IBM: Mit Linux gegen Sun

17.05.2005 von Michael Eckert
Für den heutigen Tag erwartet man eine Ankündigung von IBM, Red Hat zu helfen, Marktanteile im Server-Betriebssystem-Segment von Sun Microsystems zu gewinnen.

Hierzu soll Kunden der Umstieg von Sun Solaris auf Red Hat Linux schmackhaft gemacht werden. Ihnen wird die System- und Technologie-Gruppe von IBM die Kosten einer Migration berechnen. In den vergangenen Jahren hatten IBMs AIX-Experten bei über 500 Sun- und HP-Kunden den Wechsel auf die eigene Unix-Plattform vollzogen, nun sollen doppelt so viele noch in diesem Jahr für Linux begeistert werden.

Dabei spielt es im Prinzip keine Rolle, für welche der zwei marktführenden Distributionen sich der Kunde entscheidet - IBM kooperiert sowohl mit Novell als auch mit Red Hat. Selbstredend soll dabei die eigene Hardware zum Einsatz kommen: xSeries-, pSeries- und zSeries-Server.

Insgesamt 150 IBM-Techniker sind dazu aufgerufen, Sun-Kunden zum Wechsel auf Linux zu bewegen. Das Programm startet am 1. Juni 2005, berichtet ComputerPartner.

Gleichzeitig arbeitet Big Blue mit 22 Anbietern von kaufmännischer Software, um diese von Solaris auf Linux zu portieren. Bis zum heutigen Tag sind bereit 33 der angestrebten 48 Anwendungen "Linux-ready". Außerdem werden die Armonker Seminare und Lehrgänge sponsern, um potenziellen Kunden die Vorteile von Linux nahe zu bringen.

(weiter auf der nächsten Seite)

Sun reagiert

Sun begegnet dieser Initiative mit verstärktem Engagement für Solaris auf billigeren AMD-Prozessoren, die eigene Sparc-Schiene ist nur noch den Hochleistungsrechnern vorbehalten. Die Linux-Distribution von Red Hat stellen Sun-Verantwortliche als "inkompatible Variation" oder "Abzweigung" vom "reinen" Linux dar. Da sollen Kunden stattdessen gleich auf ein "richtiges" Unix, eben Solaris auf AMDs Opteron-Plattform, setzen. Dem begegnet nun IBM mit der verstärkten Kooperation mit Red Hat.

Hier erhofft sich Big Blue neue Absatzmärkte für die eigene Hardware. "Die in Boom-Zeiten gekauften Sun-Server sind nun mindestens viereinhalb Jahre alt, so dass deren Ersatz unausweichlich ist", argumentiert IBMs Linux-Chef Scott Handy. "Es gibt nun schnellere und billigere Server auf dem Markt". Kunden, die das in Erwägung ziehen, können sich auf einer speziellen IBM-Website darüber informieren. (ComputerPartner/mec)

tecCHANNEL Buch-Shop

Literatur zum Thema Open Source

Titelauswahl

Titel von Pearson Education

Bücher

PDF-Titel (50% billiger als Buch)

Downloads