IBM und Oracle wollen Intel mit billigen System-i-Rechnern ausstechen

12.07.2006
Die beiden Konzerne vermarkten ERP-Komplettlösungen, bestehend aus "System-i"-Systemen und J.D.-Edwards-Software. Neue Preismodelle sollen Nachteile gegenüber Intel-basierenden Computern wettmachen.

Die neue "Solution Edition", die auf "i5 520 Entry Server" aufsetzt, tritt gegen Rechner mit Intel-Prozessor und Windows-Betriebssystem an. IBM bietet schon länger Solution Editions für J.D.-Edwards-Software an, auf der sowohl die "Enterprise One-" als auch die in RPG geschriebene "World"-Software läuft. Allerdings waren die Hardware-Preise verglichen mit "Wintel"-Systemen hoch.

Oracle und IBM sind zwar erbitterte Gegner im Datenbank- und Middleware-Geschäft, arbeiten beim Vertrieb von ERP-Lösungen auf Basis von System i jedoch eng zusammen. Der Schulterschluss bringt beiden etwas: Oracle hofft, bestehende ERP-Kunden, die diese Plattform nutzen, besser bei der Stange zu halten und neue Deals im Mittelstand zu gewinnen. IBM profitiert ebenfalls durch den Verkauf von Hardware und den daraus resultierenden Wartungsverträgen. Nach der Übernahme von Peoplesoft durch Oracle, bei der dem Datenbankprimus auch der IBM-treue ERP-Lieferant J.D. Edwards zufiel, waren die Vertriebsaktivitäten für die vormals als "One World" bekannte Software erlahmt, vor einigen Wochen aber von Oracle und IBM wiederbelebt worden.

Preise und Erwartungen

Mit einem Einstiegspreis für die Hardware in Höhe von knapp 22.000 Euro inklusive Speicher und Festplatten soll die "i5 520 Solution Edition" für Enterprise One attraktiver werden. Das Angebot richtet sich an Firmen, die bis zu 100 Nutzer einrichten wollen. Bisher kostete die kleinste Solution Edition für die ERP-Produkte von Oracle, die im Juli 2005 vorgestellt wurde, 39.500 US-Dollar. Das neue Komplettpaket soll ab 11. August verfügbar sein.

IBM muss sich bemühen, damit sich System i als Ablaufumgebung für geschäftskritische Software behaupten kann: Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC werden die Umsätze mit Business-Software, die auf dieser Plattform läuft, von gut 779 Millionen US-Dollar im Jahr 2005 auf knapp 675 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 sinken. Wachsen werden hingegen die Einnahmen mit ERP-, CRM- und SCM-Software unter Linux und Windows. (Frank Niemann/hal)

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