Touch-Bedienung, HSDPA und GPS

HTC Touch Diamond mit neuer Firmware

04.08.2008 von Moritz Jäger
Das iPhone 3G ist erhältlich, und HTC setzt mit einem neuen Touch-Gerät dagegen. Nach unserem ersten Test hat HTC den Touch Diamond mit einem Firmware-Update ausgestattet. Ist das Gerät jetzt besser?

Seit dem ersten iPhone gilt die Steuerung von Handys per Finger (wieder) als zukunftweisend und extrem schick. Kein Wunder also, dass auch andere Hersteller vom Marketing-Hype rund um das Apple-Handy profitieren wollen. Für HTC geht hier aktuell der neue HTC Touch Diamond mit Windows Mobile ins Rennen.

Schick: Auf den ersten Blick wirkt der Touch Diamond edel.

In puncto Spezifikationen kann es das Smartphone locker mit dem iPhone 3G aufnehmen. Mit an Bord sind ein GPS-Empfänger, WiFi und HSDPA, eine 3,2-Megapixel-Kamera sowie vier Gigabyte interner Speicher. Gesteuert wird das Gerät über das druckempfindliche Display; alternativ finden sich am unteren Ende mehrere Steuertasten.

Für den Businesskunden ist vor allem interessant, dass der HTC Touch Windows Mobile 6.1 als Betriebssystem verwendet, mit einer speziell angepassten Oberfläche. Dennoch lässt sich das Gerät wie jedes andere Windows-Mobile-Smartphone verwalten.

Bitte beachten Sie: Das Firmware-Update 1.93.401.2 beschleunigt den Touch Diamond deutlich. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel „Neue Firmware beschleunigt das Gerät“ auf Seite 9.

Erster Eindruck

Nach dem Auspacken fällt zunächst auf, dass der Touch Diamond schmal und flach ist. Schaltet man das Gerät zum ersten Mal ein, erkennt es den jeweiligen Provider und installiert die passenden Interneteinstellungen. Anschließend startet ein kurzer Einführungsfilm, der die Bedienung erklärt.

Danach startet ein Druck auf die Oberfläche die TouchFlo-Anwendung. Dabei wurde das Home-Menü des Touch Diamond für die Fingerbedienung angepasst und optimiert. Drückt man mit dem Finger auf den Bildschirm und zieht nach links oder nach rechts schalten die Funktionen durch, zieht man nach oben oder unten, scrollt man durch die aktuelle Ansicht.

Galerie: Der HTC Touch Diamond
Der Home-Bildschirm in der HTC-Original-Ausführung.
Kontakte im TouchFlo-Schnellzugriff
E-Mail-Ansicht im TouchFlo-Menü.
Ein Druck auf die Weltkugel startet den Opera Mobile Browser.
Ist ein Cover vorhanden, wird dies im Punkt Musik angezeigt. Hier können Sie nach oben und unten "durchflippen", ähnlich Apples Coverflow.
Wie wird das Wetter? Der Touch Diamond sagt es ihnen - vorausgesetzt, Sie gestatten Ihm den Zugriff aufs Internet.
Einstellungssache. Hier sehen Sie das Einstellungsmenü der O2-Ausführung.
Im letzten TouchFlo-Bildschirm können Sie Shortcuts für installierte Programme hinterlegen.
HTC hat die komplette Verwaltung des Gerätes für die Touch-Bedienung optimiert. Das klappt meist sehr gut, sobald man aber aus den vorgefertigten Menüs heraus muss, benötigt man oft den Stylus.
Zur Auswahl stehen verschiedene Tastaturlayouts. Am besten hat uns QWERTZ gefallen....
... dass allerdings beinahe zwei Drittel des Bildschirms belegt, etwa hier bei der Eingabe eines Termins ...
... oder beim Schreiben von E-Mails. Gut zu sehen ist auch die Seitenleiste, die man mit dem Finger nur sehr schwer scrollen kann.
Ein Teil der vorinstellierten Programme.
Eins der größten Probleme des Smartphones, ist der kleine Akku. Dieser fasst lediglich 900 mAh, deutlich zu wenig für diese Feature-Schwemme.

Ein wichtiger Punkt ist die Internetverbindung. Der Touch Diamond verbindet sich oft und gern ins Netz, etwa um E-Mails zu prüfen, RSS-Feeds zu laden oder die Wetterdaten zu aktualisieren. Daher sollten Anwender in jedem Fall eine passende Datenoption zum Gerät wählen, sonst kann der Einsatz teuer werden.

So heißt das Gerät bei den Providern

HTC

Touch Diamond, P3700

E-Plus

HTC Touch Diamond

T-Online

MDA Compact IV

O2

XDA Diamond

Vodafone

Touch Diamond

In der Praxis

Nach der ersten Euphorie flaute die Begeisterung ab. Grund ist, dass die Bedienung per Fingerzeig eben nur auf das eigentliche Windows Mobile aufgesetzt ist – und das merkt man. So fühlt es sich seltsam „zäh“ an, wenn man durch die verschiedenen Optionen scrollt.

Schnellzugriff: Kontakte lassen sich direkt im zweiten Punkt von TouchFlo hinterlegen.

Der Bewegungsablauf läuft ungefähr so ab: drücken – warten – ziehen. Ist man zu schnell, kommt der Touch Diamond mit der Verarbeitung manchmal nicht nach. Außerdem gelangt man schnell an die Grenzen des Geräts, wenn man den TouchFlo-optimierten Home-Bildschirm verlässt, um etwa in die Einstellungen zu wechseln oder zusätzlich installierte Programme aufzurufen. Hier greift man schnell zum Stylus, um den Finger zu ersetzen. Ein weiteres Problem sind Bildlaufleisten, diese sind schwer zu treffen, vor allem bei breiten Fingern.

Zu wenig Platz: Ist die QWERTZ-Tastatur aktiv, bleibt nur wenig Raum für die eigentliche Aufgabe. Den Scroll-Balken zu treffen ist mit Fingern extrem schwierig.

Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber recht gut an die Bewegungsabläufe und steuert sicher durch die Menüs. Im direkten Vergleich mit dem aktuellen iPhone ist der HTC Touch Diamond allerdings deutlich langsamer.

Texteingabe

Der Texteingabemodus des Touch Diamond hat eine genauere Betrachtung verdient. Insgesamt stellt er seinem Nutzer acht verschiedene Eingabemethoden zur Auswahl. Am häufigsten wird man dabei wahrscheinlich auf die virtuelle QWERTZ-Tastatur zurückgreifen. Alternativ zeigt das Smartphone zwei oder drei Buchstaben auf einer Taste an oder liefert ein Zeichenfeld, in das man mittels Stylus die Buchstaben einträgt. Die Erkennungsrate ist dabei ziemlich gut.

Auswahl: QWERTZ gibt es normal und in Kompaktform, zudem kann man unter anderem noch eine Telefontastatur oder die Zeichenerkennung mittels Stylus wählen.

Im Test nutzten wir aber vor allem die QWERTZ-Variante, nach einer kurzen Einarbeitungszeit klappte das überraschend gut. Wer allerdings „echte“ Tastaturen gewohnt ist, der wird zu Beginn das fehlende Feedback eines Tastendrucks vermissen.

In der Praxis stört aber oft, dass die Tastatur einen Großteil des Bildschirms einnimmt. Rund zwei Drittel werden belegt, oft muss man oft zum Stylus greifen, um nach unten scrollen zu können.

Internet, Multimedia und Navigation

Die größten Stärken des Geräts liegen eindeutig im Bereich Internet und Multimedia. Das merkt man vor allem an dem hervorragend angepassten Opera Mobile Browser. Dieser zeigt die Webseiten ebenso wie sein großer Desktop-Bruder an, man muss sich kaum umstellen. Zunächst erhält man eine verkleinerte Übersicht der gesamten Seite; drückt man auf einen Bereich, zoomt der Browser auf den gewünschten Ausschnitt. Nach einer kurzen Eingewöhnung kann man so trotz der Display-Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten Nachrichtenseiten wie TecChannel oder Spiegel Online sehr gut lesen.

Auf ins Web: Der Opera Mobile Browser ist sehr gut angepasst.

Zumindest statische Seiten, in diesem Fall Seiten, die auf den exzessiven Einsatz von Flash verzichten, lassen sich unterwegs gut ansteuern, und YouTube-Fans müssen auf ihre Videos nicht verzichten – für die Google-Tochter ist ein lokaler Player vorinstalliert. Um die AJAX-Fähigkeiten zu testen, nutzen wir den webbasierten Instant Messenger Meebo. Diese Seite kann sich mit diversen IM-Systemen verbinden und erlaubt dann den Chat mit IM-Kontakten. Der Chat ließ sich ein wenig schwierig starten, hier half es, den Kontakt nicht doppelt zu klicken (ein Doppelklick zoomt in den Bildausschnitt oder heraus), sondern den Kontakt umständlich direkt anzuschreiben (wozu Sie seinen genauen Namen benötigen).

Ist das Gespräch aber einmal gestartet, kann man recht gut chatten, aber auch hier belegt die virtuelle Tastatur einen Großteil des Bildschirms. Alternativ kann man für MSN-Messenger-Kontake auch auf die Windows Live-Dienste zurückgreifen, wie bei den meisten Windows-Mobile-Geräten ist der passende Client bereits installiert. Dieser taucht zwar nicht im Home-Menü selbst auf, ist aber in den Shortcuts hinterlegt. Abgerundet werden die Internet-Funktionen durch den vorinstallierten Feed-Reader RSS Hub.

Multimedia

Vier Gigabyte Speicher und ein speziell angepasstes Musik-Interface – das schreit ja nach einem Einsatz als MP3-Player. Wie bei Windows Mobile üblich, handelt es sich beim Player um eine angepasste Variante des Windows Media Players. Befüllt wird das Smartphone via ActiveSync. Hier lauert allerdings eine Falle. Im Test erkannte der Media Player zwei Geräte – einmal den XDA_Diamond und einmal den internen Speicher. Interner Speicher steht hierbei für die verbauten vier Gigabyte, der Gerätename selbst steht nur für den sehr begrenzten RAM-Speicher.

Flippig: Die Cover der aktuellen Playlist werden in TouchFlo angezeigt, mit dem Finger kann man sie dann „durchflippen“.

Sollten Sie allerdings auf Cover Wert legen, müssen Sie diese bereits in Windows zu den Liedern zuordnen, der Touch Diamond selbst kann diese nicht im Netz suchen und nachladen. Eigentlich schade, die HSDPA-Verbindung würde dafür mehr als ausreichen.

Im Bereich Multimedia zeigt sich auch eine weitere Schwachstelle: Vier Gigabyte Speicher werden schnell knapp, vor allem bei einer gut gepflegten Sammlung. Kommen dann noch Videoclips dazu, wird es mit dem Platz schnell eng. Leider gibt es keine Möglichkeit, den Speicher zu erweitern, hier wäre ein zusätzlicher Speicherkartenslot schön gewesen.

Navigation

Um komplett mit dem iPhone 3G gleichzuziehen, haben die Entwickler auch einen GPS-Empfänger verbaut. Nutzt man vor dem ersten Einsatz die Anwendung QuickGPS, diese lädt sich die ungefähren Standorte der Satelliten aus dem Internet, ist der First-Fix danach sehr zügig. Lediglich in Gebäuden hat der verbaute Chip Probleme, die Satelliten zu orten.

Die ebenfalls getestete O2-Ausführung des Smartphones, der XDA Diamond, bringt für die Navigation neben dem obligatorischen Google Maps auch den TomTom Navigator mit. Dieser erlaubt den kostenlosen Download einer Stadtkarte, alle anderen Kosten dann Geld. Der Vorteil liegt auf der Hand: Als eins der wenigsten Handys mit GPS bringt der Touch Diamond von Anfang an eine Offline-Navigation mit, die keine ständige Internetverbindung erfordert. In unserem Test konnte uns diese Lösung überzeugen, auch wenn das Kartenmaterial im direkten Vergleich mit einem TomTom-Navigationsgerät ein wenig ungenauer war.

T-Mobile setzt in seiner Variante übrigens auf NaviGate, einen eigenen Dienst. Im Gegensatz zu TomTom muss dabei kein Kartenmaterial installiert werden, dafür fallen ständige Übertragungen an.

Office, PIM und E-Mail

Windows Mobile 6.1 als Betriebssystem bedeutet auch, dass sich der Touch Diamond direkt in bestehende Microsoft-Strukturen via Exchange einbinden lässt. Zudem ist eine Verwaltung über den System Center Mobile Device Manager möglich, ebenso über alle anderen Verwaltungs-Tools, die Windows Mobile unterstützen.

Das Gerät ist an einem Exchange-Konto schnell angemeldet und empfängt anschließend sofort die E-Mails per Push. Zusätzlich lassen sich über diesen Weg auch Termine und Kontakte synchronisieren. Wer keine Exchange zur Verfügung hat, kann auch IMAP- und POP3-Konten einrichten, was dann aber nur Nachrichten überträgt.

Posteingang: Der Touch Diamond kann mehrere Konten separat abfragen und stellt die E-Mails in einem Briefkuvert dar.

Bei der Kontaktverwaltung gibt es keine Unterschiede zu anderen Windows-Mobile-Smartphones. Kontakten lassen sich diverse Rufnummern, Adressen und E-Mails zuordnen, auf Wunsch nimmt die integrierte Kamera ein Bild auf und fügt das zum Kontakt hinzu.

Auch beim Thema Office unterscheidet sich der Touch Diamond nicht von anderen Smartphones wie dem HP iPAQ 914c. Installiert ist das aktuelle Office-Paket, das sowohl ältere Office-Formate wie auch das aktuelle Open-XML-Format lesen kann. Allerdings lassen sich neue Dokumente nur als RTF, TXT oder im Office-2007-Format sichern. Ein Unterschied zum iPAQ 914c oder dem Samsung SGH-i780 gibt es aber doch: PDF-Dateien öffnet der Adobe Reader LE nicht wie bei den anderen Geräten ClearVue. Eine Änderung von PDF-Dokumenten ist aber auch mit diesem Programm nicht möglich.

Lauf- und Ladezeiten

Die Laufzeiten sind oftmals die Achillesferse von Windows-Mobile-Geräten. Auch der Touch Diamond ist von dieser Schwäche betroffen. In unserem Dauertest, der die Laufzeit unter schlechtmöglichsten Bedingungen misst (WiFi und HSDPA an, volle Display-Beleuchtung, ständiger Bildwechsel) hielt das Gerät 181,56 Minuten, also lediglich circa drei Stunden durch.

HTC versuchte aber, die Auswirkungen so gut wie möglich abzufedern. Im Gerät wurden diverse Stromsparmaßnahmen integriert. Beispielsweise schaltet sich der stromintensive Bildschirm bereits nach kurzer Zeit ab. Dennoch muss jedem Käufer klar sein, dass die Batterie für das Gerät eigentlich zu klein ist. HTC hat hier leider zu viel Leistung dem Design geopfert, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass die Batterie so klein ausfällt.

Zu wenig: Das flache Design kostet leider Laufzeit, da nur ein kleiner Akku Platz findet.

Hier hätte sich HTC mit einem beigelegten Zweitakku positiv hervortun können, wie es etwa Samsung beim SGH-i780 macht. Das wäre zudem ein Seitenhieb Richtung iPhone 3G gewesen, dessen Akku fest verbaut ist.

Tabelle: Der XDA Touch Diamond in der Übersicht

Hardware

Prozessor

Qualcomm
MSM7201A
528 MHz

Speicher

ROM: 256 MByte
RAM: 192 MByte
vier GByte interner Speicher

Erweiterungsslot

nein

Display

640 x 480 Bildpunkte

Größe

102 x 51 x 11,35 mm

Gewicht

110 Gramm inklusive Akku

Akku

900 mAh

Verbindung, Kommunikation und Betriebssystem

Mobilfunk

GSM/ GPRS/ EDGE/ UMTS/ HSDPA

WLAN / GPS

ja / A-GPS

Bluetooth

ja, 2.0

Profile u. a.: Headset, Handsfree Car-Kit, Bluetooth Stereo Audio

Schnittstelle

Mini-USB

Synchronisation

ActiveSync

Betriebssystem

Windows Mobile 6.1 Professional

Vertrieb und Preis

Hersteller

HTC

Preis (voraussichtlich) mit Vertrag

O2: 189,99 Euro
T-Mobile: 269,95 Euro
Vodafone: zum Testzeitpunkt noch nicht im Sortiment
E-Plus: zum Testzeitpunkt noch nicht im Sortiment

ohne Vertrag

ab 499 Euro

Vertrieb

O2, T-Online

Fazit: Kein Killer – aber eine solide Alternative

Eins ist nach dem Test klar: Der HTC Touch Diamond ist deutlich langsamer als das iPhone. Zudem wirkt es teilweise so, als wolle HTC nur das Apple-Smartphone kopieren, für eigene Innovationen war da wenig Platz. Dennoch ist das Bedienkonzept an sich nicht schlecht. Mit ein wenig Geduld kann man durch schön animierte Menüs springen und sich an den Spielereien erfreuen. HTC hat sich Mühe gegeben, sodass sich die meisten Standardaufgaben aus TouchFlo heraus gut erledigen lassen. Besonders das Surfen im Netz macht mit dem hervorragenden Opera Mobile Browser Spaß.

Kontrolle: Auch der Comm-Manager für die Verwaltung der Funkschnittstellen wurde angepasst.

Was uns allerdings auch bei diesem Gerät stört, ist der Verzicht auf eine Standardbuchse für den Anschluss hochwertiger Kopfhörer. Immerhin ist der Touch Diamond auch als MP3-Player konzipiert, da wünscht man sich auch einen guten Klang oder Bequemeres als die mitgelieferten Stöpsel. Vier Gigabyte Speicher sind außerdem recht knapp bemessen, vor allem, wenn man den Touch Diamond exzessiv als Multimedia-Player nutzen will. Eine Erweiterung mittels SD-Karten hätte nicht geschadet.

Ein weiterer großer Nachteil ist der zu kleine Akku. Ein Smartphone, dass im Business-Bereich erfolgreich sein will, muss unserer Meinung mindestens einen halben Arbeitstag Dauerbelastung überstehen. Das bedeutet mindestens vier Stunden und dieses Ziel verfehlt der Touch Diamond.

Ein großer Vorteil des Touch Diamond ist allerdings seine Integrierbarkeit in Business-Umgebungen. Wer bereits über eine Infrastruktur für Windows Mobile verfügt, der kann das Gerät ohne Weiteres integrieren. Langwierige Tests und Evaluierungen bleiben der IT-Abteilung daher erspart, wenn denn schon Windows Mobile Geräte im Einsatz sind. Weiterhin bleibt dem Kunden die Wahl des Providers freigestellt, immerhin nutzt nicht jeder ausschließlich T-Mobile.

Alles in allem ist der Touch Diamond ein solides und hübsches Windows Mobile Smartphone, das durch ein wertiges Äußeres und ein gut durchdachtes, aber träges Steuerungskonzept verfügt. Wer mit dem Smartphone liebäugelt, der sollte gleich den Kauf eines Zweitakkus einplanen. In jedem Fall sollten Sie das Gerät vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen und ausprobieren.

Update: Neue Firmware beschleunigt das Gerät

Knapp zwei Wochen nach dem Test hat HTC eine neue Firmware für den HTC Touch Diamond bereitgestellt. Dieses ROM-Image trägt die Version 1.93.401.2 und ist über den e-Club von HTC zu beziehen. Das Update bereinigt eine Reihe von Schwächen, etwa bei der Kamerasteuerung.

Weitaus wichtiger ist aber, dass mit diesem Update die TouchFLO-Oberfläche deutlich verbessert wird. Nach der Installation reagiert das Gerät viel schneller, die „Zähigkeit“ beim Durchschalten der verschiedenen Optionen ist nahezu komplett verschwunden. Auch die Startseite lädt mit dem neuen ROM deutlich schneller.

Update: Die neue Firmware bietet zahlreiche Verbesserungen und einen deutlichen Geschwindigkeitsschub.

Die Installation lief im Test problemlos. Wichtig ist dabei nur, dass Sie das Gerät in den Servicemodus versetzen. Dazu schalten Sie den Touch Diamond komplett aus. Drücken Sie nun auf die Ein/Aus-Taste und halten Sie die „Leiser“-Taste auf der linken Seite gedrückt. Nun sollten Sie in einem Menü mit mehreren farbigen Balken sowie Debugging-Informationen landen. Folgen Sie anschließend den Installationsanweisungen aus dem e-Club. Das Update löscht alle Informationen auf dem Touch Diamond, sie sollten vorher also unbedingt ein Backup Ihrer Daten anlegen.

Debug-Modus: Nur in diesem Modus nimmt der HTC Touch Diamond ein neues ROM entgegen.

Für die Aktualisierung verwendeten wir den ungebrandeten Touch Diamond. Dieser ist zwar baugleich mit den Geräten von T-Mobile (MDA Compact IV) und O2 (XDA Diamond), allerdings verfügen die Geräte der Mobilfunkprovider teilweise noch über eigene angepasste Software. Zum jetzigen Zeitpunkt hat noch kein Provider sein ROM aktualisiert; Sie sollten daher regelmäßig die Webseiten checken.

Das Update fließt aus einem einfachen Grund nicht in unser Fazit ein: Die aktuell ausgelieferten Geräte kommen mit der alten Firmware und damit mit den angesprochenen Problemen. Sobald das Update aber für Ihr Gerät verfügbar ist, sollten Sie in jedem Fall updaten. (mja)