Meine Kollegen sind sehr kritisch. Wenn ein neues Notebook ins Testcenter kommt, gibt es oft hämische Kommentare zu Design, Haptik und Materialauswahl. Nicht so beim HP Spectre 13. Das 360-Grad-Convertible überschütten sie mit Lob. Verdientermaßen, denn am edlen und makellos verarbeiteten Aluminium-Gehäuse gibt es nichts auszusetzen. HP ist bei Aussehen und Verarbeitungsqualität ganz nah dran am großen Vorbild Macbook.
Deckel, Handballenablage und Boden sind in mattem Silber gehalten, der aber fleckenanfällig ist. Gut, dass HP eine Notebook-Schutzhülle und ein Reinigungstuch beilegt. Den feinen Eindruck verstärken die silberfarbenen Tastenkappen, der schmale Displayrahmen und Details wie der erhobene Firmenschriftzug auf dem Deckel. Auch dass der geschlossene Displaydeckel absolut fest auf dem Gehäuse hält, zeigt die gute Verarbeitung: So müssen Sie nicht befürchten, dass marodierende Stifte oder Büroklammern das Display zerkratzen, wenn Sie das Notebook in Tasche oder Rucksack transportieren. Am Gehäuserand sitzen neben dem Einschalter auch noch eine Windows-Taste und eine Lautstärkewippe - spätestens daran merken Sie, dass Sie das Spectre 13 x360 auch als Tablet nutzen können.
Ein 360-Grad-Scharnier macht das Notebook zum Tablet
Das werden Sie wahrscheinlich nicht oft tun, denn das Convertible wiegt 1460 Gramm. Aber um hin und wieder Kollegen oder Kunden etwas auf dem Touchscreen zu zeigen, ist diese zusätzliche Funktion sinnvoll. Das Doppelleben als Notebook und Tablet erfordert ein 360-Grad-Scharnier, mit dem das Display am Gehäuse befestigt ist - was aber nicht nur Vorteile bringt. So können Sie das Notebook nur mit großer Mühe mit einer Hand öffnen. Außerdem hält das Scharnier ab einem bestimmten Winkel das Display nicht mehr fest in Position: So lässt er sich zwar leichter in die Tablet-Position weiterdrehen. Wenn Sie das Spectre aber als Notebook auf unruhigem Untergrund platzieren, etwa den Oberschenkeln oder dem Klapptisch im Flugzeug, kann er Ihnen leicht nach vorne wegkippen.
Guter Bildschirm mit hoher Auflösung
Haben Sie den Bildschirm aufgeklappt, macht er pure Freude - egal, ob als Notebook- oder Tablet. Durch die hohe Auflösung von 2560 x 1440 Pixel und den starken Kontrast sieht besonders Schrift scharf und wie gedruckt aus - perfekt für die Office-Arbeit. Das gilt natürlich nur, wenn die Programme, die Sie verwenden, die Bildschirm-Skalierung von Windows unterstützen - ansonsten können Sie höchstens mit Adleraugen etwas erkennen.
Um aus dem guten Display ein perfektes zu machen, müsste es noch ein bisschen heller sein: Dann ließe sich der Glare-Bildschirm auch unter freiem Himmel besser ablesen. Das HP Spectre schafft im Mittel 282 cd/qm, beim Macbook Pro Retina 13 und dem Dell XPS 13 liegt die Helligkeit bei rund 320 cd/qm.
Hohes Rechentempo ist garantiert
Tempo-Probleme werden Sie mit dem HP-Convertible keine bekommen: Die Kombination aus Core i7-5500U und 256 GB großer SSD von A-DATA sorgt für eine hohe Rechenleistung. Der Dual-Core-Prozessor kann vor allem bei Multimedia-Anwendungen seine hohe Taktrate ausspielen. Und zwar dauerhaft, denn im Test lässt sich kein Throttling feststellen, die CPU-Temperatur bleibt auch unter Dauerlast bei moderaten 80 Grad.
Der Lüfter arbeitet dann hörbar, aber nicht störend. Das Spectre bläst die Abwärme nach links aus dem Gehäuse, erwärmt sich aber auf der Unterseite deutlich spürbar und ist deshalb nichts für den Einsatz auf den Oberschenkeln.
Nur sechs Stunden Akkulaufzeit
Der hoch getaktete Intel Core sowie die hohe Auflösung und die damit notwendige stärkere Hintergrundbeleuchtung bescheren dem Spectre einen recht hohen Stromverbrauch im Akkubetrieb: Beim WLAN-Test zieht das Notebook rund neun Watt, Notebooks mit einem Core i5 und Standard-Auflösung reichen rund sechs bis sieben Watt. Macht netto für das Spectre nur mäßige sechs Stunden Akkubetrieb.
Bequeme Tastatur, sehr großes Touchpad
Das Spectre können Sie per Finger über den Touchscreen bedienen. Oder über die gute Tastatur: Ihre Tasten haben einen angenehm gleichmäßigen Druckpunkt und einen annehmbaren Hub. Selbst beim schnellen Tippen wird die Tastatur nicht zu laut, Schnell-Tipper werden allerdings bemängeln, dass die Enter-Taste zu schmal ist. In dunkler Umgebung können Sie die Tasten beleuchten - und das hilft sollten Sie nur tun, wenn es wirklich dunkel ist. Denn sonst ist die Beschriftung aufgrund der silbernen Tastenkappen mit aktiver Beleuchtung schlechter zu lesen als ohne.
Das sehr breite und angenehm griffige Touchpad bietet viel Platz für Mehrfinger-Gesten, die das Notebook auch schnell umsetzt. Im Test kommt uns das Touchpad aber fast zu breit vor. Denn nur an den Rändern löst der Finger sicher einen Klick aus. Tippen Sie zu weit in der Mitte, was bei dem großen Touchpad-Feld häufig vorkommt, reagiert das Notebook nicht. Ungeduldige Klicker müssen die Maus-Optionen auf jeden Fall anpassen, denn das Spectre folgt zu schnellen Doppelklicks nicht.
Für den Anschluss ans Kabel-Netzwerk legt HP einen USB-LAN-Adapter bei, weil dem Spectre ein Netzwerkchip fehlt. Allerdings liefert der Adapter nur Fast-Ethernet-Tempo. Besser sind Sie deshalb mit dem schnellen AC-WLAN dran, das mit zwei Antennen arbeitet. Für Peripherie bietet das Ultrabook dank dreier USB-3.0-Anschlüsse viele Anschlussgelegenheiten. Außerdem können Sie externe Monitore per HDMI oder Mini-Displayport anbinden: Damit sollte sowohl zu Hause als auch im Büro keine Anschlussprobleme geben.
HP Spectre 13 x360 im Test: Fazit
Das HP Spectre 13 x360 ist ein absolut feines Stück Hardware. Es vereint nicht nur Notebook und Tablet, sondern auch ein edles Äußeres mit hohem Rechentempo und einem guten Touchscreen-Display. Nur bei der Akkulaufzeit spielt es nicht in der absoluten Spitzenklasse. Trotzdem sollte es die erste Wahl sein, wenn Sie sich ein Luxus-Notebook wünschen, aber trotzdem aufs Geld schauen: Denn das Spectre 13 ist bei gleicher Ausstattung günstiger als die direkte Konkurrenz.
DIE TECHNISCHEN DATEN |
HP Spectre 13 x360 |
Prozessor (Taktrate) |
Intel Core i7-5500U (2,40 GHz) |
verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ |
8100 MB (8192 MB), DDR3-1600 |
Grafikchip (Grafikspeicher) |
Intel HD Graphics 5500 (1024 MB vom Arbeitsspeicher) |
Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ |
13.3 Zoll (33.8 Zentimeter), 2560 x 1440, spiegelnd |
Festplatte |
237,5 GB (nutzbar) |
optisches Laufwerk |
- (-) |
Betriebssystem |
Windows 8.1 (64 Bit) |
LAN |
Fast Ethernet (über USB-Adapter) |
WLAN |
802.11ac (2x2) |
Bluetooth |
Bluetooth 4.0 |
Schnittstellen Peripherie |
3x USB 3.0 (2 rechts, 1 links), 1x Kartenleser (links, SD) |
Schnittstellen Video |
1x HDMI (rechts), 1x Mini-Displayport (rechts), 1x Webcam |
Schnittstellen Audio |
analoger Anschluss (rechts, Ein-/Ausgang kombiniert) |
GESCHWINDIGKEIT |
HP Spectre 13 x360 |
Geschwindigkeit bei Büro-Programmen |
93 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen |
88 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei 3D-Spielen |
62 Punkte (von 100) |
Startzeit |
20 Sekunden |
BILDSCHIRM |
HP Spectre 13 x360 |
Größe |
33,8 Zentimeter / 13.3 Zoll |
Auflösung |
2560 x 1440 Bildpunkte |
Punktedichte |
221 dpi |
Helligkeit |
282 cd/m² |
Helligkeitsverteilung |
80 % |
Kontrast |
890:1 |
Entspiegelung |
gering |
MOBILITÄT |
HP Spectre 13 x360 |
Akkulaufzeit |
6:07 Stunden |
Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil |
1460 / 360 Gramm |
UMWELT UND GESUNDHEIT |
HP Spectre 13 x360 |
Betriebsgeräusch: geringe /hohe Last |
0,1 / 1,7 Sone |
Erwärmung (Grad Celsius): Oberseite / Unterseite |
43,6 / 52,0 |
ALLGEMEINE DATEN |
HP Spectre 13 x360 |
Internetadresse von HP |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
1299 Euro / 1250 Euro |
Technische Hotline |
069/29993434 |
Garantiedauer |
24 Monate |
(PC-Welt/ad)