IBM: Restrukturierung und massenhaft Stellenabbau in Europa

18.04.2005 von Michael Eckert
Kurz nachdem IBM nach eigener Auffassung und nach Ansicht der Wallstreet nur mäßige Quartalszahlen vorlegen konnte und zudem eingestand, im März in Europa deutliche Umsatzverluste erlitten zu haben, denkt der Konzern laut über Entlassungen und Restrukturierungen in Europa nach. Vor allem das Service-Geschäft, in dem Big Blue gesunkene Margen festgestellt habe, ist gemeint.

IBMs Finanzchef Mark Loughbridge erklärte auf der telefonischen Pressekonferenz zu dem ersten Quartal 2005, IBM habe "execution issues" in der Service-Abteilung "Global Services". Insbesondere Europa ist damit gemeint, berichtet ComputerPartner.

So werde Big Blue sich daran machen, ein Restrukturierungsprogramm vor allem für das Service-Geschäft, und hier insbesondere in Europa, in Szene zu setzen.

Zwar wollte Loughbridge keine Details nennen, doch eine der Firma nahe stehende, ungenannte Person ließ sich laut dem "Wall Street Journal" mit dem Satz zitieren, es stünden "mehrere Tausend Stellen" zur Disposition.

Laut der "Wirtschaftswoche" sollen es 2500 Stellen sein. IBM plane, Service-Aufgaben an so genannte "Integrated Delivery Center" zu delegieren. "Kleine europäische Standorte sollen bis Ende September geschlossen, ihre Aufgaben in den neuen Zentren im ungarischen Székesfehérvár und im tschechischen Brünn gebündelt werden", schreibt das Magazin.

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Deutschland definitiv betroffen

Bestandteil der Restrukturierung seien auch die Massenentlassungen, die durch die derzeit definitive Aufgabe der beiden Standorte in Hannover und Schweinfurt geplant sind. Zudem sollen die Aufgaben des europäischen Hauptquartiers in Paris auf London für Nord- und auf Zürich für Südeuropa verteilt werden.

So habe der bisherige IBM-Europachef Hans-Ulrich Märki die Verantwortung für das operative Geschäft in West- und Südeuropa sowie Afrika an Dominique Cerutti abgegeben, an Colleen Arnold die Verantwortung für Nord- und Osteuropa sowie den Nahen Osten. Märki selbst sei nun Chairman.

Dass in Deutschland zwei Standorte und fünf in Schweden geschlossen werden sollen, war bereits bekannt. Diese Arbeitsplätze sollen in billigere Länder in Osteuropa transferiert werden.

IBM Europa kommentierte die Meldungen in einem offiziellen Statement so: "Unsere regionalen Managerteams konzentrieren sich auf die Chancen, die ihre jeweiligen Märkte und die Kundenbedürfnisse bieten. Sobald wir entschieden haben, wie wir vorgehen, werden wir mit Mitarbeitern und ihren Vertretern das Gespräch aufnehmen." (ComputerPartner/mec)

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