Power-7-, System-x-, System-z-Server und Netzwerk-Lösungen

IBM stellt neue IT-Systeme vor

12.04.2011
IBM hat sein Server-Portfolio überarbeitet. Dabei hat der IT-Riese verschiedene Rechnerlinien aus dem Rack-Server-, Blade-Server- und Supercomputing-Bereich leistungsmäßig aufgewertet. Zusätzlich offeriert IBM neue Netzwerk-Lösungen.

IBM stellt unter anderem neue Power-7-Systeme vor. Hierzu zählt etwa der leistungsstärkere System-750-Server. Bei diesem handelt es sich im Prinzip um das System, das in "Watson", dem Jeopardy-Gewinner, eingesetzt wurde.

Die neuen Power-Blades und verbesserten Power-Server seien insbesondere für anspruchsvolle und rechenintensive neue Anwendungen gedacht, vor allem für solche aus den Branchen Gesundheit, Financial Services sowie für Applikationen aus der wissenschaftlichen Forschung. Diese neuen Anwendungen verlangten die Verarbeitung einer sehr hohen Anzahl paralleler Transaktionen und Daten; während diese Informationen gleichzeitig in Echtzeit analysiert werden sollen.

Die neuen Systeme bieten Kunden nach den Aussagen der IBM ein hohes Maß an Servervirtualisierung- und -konsolidierungsmöglichkeiten. Aug diese Weise lasse sich ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, eine höhere Energieeffizienz und sowie ein geringerer Ressourcenbedarf im Rechenzentrum erzielen, gibt IBM an.

Migration auf Power-Systeme

Das Unternehmen stellt ferner fest, dass es im vierten Quartal 2010 einen Rekord von annähernd 400 Kundenmigrationen aufweisen kann. 235 Migrationen kamen von Oracle/Sun-Systemen; 135 von Hewlett-Packard-Systemen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 1200 Wettbewerbsinstallationen auf IBM Power-Systeme migriert.

Die neuen Power-Systeme

Die neuen Power-Systeme gliedern sich in folgende Angebote:

1. Zwei neue Blade-Server: 16-Core-"IBM-BladeCenter PS703" (single wide) und "32-Core-IBM-BladeCenter PS704" (double wide) Blade-Server. Der "PS704" liefert laut IBM eine um 60 Prozent höhere Leistung und die doppelte Anzahl an Cores bei gleichem Bedarf an Energie und Platz gegenüber vorherigen Power-7-Blades. Das von Big Blue reklamierte bessere Preis-Leistungs-Verhältnis "gegenüber vielen x86-Blades" ermögliche eine "massive Serverkonsolidierung bei hoher Energieeffizienz".

2. Das System "IBM Power 750 Express" wurde weiter für Analytik-Workloads optimiert. Zu den Neuerungen gehört ein schnellerer Power-7-Prozessor, der mehr als die dreifache Leistung gegenüber vergleichbaren 32-Core-Servern möglich macht. IBM vergleicht hier etwa Oracles "Sparc-T3-2-Server". Immer noch mehr als die doppelte Rechenleistung würden die IBM-Power-750-Express-Systeme im Vergleich zu Hewlett-Packards Systemen "Integrity BL890c i2" aufweisen.

3. Schließlich fährt IBM noch das verbesserte System "IBM Power 755" auf, ein HPC-Clusterknoten mit 32 Power-7-Cores und einem schnelleren Prozessor.

Neue Managementkonsolen-Appliance

IBM hat darüber hinaus eine neue "Systems-Director-Managementkonsolen"-Appliance vorgestellt. Sie erlaubt Administratoren, Power-Server und -Blades mit einem intuitiven, vereinheitlichten Interface für das Management physischer und virtualisierter Ressourcen zu steuern.

Erstmals hat Big Blue nach der Übernahme von BNT drei neue "Ethernet-Switches" auf Basis der BNT-Technik in das Portfolio der workload-optimierten Systeme eingegliedert. Sie können mit den Power-Servern für Workloads wie Cloud Computing, Financial Services, Web 2.0, Streaming Video, medizinische und sonstige wissenschaftliche Forschung sowie Business Analytics integriert werden.

Ex5-Server

Ferner präsentierte IBM neue x86-basierte "ex5-Server". Die neuen Blade- und Rack-Server beruhen auf IBMs X-Architektur-Technologie. Diese nutzt Intels neue "Xeon-E7"- Prozessorfamilie. Die neuen "System-x3850-X5"-Server - reklamiert zumindest Big Blue - hätten im TPC-H-1000-GB-Benchmark für nicht geclusterte Server die bislang besten Ergebnisse erzielt. Sie hätten dabei die Ergebnisse von HP weit übertroffen. Diese hielten bislang die Bestmarken inne. Die neuen Server hätten ferner einen Rekord beim 2-Tier-SAP-SD-Standard-Benchmark erzielt.

Für die SAP-In-Memory-Appliance "Hana" kündigt IBM eine von SAP zertifizierte Lösung an, die On-the-Fly-Analysen von ERP-Daten der SAP ermöglichen. Pro Stunden ließen sich bei diesem Verfahren 10.000 Queries pro Stunde auf einer 1.3 TB großen Datenbank fahren. IBM und SAP haben bei der Implementierung des erweiterten Replikationsszenarios für DB2-Kunden eng zusammengearbeitet. DB2 ist HANA-ready und kann durch Nutzung des "Sybase Replication Servers" Daten zeitnah auf Hana replizieren. Kunden mit ERP-Systemen auf DB2-Basis können so Reportings in Echtzeit mit aktuell verfügbaren Daten und äußerst geringem Verwaltungsaufwand realisieren.

Updates bei Cluster- und Netzwerklösungen

Zu IBMs Clusterlösung "Intelligent Cluster" bringt das Unternehmen Updates: Die Lösung basiert auf IBMs System-x- oder iDataplex-Racksystemen und ist für den Einsatz als Abteilungscluster und für den HPC-Bereich gedacht.

Mit der heutigen Ankündigungen werden elf neue Typen und Modelle vorgestellt sowie ein erweitertes Networking-Portfolio. Hierzu gehören BNT-Switche, eine neue 40-GbE-Line-Card von Force10Networks, Data-Center-Catalyst-Switches von Cisco, Low-cost-Switches von LG Ericsson sowie T4-Ethernet-Adapter von Chelsio. Im InfiniBand-Bereich gibt es dazu einen neuen QDR-IB-Switch mit Integrated-Ethernet-Gateway von Mellanox.

Zu den Highlights der neuen System x- und Blade-Center-eX5-Systeme gehören unter anderem eine Verdoppelung der Hauptspeicherkapazität der gesamten eX5-Produktlinie auf insgesamt bis zu 6TB, eine bis zu 40-prozentige Verbesserung der CPU-Leistung im Vergleich zur vorheriger Generation der "Xeon-7500-Serie", viermal mehr interne SSD-Speicherkapazität mit neuen 50-GB- und 200-GB-Laufwerken für eXFlash.

Mainframe erweitert für Windows

Last, but not least, erweiterte IBM seine Statements of Directions (SOD) für die Unterstützung x86-basierter Bladesysteme im Umfeld der zEnterprise-Großrechner. Danach soll es möglich sein, nicht nur x86-basierte Blade-Server unter Linux von einem System-z-Mainframe als zentrale Systems-Management-Instanz zu steuern und zu verwalten, sondern auch solche Blades, die unter Windows laufen. Diese Unterstützung soll "voraussichtlich Ende 2011" verfügbar sein. Das jetzige Statement of Direction ergänzt dasjenige vom 22. Juli 2010, das sich auf Linux/x86 bezog.

Damit erweitere sich, sagt IBM, die Hybrid-Eigenschaft des Großrechners: Die Möglichkeit, jede Workload auf der jeweils wirtschaftlichsten Plattform laufen zu lassen, und dennoch die Innovations- und Systems-Management-Vorteile der Mainframe-Plattform zu nutzen, werde umfassender.

Der "zManager" ist dabei der Schlüssel für den Betrieb eines heterogenen Multiplattform-Systems auf Mainframe-Niveau. Systemressourcen können quer über das System je nach benötigtem Servicelevel angesprochen, die ökonomischen Vorteile unterschiedlicher Hardwareplattformen je nach Workload genutzt werden. (Computerwioche/hal)