Hyper-V in Windows 10 installieren
Um Hyper-V in Windows 10 zu installieren, suchen Sie im Startmenü nach "optionalfeatures". Aktivieren Sie im Fenster die Optionen Hyper-V-Plattform und Hyper-V-Verwaltungstools. Danach lassen Sie über einen Assistenten die Installation durchführen. Der Rechner muss anschließend neu starten. Sobald Sie sich angemeldet haben, steht Hyper-V bereit. Dazu suchen Sie im Startmenü nach dem Tool "Hyper-V Manager".
Hyper-V im Server-Manager und der PowerShell installieren
Um Hyper-V in Windows Server 2016 zu installieren, starten Sie den Server-Manager und klicken auf Verwalten\Rollen und Features hinzufügen. Wählen Sie als Serverrolle "Hyper-V" aus. Schließen Sie den Assistenten ab und aktivieren Sie die Option zum automatischen Neustart. Sie können den Neustart natürlich auch manuell durchführen. Erst nach dem Neustart steht Hyper-V auf dem Server zur Verfügung.
Um Hyper-V oder die Verwaltungstools in der PowerShell des Servers zu installieren, verwenden Sie das Cmdlet Install-WindowsFeature. Mit Install-WindowsFeature Hyper-V installieren Sie die Serverrolle, mit der Option -IncludeManagementTools inklusive der Verwaltungstools.
Soll der Server gleich automatisch neu starten, verwenden Sie noch die Option -Restart. Die Verwaltungstools alleine installieren Sie mit Install-WindowsFeature Hyper-V-Tools. Geben Sie nach der Installation von Hyper-V in der PowerShell Get-Command -Module Hyper-V ein, so erhalten Sie eine Liste der verfügbaren Cmdlets.
Virtuelle Switches erstellen und verwalten
Damit virtuelle Computer mit dem Netzwerk kommunizieren können, müssen Sie zunächst im Hyper-V-Manager über den Link Manager für virtuelle Switches eine Verbindung der physischen Netzwerkkarte mit Hyper-V herstellen. Dazu erstellen Sie zunächst einen neuen virtuellen Switch, legen die Optionen für ein externes Netzwerk fest. Zusätzlich wählen Sie die physische Netzwerkkarte aus, über welche die Server kommunizieren sollen..
Virtuelle Computer erstellen
Um virtuelle Computer zu erstellen, rufen Sie über das Kontextmenü des jeweiligen Computers auf der linken Seite des Hyper-V-Managers den Befehl Neu\Virtueller Computer auf. Über einen Assistenten legen Sie die wichtigsten Konfigurationen wie die Generation fest. Hier können Sie zwischen Generation 1 und Generation 2 wählen.
Bei Generation 2-VMs wird von einem virtuellen SCSI-Controller gebootet, ein UEFI-System genutzt, und einige weitere Optionen freigeschaltet. Virtualisieren können Sie damit nur Windows 8/8.1/10, Windows Server 2012/2012 R2/2016 sowie ab Windows 10 einige ausgewählte Linux-Distributionen. Dazu müssen Sie Ubuntu ab Version 14.04 oder SUSE Linux Enterprise Server ab Version 12 einsetzen.
Neue Virtual Machine Configuration-Version nutzen
Mit Windows 10 und Windows Server 2016 bietet Microsoft neue Features für virtuelle Maschinen. Damit Sie diese Funktionen umfassend nutzen können, müssen Sie die Version der VMs auf Windows Server 2016 aktualisieren. Dazu verwenden Sie das neue CMDlet Update-VmConfigurationVersion. Diese Version hat nichts mit der Generation zu tun, sondern sagt aus mit welchem Virtualisierungs-Host die entsprechende VM kompatibel ist. VMs, die Sie nicht aktualisieren, können Sie wieder zu Computern mit Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 zurück verschieben. Die alte Version in Windows Server 2012 R2 ist die Version 5.x, VMs in Windows 10 und Windows Server 2016 haben die Version 7.x. Sie sehen die Versionsangabe im Hyper-V-Manager in der Spalte Konfigurationsversion.
Die Version lassen Sie auch in der PowerShell mit Get-VM * | Format-Table Name, Version anzeigen. Um eine VM auf Version 7.x zu aktualisieren, verwenden Sie den Befehl Update-VmVersion <VM>.
Neues VMCX-Format für VM-Konfigurationen verwenden
Mit Windows 10 und Windows Server 2016 gibt es in Hyper-V auch ein neues Format für die Systemdateien der VM-Konfiguration. Dieses Format versetzt Windows in die Lage, schneller zu lesen und zu schreiben, als in den Vorgängerversionen bis hin zu Windows Server 2012 R2. Außerdem sind die Dateien nicht so anfällig für Datenbeschädigung und wesentlich robuster bei Abstürzen.
Das neue Format nutzt die Endung *.vmcx. Für Laufzeitdaten wird die Endung *.vmrs verwendet. Bei den Dateien handelt es sich um Binärdateien. Sie dürfen diese nicht direkt bearbeiten. Windows Server 2012 R2 verwendet in diesem Bereich XML-Dateien. Windows 10 und Windows Server 2016 nutzen das neue Dateiformat, wenn die VMs die Konfigurationsversion 7.x haben. Damit das funktioniert, müssen Sie die VMs auf diese Version aktualisieren.
Erweiterte Snapshot-Funktionalität nutzen
Microsoft hat die Prüfpunkte in Windows 10 und Windows Server 2016 verbessert. Dazu wird für Snapshots (Checkpoints, Prüfpunkte) der Volume Shadow Service innerhalb der VM verwendet. Bisher hat Hyper-V nur die virtuellen Festplatten und Konfigurationsdateien mit einbezogen, das virtuelle Betriebssystem aber übergangen. Der Vorteil dabei ist, dass sich dadurch auch Datenbank-Server absichern lassen, zum Beispiel Domänencontroller oder virtuelle Exchange-Server.
Virtuelle Linux-Server verwenden den internen Systempuffer um einen konsistenten Snapshot zu erstellen. Es stehen aber auch noch die herkömmlichen Snapshots von Windows Server 2012 R2 zur Verfügung. In Windows Server 2016 werden standardmäßig die neuen Snapshot-Funktionen verwendet, wenn Sie mit der neuen Version 7 arbeiten. Die Einstellungen dazu finden Sie in den Eigenschaften der VMs, wenn Sie auf Prüfpunkte klicken. Wenn Sie noch VMs mit der Version 5 einsetzen, verwenden diese weiterhin die herkömmliche Technik für Windows Server 2012 R2.
Die Prüfpunkte erstellen Sie über das Kontextmenü der VMs im Hyper-V-Manager. Im unteren Bereich sehen Sie bei Prüfpunkte die erstellten Sicherungen, und können diese jederzeit aktivieren, oder löschen.
Netzwerkadapter und Arbeitsspeicher im laufenden Betrieb hinzufügen
In Windows 10 und Windows Server 2016 können Sie virtuelle Netzwerkadapter im laufenden Betrieb hinzufügen und entfernen. Sie können bei Generation-2-VMs auch den Arbeitsspeicher von virtuellen Computern im laufenden Betrieb anpassen, wenn Sie nicht Dynamic Memory nutzen. Das funktioniert aber nur, wenn auch in der VM Windows Server 2016 oder Windows 10 installiert sind. Dazu rufen Sie die Einstellungen der VM im laufenden Betrieb auf, und passen die jeweiligen Einstellungen an. Diese werden sofort in das virtuelle Betriebssystem integriert und ausgeführt.
Virtuellen Servern zusätzliche Festplatte zuordnen
Erstellen Sie neue virtuelle Festplatten im Hyper-V-Manager, können Sie aus verschiedenen Formaten auswählen. Setzen Sie noch das veraltete Format VHD ein, können Sie aber problemlos die Dateien der virtuellen Festplatten, ohne Datenverlust zum VHDX-Format konvertieren. Nutzen Sie aber bereits Generation 2-VMs, können Sie nur VHDX-Dateien erstellen, da in der neuen VM-Version das alte VHD-Format nicht mehr eingesetzt werden kann. Um einem Server eine neue virtuelle Festplatte auf Basis einer VHDX-Datei hinzuzufügen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Im laufenden Betrieb lassen sich virtuelle Festplatten nur an virtuelle SCSI-Controller hinzufügen. Neue Festplatten fügen Sie folgendermaßen hinzu:
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den virtuellen Server und dann auf Einstellungen.
Klicken Sie auf den Controller, mit dem die neue virtuelle Festplatte verbunden werden soll.
Klicken Sie danach auf Festplatte und dann auf Hinzufügen.
Aktivieren Sie im neuen Bereich die Option Virtuelle Festplatte und klicken Sie auf Neu, um den Assistenten für eine neue Festplatte zu starten.
Bestätigen Sie die Startseite des Assistenten zum Hinzufügen von neuen Festplatten und wählen danach das Format aus, das die neue Festplatte erhalten soll, also VHD (bis 2 TByte) oder VHDX (bis 64 TByte).
Wählen Sie als Nächstes aus, ob die Festplatte eine feste Größe haben soll (Feste Größe), dynamisch erweiterbar (Dynamisch erweiterbar) oder auf einer vorhandenen Festplatte aufbauen soll (Differenzierung).
Im Anschluss legen Sie den Pfad fest, in dem Windows Server die VHDX-Datei speichern soll. Auch den Namen der Datei geben Sie hier ein.
Auf der nächsten Seite legen Sie die Größe der virtuellen Festplatte fest und können auch den Inhalt einer physischen Festplatte in die virtuelle Festplatte kopieren lassen. Danach erhalten Sie noch eine Zusammenfassung und erstellen mit Fertig stellen schließlich die virtuelle Festplatte.
Klicken Sie danach im Fenster auf Anwenden, damit die virtuelle Festplatte an den virtuellen Server angefügt wird.
(hal)