linux-Rechnern.

Weitere Dienste

Neben iCloud Drive One Drive und Dropbox gibt es noch weitere Dienste, zum Beispiel Google Drive, Box, Telekom MediaCenter und einige Exoten, wie Vodafone Cloud, der Web.de-Onlinespeicher oder Amazon Cloud Drive. In diesem Beitrag widmen wir uns aber den drei verbreitetsten Online-Speichern auf Mac-Rechnern und PCs.

In vielen Unternehmen, aber auch Privathaushalten, gibt es verschiedene Betriebssysteme, die im Einsatz sind. Neben dem Mac-Rechner und iPhone oder iPad finden häufig noch Android-Geräte Einsatz und der eine oder andere Windows-PC. Hier ist es natürlich ideal, wenn auf Windows-PCs genauso auf die gespeicherten Dokumente zugegriffen werden kann, wie auf Mac-Rechnern und Smartphones oder Tablets. Auch der schnelle Datenaustausch zwischen den Geräten ist in diesem Fall wichtig.

iCloud Drive, Dropbox, OneDrive und OneDrive for Business im Vergleich

Welcher Speicher eingesetzt werden soll, ist vor allem Geschmackssache. Die Cloud-Speicher unterscheiden sich voneinander, vor allem wenn es um den verfügbaren Speicherplatz geht. Tendenziell lässt sich festhalten, dass Mac-Anwender natürlich lieber auf iCloud Drive setzen, vor allem, wenn noch iPhones/iPads im Einsatz sind. iCloud Drive ist in OS X sowie auf iOS-Geräten vorinstalliert und bereit für die Nutzung. Den Speicher können sich via Familienfreigabe bis zu sechs Personen im Haushalt teilen. Man kann zwar mit den iWork-Apps die von ihnen erzeugten Dateien teilen und auch von anderen Rechnern darauf zugreifen und bearbeiten, allerdings ist das Teilen anderer Dateienarten oder von Office-Dokumenten nicht möglich. Teamwork in iCloud Drive beschränkt sich also auf das Teilen und Bearbeiten von iWork-Dokumenten. Diese können aber wiederum von allen aktuellen Browsern außer Opera, auch auf verschiedenen Betriebssystemen genutzt werden.

Windows-Anwender, vor allem die Anwender, die auch noch auf Microsoft Office setzen, arbeiten häufig mit OneDrive oder OneDrive for Business. Die Vorteile liegen auf der Hand. In Windows 8.1, Windows 10, aber auch in Microsoft Office 2013/2016 ist der OneDrive/OneDrive for Business-Client eng integriert und erlaubt eine wesentlich effizientere Navigation als der iCloud-Speicher. Dazu kommen Möglichkeiten zum Teamwork und das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten. Aus den Office-Programmen heraus lassen sich Dokumente direkt in OneDrive speichern, ab Office 2016 sogar mit anderen Anwendern teilen und gemeinsam bearbeiten.

Apple-Anwender setzen auf iCloud Drive vor allem dann, wenn bereits Speicher dazu gekauft, und auch auf dem iPhone/iPad angebunden wurde. Reicht der Speicherplatz aus, lassen sich weitere Daten in iCloud Drive speichern, und durch den Windows-Client auch auf PCs synchronisieren.

OneDrive: 15 GB kostenlos

OneDrivebietet zunächst 15 GB freien Speicherplatz, 100 GB kosten pro Monat 1,99 Euro, wer 200 GB Speicherplatz nutzen will, muss 2,99 Euro/Monat investieren. Alternativ schließen Anwender ein Abonnement bei Office 365 ab. Dieses gibt es ab etwa 10 Euro/Monat. Dafür erhalten Sie aber auch Zugriff auf die neuste Microsoft-Office-Version und erhalten 1 TB Cloud-Speicher und zwar, abhängig vom Abonnement, für bis zu fünf Anwender getrennt, insgesamt als 5 TB.

Bei Microsoft erhalten Anwender 15 GB Speicherplatz kostenlos. Dieser lässt sich aber kostenpflichtig erweitern.

OneDrive hat seinen Schwerpunkt auch auf Teamwork-Funktionen gelegt. Anwender können schnell und einfach Dokumente mit anderen Anwendern teilen, ohne dass diese sich an OneDrive anmelden müssen. Diese Funktion ist auch mit Dropbox möglich, allerdings nicht mit iCloud Drive. Dafür erlaubt iCloud aber das Synchronisieren von Dokumenten auf Basis der Apple-Programme Keynote, Pages und Numbers.

In der Weboberfläche lassen sich für wenige Euro 100 – 200 GB Speicherplatz freischalten.

Microsoft OneDrive bietet zusätzlich den Zugriff auf die Online-Apps Word, Excel und Powerpoint. Auch Notizen lassen sich mit dem kostenlosen Notizen-Programm OneNote auf Windows-Rechnern, aber auch auf Macs, Smartphones und Tablets synchronisieren. Wer häufig mit Office-Dokumenten hantiert, hat daher echte Vorteile bei der Verwendung von OneDrive.

OneDrive bietet auch Zugriff auf Online-Versionen der wichtigsten Office-Programme

Microsoft bietet auch Office-Apps für Smartphones und Tablets an. Diese stehen mit Grundfunktionen kostenlos zur Verfügung, und können ebenfalls Daten von OneDrive lesen oder in OneDrive speichern.

iCloud: Klammer zwischen iOS und OS X

Apple verhält sich beim kostenlosen Cloudspeicher etwas knausriger als Microsoft und stellt nur 5 GB freien Speicherplatz zur Verfügung. In diesem Online-Speicher legen iPhone/iPad Ihre Fotos, die Datensicherung des iPhones/iPads und weitere Daten ab, auf Mac-Rechnern können Sie weitere Daten im Cloudspeicher speichern, und mit dem Client synchronisieren.

Mac- und iOS-Anwender kommen um iCloud und iCloud Drive nicht herum, das ist aber auch nicht schlimm, denn der Speicher lässt sich auch parallel mit OneDrive einsetzen.

iCloud ist der Standardspeicher für alle Daten, die bei Mac-Anwendern oder iPhone/iPad-Besitzern so anfallen. Auch Notizen, Kontakte und E-Mails werden in iCloud gespeichert, genauso wie Ihre Einkäufe im App Store. iCloud ist gewissermaßen die Klammer, welche die beiden Betriebssystemwelten iOS und OS X zusammenhält. Mit iCloud Drive hat der Dienst nun auch endlich einen zentralen Ablageort für alle Arten von Daten erhalten, davor glichen nur Apple-Programme Dokumente miteinander ab.

Wer auf ein Apple-Gerät setzt, kommt um iCloud so wenig herum wie Windows-Anwender um OneDrive. Wer beide Systeme zu Hause oder im Unternehmen einsetzt, kann aber durchaus auch auf beide Systeme parallel setzen. Denn auf Windows-Rechnern arbeiten iCloud Drive und OneDrive genauso problemlos zusammen, wie auf Mac-Rechnern oder Smartphones und Tablets.

Den Speicher verwalten Sie entweder über die Weboberfläche, oder effizienter über ein iPhone/iPad in den Einstellungen über . Hier können Sie auch zusätzlichen Speicher dazu buchen. Apple bietet hier 50 GB für 0,99 Euro/Monat, 200 GB für 2,99 Euro/Monat und 1 TB für 9,99 Euro/Monat an.

Anwender, die auf Android-Geräte setzen, können auf iCloud Drive nur über Umwege zugreifen. Es gibt keine offizielle App, um auch Android an den Apple-Cloudspeicher anzubinden. Das ist ein Vorteil von OneDrive und Dropbox, denn für beide Cloudspeicher gibt es auch Apps für Android.

Ein großer Schwerpunkt legt Apple ganz klar auf die Zusammenarbeit von Apple-Geräten in Apple-Netzwerken und Familien, die vollständig auf Apple-Geräte setzen. In solchen Szenarien macht der Einsatz eines Ersatz-Cloudspeichers selten Sinn, da die Interaktion zwischen den Geräten von der Konkurrenz nicht erreicht werden kann. Aber es spricht nichts dagegen, parallel auf OneDrive zu setzen, um Daten zu teilen. Werden mehrere Cloud-Speicher eingesetzt, müssen Anwender aber darauf achten, wo sie ihre Dokumente speichern.

Den Datenspeicher für iCloud steuern Anwender am besten über das iPhone/iPad

Dropbox: Fernlöschung nur mit kostenpflichtigem Service

Wer den großen Softwareanbietern nicht vertraut, kann auch auf Dropbox setzen. Der Client ist weder in OS X, Windows, noch auf mobilen Endgeräten vorinstalliert, steht aber auf der Weboberfläche des Herstellers kostenlos zur Verfügung.

Dropbox bietet die Möglichkeit Daten zu teilen, genauso wie OneDrive. Die Verwaltung kann auch über die Weboberfläche erfolgen

Dropbox, als Urgestein der Cloudspeicher der größte der unabhängigen Dienste, bietet vor allem eine effiziente und übersichtliche Bedienung. Die Einrichtung ist im Vergleich zu iCloud Drive und OneDrive, die im jeweiligen Betriebssystem schon integriert sind, etwas komplizierter, muss aber nur einmal durchgeführt werden.

Da für so gut wie jedes System eine App zur Verfügung steht, eignet sich der Speicher vor allem für Anwender, die mit verschiedenen Betriebssystemen arbeiten. Dropbox funktioniert auch mit Linux, was ein deutlicher Vorteil gegenüber OneDrive und iCloud ist. Nutzen Sie zu Hause, neben OS X also noch Linux, ist Dropbox wohl die bessere Wahl.

Die erste Einrichtung des Dropbox-Clients ist auf Windows- und Mac-Rechnern etwas komplizierter

Der Dienst bietet 2 GB kostenlosen Speicherplatz. Für 9,99 Euro/Monat erhalten Anwender 1 TB Speicherplatz. Im Gegensatz zu den anderen Anbietern stellt Dropbox aber auch unbegrenzten Speicherplatz zur Verfügung. Für 12,99 Euro/Monat /Benutzer lässt sich unbegrenzt Datenspeicher nutzen. Wie OneDrive, unterstützt auch Dropbox das Teilen von Dokumenten. Leider lässt sich Dropbox nicht direkt an Microsoft Office anbinden, um Dokumente direkt in der Cloud zu speichern.

Dropbox spielt seine Stärken in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Betriebssystemen und der besseren Synchronisierung der Daten aus. Anwender können mehr Einstellungen bezüglich der Synchronisierung durchführen und festlegen. So lassen sich Dropbox-Clients auch innerhalb eines Netzwerks untereinander synchronisieren, ohne die Internetleitung zu belasten. Das spart Bandbreite im Internetverkehr und geht häufig auch schneller. Außerdem lassen sich bessere Grenzwerte und Bandbreiteneinstellungen bezüglich der Synchronisierung durchführen. Dazu kommen flexiblere Möglichkeiten, wenn es um die Synchronisierung einzelner Verzeichnisse oder Dateien geht.

Dropbox lässt flexible Einstellungen bezüglich der Synchronisierung zu

Gehen Geräte verloren, kann Dropbox seine Daten auch über das Internet auf den Endgeräten löschen. Allerdings ist dafür die kostenpflichtige Version des Clouddienstes notwendig. Anwender mit iPhones, iPads, Windows Phone-Geräten oder Android-Geräten, können den jeweiligen Cloudspeicher aber auch über das Löschsystem des Betriebssystems steuern.

Fazit

Wer mit iPhone oder iPad arbeitet, nutzt ohnehin iCloud, und kann hier auch gleich auf iCloud Drive setzen. Hier lassen sich immerhin bis 5 GB kostenloser Speicherplatz nutzen. Sind parallel aber noch Windows-Geräte im Einsatz, sollte auch der Einsatz von OneDrive in Betracht gezogen werden. Neben mehr Speicherplatz bietet OneDrive auch die Möglichkeit zum Teilen von Daten. Einem parallelen Einsatz spricht ebenfalls entgegen.

Wer Apple und Microsoft nicht vertraut, beziehungsweise wer neben iCloud nicht auf ein Microsoft-Produkt wie OneDrive setzen will, kann auch Dropbox nutzen. Hier ist zwar der Speicherplatz etwas eingeschränkt, zumindest der kostenlose, dafür gibt es ebenfalls die Möglichkeit, Dokumente mit anderen Anwendern zu teilen. Im Grunde genommen bieten alle drei Cloud-Speicher gute Funktionen und stehen seit Jahren zuverlässig zur Verfügung.


(Macwelt/ad)